Kaiser (Unternehmerfamilie)

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(siehe auch: Kaiser)

Badische Unternehmerfamilie in der Uhren- und Feinwerkindustrie

Die Familie Kaiser war u.a. an den „Badischen Uhrenfabriken“ der BADUF, der Uhrenfabrik J. Kaiser Villingen der "Kaiser Uhren und Apparate OHG" in Kenzingen, der "Uhrenwerk Schwarzwald GmbH" beteiligt. Gesellschafter hielten auch Anteile an dem ehemaligen Maschinenbauer Gebrüder Heinemann aus St. Georgen. Die Uhrenfabrik Kaiser in Villingen war in den 20. Jahren des 20. Jahrhunderts als eine der ersten deutschen Fabriken in der Herstellung von Radiogeräten tätig. “Kaiser-Radio“ wurde später ein Unternehmen der Grundig AG. Die Familie zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Unternehmern der deutschen Uhrenindustrie. Nach Junghans, Europa Uhren, Kienzle und Blessing stand die Uhrenfabrik J. Kaiser an Platz 5 der 10 größten Uhrenhersteller mit einem Umsatz von ca. 50 Mio Mark Ende der 60er Jahre. Zu seinen Hochzeiten beschäftigte die Kaiser Firmengruppe zwischen 2000 und 2300 Mitarbeiter an diversen Standorten in Südbaden. Im Jahre 1973 wurde Insolvenz angemeldet. Die Badischen Uhrenfabriken bestanden noch bis in die 80. Jahre des 20. Jahhunderts.

Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790 bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet, danach in Villingen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die meisten Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig.

Angehörige der Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie:

Johannes Kaiser, Weber und Uhrmacher um 1770

Josef Kaiser, Weber und Uhrmacher (geb. 16. März 1792)

Wilhelm J. Kaiser (1839-1889), Uhrmacher, Uhrenfabrik Lenzkirch

Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Landwirt und Uhrmacher

Johann Kaiser (22. Januar 1872- 27. Juni 1914), Uhrmacher, Mitglied der Prüfungskommission der herzoglich badischen Uhrmacherschule in Furtwangen

Josef Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland

Rudolf Kaiser (25. September 1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen

Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Metallindustrie. Vorstand des badischen Arbeitgeberverbandes Metall, Regionalbeirat der Deutschen Bank für Baden etc.

Oskar Kaiser (1907-2000), Ingenieur, Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen, Kurator der staatlichen Uhrmacherschule in Furtwangen, Ausschussmitglied des Arbeitgeberverbandes.

Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald.

Uhrenmarken und Linien die von den Uhrenfabriken J. Kaiser und dazugehörigen Tochterunternehmen gefertigt wurden: J. Kaiser, Gebr. Kaiser, Europa, Brilliant, Conra, Coral, Diplomat, Diplomat-Duett, Exata, JK Brillant, Kaiser-Puck, Madion, Kaiser Minuta, Präzisa, Primus, Puck, Sheffild-Clock, Ting Tang, Universe, Kaiser Planet Watch, Westra, Tyni etc.

Markenzeichen und Logos:

Eine Raute in einem Kreis stehend. Josef Kaiser integrierte später die stehende Raute der Familie Jerger in sein Logo und Siegel. Die Uhrenfabriken Villingen nutzten auch die stehende Raute mit den Buchstaben K und J. K. versehen, wie auch die Raute in einem Ziffernblatt stehend. Das rote Ziffernblatt, bzw. ursprünglich ein rotes Zahnrad auf goldenem oder gelbem Grund war die Hausmarke und das spätere Wappen der Familie Kaiser. (Siegel des Josef Kaiser: In einem roten runden Schild ein goldenes Zahrad darin eine rote stehende Raute. Auf dem gewulsteten Helm eine Sanduhr zwischen einem offenen rot-goldnenem Flug. (Die stehende Raute wurde in den 20. Jahren nach der übernhame der Uhrenfabriken Villingen, deren Wahrzeichen die Raute war, in das Siegel integriert)


Literatur