Lengnau
Schweizer Uhrenstadt
Die Gemeinde Lengnau war bis 1900 vorwiegend durch zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe geprägt. Nur wenige Menschen waren damals in anderen Gewerben tätig. Zur gleichen Zeit entwickelte sich in den Nachbarstädten Biel und Grenchen die Uhrenindustrie. Um das karge Einkommen zu verbessern arbeitete ein grosser Teil der Lengnauer Bevölkerung in verschiedenen Uhrenbetrieben dieser Nachbarstädte.
Mit der Einführung der Elektrizität in Lengnau im Jahre 1902 wurde dieser Standort auch für die Uhrenindustrie atraktiv: Die erste Fabrik wurde 1904 in Lengnau gegründet. 1906 entstand die Uhrenfabrik Maire Ernest et fils. 1908 richtete Friedrich Gygi eine mechanische Werkstatt in der Nerbenstrasse ein und 1911 eröffnete Fritz Maire die Uhrenfabrik Astor. Anfang 1914 errichtet die Firma Enicar ihr Domizil in Lengnau. 1917 gründeten die Brüder Fritz, Ernst und Werner Schlup in der Bielstraße in Lengnau eine Rohwerkefabrik unter dem Namen Schlup & Co aus der später Rado hervorging. Im gleichen Jahr wurde die Firma Eloga-Uhren und die Heloisa AG gegründet. 1945 siedelte die Britix_Watch_Co._S.A. von La Chaux-de-Fonds nach Lengnau um, wo sie bis 1963 verblieb.