Datei:Wilhelm Triebold.jpg

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Beschreibung

Wilhelm_Triebold Hannover

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Wilhelm Triebold wurde 1880 in Hessisch-Oldendorf, südwestlich von Hannover geboren. 1894 begann er seine Uhrmacher-Laufbahn als Lehrling und zog 1898 nach Berlin, um Geselle zu werden. Als Gehilfe arbeitete er bei dem Uhrmacher Franz Ludwig Löbner (1836-1921). Während seiner Zeit in Berlin erfand er eine Vielzahl von Uhrmacherwerkzeugen und Taschenuhr-Komponenten, die er nacheinander konsequent in der Deutschen Uhrmacherzeitung 1899 veröffentlichte. Zu seinen Erfindungen gehörten u.a. ein Schraubenhalter und ein neuartiges System zur Befestigung von Bügel und Pendant am Gehäuse. Triebold hielt mehr als 30 Patente auf dem Gebiet der Uhrmacherei. Sein Talent wurde schnell erkannt und der Deutsche Uhrmacherverband empfahl ihn dem Königlich Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe. Das Ministerium gewährte Triebold daraufhin ein Stipendium für die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte, die er von Mai 1904 bis Juni 1905 besuchte. In dieser Zeit stellte er seine herausragenden Fähigkeiten als Uhrmacher durch den Bau von vier Uhren unter Beweis: - die (Schul-)Nr. 1593 - ein Chronometermodell mit Hemmung - die Nr. 1610 - eine Taschenuhr mit Ankerhemmung - die Nr. 1657 - ein Chronometer-Tourbillon - und das vorliegende Taschenchronometer Nr. 1656. Das 1905 entstandene Chronometer-Tourbillon mit eigenem Kaliber fertigte er unter der Schul-Sondernummer 1657. Das Werk hatte einen Durchmesser von 50 mm und einen Antrieb über Kette / Schnecke, der mit einem Kronenaufzug ausgestattet war. Dieses Tourbillon war das dritte Tourbillon, das von einem Schüler an der Schule angefertigt wurde. Es ist das letzte einer Reihe von drei, die unter der Leitung von Gustav Hesse entstanden sind, der in der Schule zwischen 1881 und 1915 unterrichtet. Diese Uhr wurde am 19. Mai 1998 bei Sotheby’s in Genf versteigert und brachte einen Verkaufserlös von 166.300 CHF (inkl. Aufgeld). Einem Artikel der Deutschen Uhrmacherzeitung vom 15. Mai 1905 ist zu entnehmen, dass Triebold in diesem Jahr der einzige Empfänger des von der Schule verliehenen Preises für hervorragende theoretische und praktische Kenntnisse war. Außerdem wurde ihm das Ehrendiplom der Grossmann-Stiftung für sein beeindruckendes Talent verliehen. Im selben Jahr präsentierte er seine drei Uhren auf der Historischen Uhrenausstellung in Nürnberg, wo er mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde. 1911 eröffnete Triebold in Hannover ein Uhrengeschäft, in dem er Glashütter und Genfer Uhren verkaufte. Er wurde auch Vertreter für Gruen-Alpina-Uhren. Triebold war Mitglied der Saxonia. Sein Verbindungsname war "Matador". Die Saxonia wurde 1895 von den Schülern der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte gegründet, um die Feierabende gesellig mit Fachgesprächen zu gestalten, den Gemeinschaftssinn zu fördern und Kontakte für das weitere Berufsleben zu knüpfen. 1904 wurde der "Altherrenbund der Saxonen (A.H.)" gegründet. Nach Abschluss der Ausbildung wurden die Studenten automatisch in den Altherrenbund aufgenommen. Wenn ein ehemaliger Schüler erneut eine Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule absolvierte, z.B. eine Meisterlehre, wurde er wieder dem Altherrenbund zugeordnet. Triebold war auch ein leidenschaftlicher Uhrensammler, einer der größten seiner Zeit. Er hatte gute Kontakte zu Carl Marfels, dem bekanntesten Uhrensammler des frühen 20. Leider wurde Triebolds Sammlung im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. In der Nacht auf den 9. Oktober 1943 erlebte Hannover die schwerste Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. 261.000 Bomben fielen auf die Stadt, 1.245 Menschen sterben. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Vom Zentrum, wie es über Jahrhunderte gewachsen war, blieb fast nichts übrig. Die Aegidienkirche brannte aus, die Häuser an der Georgstraße fielen zusammen. Nur die Kröpcke-Uhr blieb stehen. Jürgen Abeler schrieb in Klassik Uhren 4/2006: "Ein großer Teil seiner Renaissance-Uhren war in einem schweren Eisentresor untergebracht. Bei einem Großangriff auf Hannover brannte auch das Triebold-Haus vollständig nieder. Als man später den Tresor öffnete, waren die gesamten Holzeinlagen und Etagen verkohlt und eine Teersubstanz hatte sich auf allen Uhrenteilen aus Messing und Stahl niedergeschlagen. Mit normalen Mitteln war dieser eingebrannte Belag gar nicht mehr zu entfernen. Wir machten deshalb in unserer Werkstatt Versuche mit seltenen Säuren, Ameisensäure und Bromsäure. und fanden schließlich einen Weg, die Uhren wieder in Ordnung zu bringen". Nach dem Krieg war die Firma Triebold immer noch in Hannover tätig. Die erhaltene Sammlung wurde nach dessen Tod geteilt und ist heute in alle Winde zerstreut. Im Historischen Museum Hannover befindet sich eine noch erhalten gebliebene Turmwächteruhr aus der Sammlung von Willy Triebold. Laut seiner Aussage erwarb er diese 1920/1930 bei einem "Althändler" in der Hannoveraner Burgstraße in zerlegtem Zustand. Die Einzelteile stammten aus Räumungsgut vom Dachboden der Hannoveraner Ägidienkirche; laut Auskunft von Triebolds Sohn ursprünglich aus der Türmerstube der Marktkirche. Quelle: watch-wiki.org

