Zeiss, Carl

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Zeiss, Carl

Deutscher Optiker

Gründete im Jahre 1846 in Jena eine optische Werkstätte, welche sich im Laufe der Zeit zu der bedeutendsten aller existierenden Werkstätten entwickelt hat und einen Weltruf genießt. Gegenwärtig beschäftigt die Firma in ihren mechanischen und optischen Werkstätten und den zugehörigen Hilfsbetrieben über 650 Personen, ausschließlich mit der Herstellung von optischen und mechanischen Instrumenten für wissenschaftliche und feinere technische Zwecke. Die Jahresproduktion überschreitet 1 ½ Millionen Verkaufswert; die größere Hälfte derselben gelangt zum Export, der sich auf fast alle Länder der Erde erstreckt. Der Betrieb ist nach vier Abteilungen gegliedert: Mikroskopie und Mikrofotographie, Fotographische Objektive und Hilfsapparate, Optische Messinstrumente, Handfernrohre. Jeder dieser Abteilung steht ein wissenschaftlicher Fachmann vor.

Im Ganzen sind an der Leitung des Betriebes gegen 20 wissenschaftliche, technische und kaufmännische Beamte beteiligt. Die allgemeine Geschäftsleitung und die Vertretung der Firma ist einem Kollegium übertragen, welchen gegenwärtig die Herren E. Abbe, S. Czapki, O. Schott und M. Fischer als Mitglieder angehören. Bis zum Jahre 1875 war Carl Zeiss der alleinige Inhaber der Firma. In diesem Jahre trat Professor Abbe, der schon seit 1866 mit der Werkstätte in Verbindung gestanden hatte, als Teilhaber ein, und im Jahre 1881 als dritter Teilhaber der älteste Sohn des Begründers, Dr. Roderich Zeiss.

Nach dem am 3. Dezember 1888 erfolgten Tode von Dr. Carl Zeiss und dem im nächsten Jahre stattgefundenen Rücktritt seines Sohnes hat bis zum Jahre 1891 Professor Abbe die Firma allein geleitet. Im letzteren Jahre wurde sie in das Eigentum der "Carl Zeiss-Stiftung" übergeführt, die im Jahre 1889 von Professor Abbe zur Beförderung sozialer und wissenschaftlicher Aufgaben begründet worden war. Seitdem wird die Firma verwaltet für Rechnung dieser Stiftung, welche als juristische Person durch das Kultus - Departement des Weimarischen Staatsministeriums vertreten ist.

Literatur