Datei:Johann Jakob Serner, Lübecker Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr ca. 1710 (05).jpg

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Beschreibung

Johann Jakob Serner, Lübecker Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr im Schutzgehäuse mit "wandernder Zeit" und zwei Genfer Emailminiaturen, in der Qualität der Gebrüder Huaud ca. 1710.

Transportgehäuse - Silber · aufgelegtes Rochen-Leder mit Ziernageldekoration. Innengehäuse - Silber. Messing Zifferblatt, aufgelegter Minutensektor aus Silber, Fenster für die wandernden Stunden mit röm. Champlevé-Ziffern aus Silber, silbernes Viertelstundensegment, ovale, polychrome Emailminiatur, punzierte Kriegstrophäen. Vollplatinenwerk mit polychromen Emailmedaillon einer jungen Dame, Kette/Schnecke, dreiarmige Stahlunruh.

Radiale römische Champlevé-Stundenziffern aus Silber erscheinen im rechteckigen Fenster, das von einer arabischen retrograden Minutenanzeige aus Silber überragt wird. Darunter befindet sich ein silberner Halbkreis für die Anzeige der Viertelstunden, ebenfalls mit arabischen Zahlen. In der unteren Hälfte befindet sich eine ovale, poychrom bemalte Emailminiatur, die wahrscheinlich Friedrich I. von Preußen (1657-1713) inmitten militärischen Geräts darstellt. Eine zweite Emailminiatur befindet sich im Werk auf dem Unruhkloben. Dargestellt ist eine höfische Dame im tiefdekolletierten roten Kleid mit Puderperücke und blauem Umhang. Uhren mit wandernden Stundenziffernblättern wurden erstmals im 17. Jahrhundert entwickelt. Insbesondere in England wurden sie oft vom König bestellt, um sie Besuchern zu präsentieren oder als Zeichen der Treue zu verleihen. In Italien wurde das System der wandernden Stunden gleichzeitig für Nachtuhren eingesetzt, wobei die Gebrüder Campani als Erste vermutet werden, die dieses System nutzten.

Der Lübecker Kleinuhrmacher Johann Jakob Serner baute zusammen mit Michael Bürger die Turmuhr für die Kirche St. Lorenz in Lübeck. Serner war zweimal verheiratet. Er starb vor 1728. Sein gleichnamiger Sohn Johann Jakob Serner II (gest. 1753) war ebenfalls Uhrmacher in Lübeck. Seine Werke sind im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck sowie in Privatsammlungen zu finden.

Luebeck pair-cased wandering hour pocket watch with verge escapement in a protective case with two Geneva enamel miniatures, in the quality of the Huaud brothers. Transport case - silver · applied ray leather with stud decoration. Inner case - silver. Brass dial, applied silver minute sector, window for the wandering hours with Roman silver champlevé numerals, silver quarter-hour segment, oval polychrome enamel miniature, chased military trophies. Full plate movement with a polychrome enamel medallion depicting a young lady, chain/fusee, three-arm steel balance. Silver radial Roman Champlevé hours are displayed in the oblong window, which is framed by a silver retrograde Arabic minute ring. Below the hour, a silver semicircle indicates the Arabic quarter hours. The lower half of the dial features an oval polychrome enamel miniature painting, which probybly shows Prussian King Frederick I. (1657-1713) surrounded by military tools. Another miniature is painted on the balance cock, showing a court lady in a low-cut red dress with a blue cape and a powdered wig. Watches with revolving hour dials were first invented in the 17th century. In England they were by the king to give to visitors or as gifts honouring loyalty. In Italy the revolving hours was also used for night clocks, with the Campani brothers thought to be the first to use the system.

Watchmaker Johann Jakob Serner in Lübeck and Michael Bürger created the clock for the St. Lorenz church in Lübeck together. Serner married twice and died before 1728. His son Johann Jakob Serner II (died 1753) was also a watchmaker in Lübeck and his work can be seen at the national museum in Tyrol and in private collections.

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