George, Louis

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Louis George Konsolen-Uhr mit Läutwerk, gefertigt für den König von Frankreich
Zifferblatt-Signatur einer Louis George Taschenuhr
Louis George Uhr mit Orgeluhrwerk von Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen zu Schloss Elisabethenburg
Louis Georges Berliner Werkstatt war 1799 Am Schlossplatz, im Haus ganz rechts im Bild (bei Friedländer)

George, Louis, Berliner Meister-Uhrmacher für Konsolen-Uhren, Taschenuhren, Borduhren, Chronometer, mechanische Wegemesser, Flöten- oder Orgeluhren sowie Pendeluhren. Louis George (auch gelegentlich Georges geschrieben) war ein deutscher Uhrmachermeister der in dritter Generation von nach Berlin geflüchteten Hugenotten abstammte.

Horloger du Roi (Uhrmacher des Königs)

Am 26. Dezember 1769 stellte Louis George bei Friedrich dem Großen König von Preußen den Antrag auf ein Patent als königlicher Hofuhrmacher. Dem Antrag wurde stattgegeben, George führte ab da den Titel Horloger du Roy (Uhrmacher des Königs).

Über die Schaffenszeit als Hofuhrmacher gibt es verschiedene Angaben. In Uhren und Uhrmacherei in Berlin und Brandenburg 1450–1900 wird der Zeitraum 1769 bis 1796 genannt. Im Berliner Adresskalender der Ausgaben von 1799 und 1801 sind jedoch auch noch Einträge von Louis George als Hofuhrmacher mit der Adresse Schlossplatz 10 und 13 im Jahr 1799 sowie Schlossplatz 10 im Jahr 1801 belegt.

Ab 1815 existiert in Berlin eine Firma Louis George et Compagnie als Fabrik für Uhren mit Ankerhemmung – vermutlich ein Nachfolger des Hofuhrmachers.

Uhren für deutsche Könige und Herrscher

Louis George war ein begabter Techniker der es inspiriert verstand, Kunst und Technik miteinander zu verbinden. Das brachte ihm bald das Ansehen des Adels und zahlungskräftiger Berliner Bürger ein. Im Zenith seines Arbeitslebens betrieb er zwei Uhrengeschäfte am Berliner Schlossplatz – nahe der heutigen Rathausbrücke gelegen.

Als Hofuhrmacher lieferte er an drei Generationen preußischer Könige:

  • Friedrich II. (der Große) König von Preußen
  • dessen Neffen und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. König von Preußen
  • dessen Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm III. König von Preußen

Andere deutsche Herrscher ließen sich ebenfalls Uhren von Louis George liefern. Auf Schloss Elisabethenburg in Sachsen-Meiningen findet sich noch heute eine Boden-Standuhr mit Musikwerk (Inventar-Nr. II 1908), Höhe 2,93 m. um 1790; mit Beschriftung auf dem Zifferblatt: „Ls. GEORGE HORLOGER DU ROY“ / „A BERLIN“. Nach den Archiven von M.Ruszwurm ist die Uhr mit einem Flötenwerk ausgestattet.

Eine weitere Uhr aus der Ära Friedrich des Großen ist im Potsdamer Schloss Sanssouci ausgestellt. Die Konsolen-Uhr befindet sich an der Wand eines Gästezimmers der Neuen Kammern von Schloss Sanssouci (Inventarnummer V3). Die Uhr besitzt ein Holzgehäuse mit Messingfurnier, darin sind Blüten aus Perlmutt und anderen Materialien eingearbeitet. Weiterhin finden sich reiche, vergoldete Gelbguss-Dekorationen (Rocaillen, Akanthus, Blütenzweige).

Eine weitere Konsolen-Uhr wurde von Louis George für den König von Frankreich gefertigt - aber offensichtlich nicht mehr geliefert.

Unter anderem unterhielt LOUIS GEORGE Geschäftsbeziehungen in der Schweiz mit den Meister-Uhrmachern Pierre Jaquet-Droz, dem Vater von Henri-Louis Droz sowie dem Jean-Frédéric Leschot.

Beide Uhrmachermeister widmeten sich mechanischen Problemstellungen, die weit über den üblichen Uhrenbau weit hinaus gingen.

Während Pierre Jaquet-Droz sich mehr der Kontruktion von mechanischen Puppen widmete, war Berlin ab 1780 ein Zentrum der Herstellung von Uhren mit eingebauten Musikwerken.

Die Uhrwerke lösten die Musikwerke zu einem voreingestellten Zeitpunkt aus und konnten so auch als "Musik-Wecker" benutzt werden. Die Musik wurde von Flöten- und Orgelwerken, ja sogar Harfenwerken wiedergegeben.

Literatur

Weblinks