Pinchbeck, Christopher (1)
Englischer Uhrmacher und Erfinder
Christopher Pinchbeck, auch Catarrón genannt wurde circa 1670 in Clerkenwell zu London, England, geboren. Er was das berühmteste Mitglied der Familie Pinchbeck, die ihren Namen von einem kleinen Dorf Pinchbeck bei Spalding in Lincolnshire erhielt. Es handelt sich um einen äußerst interessanten und ungewöhnlichsten Nachnamen angelsächsischen Ursprungs, der 1051 im Saxon Diplomatic Codex als „Pyncebek“ und im Domesday Book von 1086 als „Pincebec“ verzeichnet wurde. Er Arbeitete als Uhrmacher zuerst in St Georges Court, (Albion Place in 1822, Seitenstraße, die zu St. John's Lane, führt), Clerkenwel. 1721 siedelte er im nach Fleet Street zwischen den Gebäude von Bolt und Johnson's Courts, Nr. 152 und Nr. 166, etwa in der Nähe von „Anderton’s Hotel“ und "Leg Tavern". Er war nicht nur Uhrmacher doch auch Hersteller von Musikautomaten. Darüber hinaus erfand Pinchbeck im 18. Jahrhundert seine gleichnamige Legierung, einen billigen Ersatz für Gold. Nach dem Sturz Napoleons waren Edelmetalle knapp und es wurde viel Pinchbeck-Schmuck hergestellt. Zu seiner Zeit bot Pinchbecks Legierung dem „einfachen Mann“ die Möglichkeit, „Gold“-Schmuck zu tragen, wo nur 18-karätiges Gold erhältlich war. Das Material wird auch in Postkutschen und anderen riskanten Kontexten immer beliebter. Während der Schöpfer seine Kreationen eindeutig als Pinchbeck bezeichnet. Für diese Legierung wird ein Verhältnis von 89 bis 93 % Kupfer und 7 bis 11 % Zink verwendet. Aus einer erhaltenen Visiten-Handelskarte von Pinchbeck geht hervor, dass er auch eine Filiale hatte in Tunbridge Wells, Kent.
Für Ludwig XIV. fertigte Christopher Pinchbeck eine exquisite Spieluhr im Wert von etwa 500 Pfund und für den Großmogul eine schöne Orgel im Wert von 300 Pfund. Pinchbeck wurde Mitglied der Clockmakers Company. Christoph heiratete kurz vor 1710 eine gewisse Martha, aus seinem Testament wissen wir, dass er mindestens fünf Kinder hatte. Sein ältester Sohn, Christopher junior (1710–1783) , wurde durch Ernennung durch Georg III. Uhrmacher des Königs: Zu seinen Zeitmessern gehört eine wichtige astronomische Uhr, die für den König angefertigt wurde und sich heute im Buckingham Palace befindet. Edward Pinchbeck (ca. 1713–1766) der zweite Sohn, wurde Uhrmacher und führte sein Vaters Geschäft weiter. Er produzierte weiterhin komplizierte und musikalische Uhren von angemessene Qualität. Er wurde ebenfalls Mitglied der Clockmakers Company wie sein Bruder. Christopher jr., befand sich zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters im Ausland und so übernahm Edward die Räumlichkeiten von Christopher Senior. Ein anschließender Gerichtsprozess zwischen Edward und George Pinchbeck, Christopher Junior und John Pinchbeck wurde zugunsten von Edward entschieden. Christopher jr. ließ sich in der Fleet Street nieder, in der Nähe des alten Ladens seines Vaters, der jetzt von seinem Bruder Edward geführt wurde. 1747 zog er in die nahegelegene Cockspur Street.
Es gibt noch eine Reihe von Uhren, die von beiden Christopher Pinchbecks hergestellt wurden. Heutzutage kann der Begriff „Pinchbeck Watch“ eine Uhr bedeuten, die von Christopher Senior oder Junior hergestellt wurde, eine Uhr eines anderen Herstellers, die in einem Pinchbeck-Gehäuse untergebracht ist, oder eine Uhr von Harold Pinchbeck, dem Familienuhrmacherunternehmen des 21. Jahrhunderts in England. Der Begriff Pinchbeck ist in die englische Sprache eingegangen und bezeichnet die von Pinchbeck hergestellte Legierung. Da die Legierung als Ersatz für Gold verwendet werden könnte, wird das Wort auch verwendet, um etwas zu bezeichnen, das nicht echt ist; ein kontrafaktisches; eine Fälschung; eine Täuschung oder ein Betrug. Während der Schöpfer Christopher Pinchbeck seine Kreationen eindeutig als Pinchbeck bezeichnet; Vermarkten weniger ehrliche Juweliere das Material später oft als echtes Gold. Heute kann Pinchbeck weiterhin sowohl die ursprüngliche Legierung als auch verschiedene Formen vergoldeter Metalle bezeichnen. Die antiken Pinchbeck-Juwelen sind heute schwer zu findende, beliebte Sammlerstücke. Der ursprüngliche Pinchbeck wurde bis 1830 hergestellt. Ab 1854, als in England eine billigere Form von Gold mit einem Goldgehalt von 9 Karat legalisiert wurde, wurde das Material nicht mehr verwendet. Pinchbeck wurde hauptsächlich für Schnupftabakdosen, Spazierstöcke, Knöpfe und Uhrgehäuse und Chatelaines verwendet.
Christopher Pinchbeck starb am 18. November 1732 im Alter von 62 Jahren und wurde in der St. Dunstan's Church, Fleet Street, beigesetzt.
Literatur
- Christopher Pinchbeck and His Family, Rita Shenton, Published by Brant Wright Associates Ltd, Ashford, 1976. ISBN-10: 0903512068, ISBN-13: 978-0903512060.
Externe Links
- Pinchbeck Ware - Article By Martin Hardie
- Harold Pinchbeck Ltd. Pinchbeck Watches
- Plakette-Inschrift, Christopher Pinchbeck, clock maker, 1670-1732 St. John's Lane, 33 London, Watchmaker Court,
- Trailblazing Georgians: The Unsung Men Who Helped Shape the Modern World, Mike Rendell, 2020, Google Books, Pinchbeck Seiten 56 bis 62
- A Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers and Oother Stage Personnel in London 1660-1800, Philip H. Highfill, Kalman A. Burnim, Edward A. Langhans, 1978, Google Books, Fawkes & Pinchbeck, Google Books, Volume V, Eagan to Garret, Seiten 206 bis 208
- The 'perpetual fair': Gender, disorder, and urban amusement in eighteenth Century London, Anne Wohlcke, 2015 Google Books, 2015, Fawkes & Pinchbeck