Wilhelm Triebold was born 1880 in Hessisch-Oldendorf, south west of Hannover. In 1894 he began his career by starting an apprenticeship; in 1898 he moved to Berlin as a journeyman. He worked as assistant to watchmaker Franz Ludwig Löbner (1836-1921). During his stay in Berlin he invented many watchmaking tools and pocket watch components, which he consecutively published in the Deutschen Uhrmacherzeitung (German watchmaker’s magazine) in 1899. Among his inventions were a holder for screws and a novel system for attaching bow and pendant to the case. Triebold held over 30 horological patents. His talent was quickly recognised and the German association of watchmakers recommended him to the Royal Prussian ministry of Trade and Commerce. The ministry granted Triebold a scholarship at the German watchmaking school in Glashuette,where he trained from May 1904 to June 1905. During this time he proved himself as outstanding watchmaker by creating four timepieces: - (school watch) no. 1593 chronometer model with escapement - no. 1610 – a pocket watch with lever escapement - no. 1657 – a chronometer tourbillon - this pocket chronometer no. 1656. The chronometer tourbillon with his own calibre design dating from 1905 he created as special school no. 1657. The 50 mm movement featured a chain/fusee drive with a crown winding mechanism. This tourbillon was the third tourbillon created by a student at the school. It is the last one of three such pieces created under the direction of Gustav Hesse who taught at the school from 1881 and 1915. This watch was sold at Sotheby’s in Geneva on May 19, 1998 for 166.300 CHF (incl. fees). An article in the German watchmaking magazine dating from May 15, 1905 states that in this year Triebold was the only recipient of the prize awarded by the school for outstanding theoretical knowledge and practical skills. He also received an honorary diploma awarded by the Grossmann foundation for his remarkable talent. In the same year, Triebold oresented his three timepieces at the historical watch exhibition in Nuremberg and was awarded a silver medal. In 1911 Triebold opened a shop in Hannover, where he sold watches from Geneva and Glashuette, he also sold Gruen-Alpina watches. Triebold was a member of Saxonia, where his nickname was "Matador". The Saxonia fraternity was founded in 1895 by students at the German watchmaking school to spend their evenings talking shop, to promote community spirit and forge links fort he future. In 1904 the "Altherrenbund der Saxonen (A.H.)" was established. Upon finishing their training the students automatically became members of the A.H. When a former student returned to the school for further studies such as a master’s certificate, they were reassigned to the A.H. Triebold was also a passionate collector of watches and one of the most prolific collectors of his time. He was close to Carl Marfels, who was the most important collector of the early 20th century. Unfortunately Triebold‘s collection was almost completely destroyed during WW2. In the night of October 8th 1943 Hanover suffered the worst bombardment of WW2. 261.000 bombs fell on Hanover leaving 1,245 people dead and the city a field of debris. The city centre, grown over centuries was almost completely destroyed. The Aegidius church burned out and the houses in Georgstrasse collapsed. Only the Kroepke clock remained standing. n Klassik Uhren 4/2006 Jürgen Abeler wrote: "Many of his Renaissance watches were kept in a heavy iron strongbox. During a heavy bombing on Hanover the Triebold house burned down completely. When the strongbox was eventually opened, the wooden shelves were charred and a tar-like matter covered all brass and steel watch parts, which could not be removed with normal cleaning materials. In our workshop we carried out tests with rare acids as well as as formic and bromic acid an eventually found a way to clean the watches". The Triebold company continued their business in Hanover after the war. The remaining collection was split up after Triebold’s death and is scattered to the four winds today. The historical Museum in Hanover owns a well-preserved tower watchman clock from the Willy Triebold collection. Triebold had stated that he acquired the watch in parts from a second-hand dealer at Burgstrasse in Hanover in 1920/1930 and declared that the parts came from the rubble that was cleared from the attic of the Aegidius church. According to Triebold’s son the parts originally came from the tower watchman‘s room at the "Marktkirche". Source: watch-wiki.org


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