Fa. Albert Lescow

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(siehe auch Lescow)

Albert Lescow, Osnabrück, Geh. Nr. 51712, circa 1875
Fa. Albert Lescow, Deutsche Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H., No. 208531 ca. 1920.
Taschenuhrenbox der Firma A. Lescow

Deutscher Uhrenhändler

Die Firma Albert Lescow wurde 1. November 1854 gegründet von Albert H.R.W. Lescow (1826-1906) in der Großen Straße 93.

Der erste zuverlässig nachweisbare Ahnherr der Familie war der Hofporfrätmaler Simon Benedikt Lescow in Eutin. Sein Sohn war dort ebenfalls Hofmaler und hat als solcher auch längere Jahre in Osnabrück gewirkt. Sein Enkel aber, |Joh. " Christian" TH. Lescow, geboren 1792 in Eutin, wurde Uhrmacher. Als zunftechter Handwerker mußte auch er hinaus in die weite Welt. So kam er nach Berlin, Teplik, Bayreuth, Nürnberg, Wien, Prag, Dresden usw., um sich am 1. Mai 1822 in Osnabrück seßhaft zu machen. Gar nicht lange dauerte es und er machte hier sein Meisterstück, eine in allen Teilen selbstgeferfigte Standuhr, die noch heute (1928) die genaue Zeit anzeigt. Am 1. Oktober desselben Jahres übernahm er das Geschäft des von hier forfgezogenen Uhrmachers Heimbroick, Krahnstraße 41, das er mit ganz besonderem Fleiß und Eifer weiter ausbaute. Im Jahre 1839 wurde dasselbe nach der Herrenteichstraße verlegt. Kurz darauf, am 26. Januar 1840, starb jedoch der Inhaber, und weil der älteste Sohn, geboren [[1826/de|1826, das väterliche Erbe noch nicht antreten konnte, mußte das Geschäft eingehen. Sein Sohn Albert H.R.W. Lescow jedoch erlernte wieder das Handwerk seines Vaters und trat 1848 eine sich über 6 Jahre ausdehnende Wanderschaft an. Anfang September 1854 kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück. Er trat bei dem Uhrmacher E.A. Eckhardt, Krahnstraße, ein und konnte schon nach 2 Monaten, nachdem er als Meisterstück eine in Steinen laufende Ankeruhr in allen Teilen angefertigt hatte, die noch im Besitz der Familie ist. Albert Lescow erwarb sich durch Fleiß, Tüchtigkeit und solide Geschäffsführung bald einen treuen Kundenkreis, dem auch Glieder des Osnabrücker Landadels angehörten. Albert war verheiratet mit Elise Johanna Christina Lescow geboren Lescow (1799-1878). Albert starb am 18. Januar 1906.

Das Geschäft hatte er bereits 16 Jahre vorher seinem Söhne Albert Chr. Joh. C. Lescow (1860-1931) und Ludwig El. Wilhelm August Lescow (1862-1933) übertragen. Ludwig, dem heutigen Senior der Firma, der mehrere Jahre in verschiedenen Städten wie Kiel, Nijmegen und Amsterdam tätig war, und auch die Uhrmacherschule in Glashütte besuchte. Ludwig Lescow begann 1907 mit dem Umbau des Geschäfts. Es galt ihm, hier an der verkehrsreichsten Straße, der Größe und Leistungsfähigkeit der Firma entsprechende Auslagen zu schaffen, und so wurde ein großes Schaufenster gebaut und die Säulen mif Schaukästen versehen. Es war Ludwig Lescow eine besondere Genugtuung, seinen Söhnen eine vielseifige, gewerblichen und geschäftliche Ausbildung zuteil werden zu lassen. Von der Pike auf mußten sie dienen. Der älteste Sohn Albert Lescow, der das Uhrmacherhandwerk erlernte und auf der Uhrmacherschule in Glashütte als Abschlug seiner Ausbildung cine Taschenuhr anfertigte, fiel im Weltkriege am 14. Juni 1918 als Sergeant und wurde am Deutscher Friedhof zu Belleau Frankreich (Cimetière allemand de Belleau) begraben, er Soldatenfriedhof liegt zwischen Paris und Reims in der Nähe der Marne, (diesen Ort anzeigen). Auf diesem Militärfriedhof liegen die sterblichen Überreste von 8.630 deutschen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Von den beiden jüngeren Söhnen lernte Hans Lescow als Gold- und Silberschmied. Er besuchte die Slaatl. Zeichenakademie in Hanau, um dann mehrere Jahre in größeren eren Geschäften Deutschlands seine Aus bildung zu vervollständigen. Auch in Amerika weilte er einige Jahre, um dort die Arbeitsmethoden im Goldschmiedehandwerk kennenzulernen. Im Jahre 1927 kehrte er nach Deutschland zurück. Der Sohn Hugo Lescow lernte wieder als Uhrmacher und erhiellt auch seine Ausbildung in Glashütte. Hier verfertigte er eine astronomische Pendeluhr, die heute im Geschäftslokal als Normaluhr dient. So traten beide wohl vorbereitet und mit reichen Fachkenntnissen Ende 1927 in das väterliche Geschäft ein. 1928 wurde der Laden unter Ausnukung des zur Verfügung stehenden Raumes den modernen Verhältnissen entsprechend umgebaut. Die Schaufenster sind se angeordnet, daß durch einen tiefen Eingang die Möglichkeif gegeben ist, ungestört vom Treiben und Hasten der Straße mit aller Ruhe die Auslagen zu besichtigen. Auch die Uhrmacher- und Goldschmiedewerkstatt wurde er- weitert und allen Ansprüchen genügend modernisiert. 1. November 1928 feierte die Firma sein 75jähriges Geschäftsjubiläum. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens wurde eine Broschüre veröffentlicht. Die Firma Albert Lescow betreute viele Jahren die Turmuhren der Stadt.

Später engagierte sich die Familie bei der Uhrengroßhandelsfirma J. Baron gegründet 1869 von Ignatz Baron. Das Uhrengeschäft Albert Lescow feierte noch am 6. November 1954 sein 100jähriges Geschäftsjubiläum. Den letzten Besitzern waren Caroline Lescow, Ludwig Lescow (2) und Kilian Lescow. Die Firma J. Baron Großhandlung für Uhren und uhrentechnischen Bedarf und der später Baron Uhrenwelt GmbH existieren heute nicht mehr.


Weiterführende Informationen

Literatur

  • Die Uhrmacherkunst, Verbandszeitung Der Deutschen Uhrmacher Nr. 45, 1928, Seite 936.

Externe Links