Datei:Antoine Rojard zugeschrieben, Schweiz, circa 1800 (3).jpg

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Antoine Rojard zugeschrieben, Schweiz, 37 x 21 x 11 mm, 17 g, circa 1800

Außergewöhnliche, halbperlenbesetzte, lanzettförmige Ringuhr mit Sekundenanzeige Geh.: 18Kt Roségold, mit Halbperlen besetzte Lunette, floral gravierter Rand, die Rückseite mit Aufzug, Stellmechanismus und Regulieröffnungen. Ziffbl.: Email, in der unteren Hälfte dezentraler Ziffernring mit arab. Zahlen für Minuten und Stunden und dezentraler Ziffernring mit arab. Zahlen für Sekunden oben, gebläute Zeiger. Werk: lanzettförmiges Formwerk, gekörnt, vergoldet, Zylinderhemmung.

Ringuhren Nur wenige Uhrmacher besaßen die Fähigkeit Ringuhren anzufertigen, die als Wunder der Uhrmacherkunst angesehen wurden. Um 1800 waren aller Wahrscheinlichkeit nach nur Piguet et Capt, Antoine Rojard und Pierre Simon Gounouilhou in der Lage, diese herzustellen. Von etwa 60 Ringuhren aus dieser Zeit, die uns bekannt sind, sind lediglich drei signiert bzw. die Signatur (von Piguet et Capt) wurde eingekratzt. Die vorliegende Uhr ist im Stil von Antoine Rojard gefertigt, dessen Ruhm sich auf eine Ringuhr gründete, die angeblich von Napoleon Bonaparte getragen wurde. Rojard und Humbert waren praktisch die einzigen Konkurrenten, die Jaquet-Droz und sein Kreis hatten. In einem Brief an Frisard schrieb Leschot über einen Angestellten, dass es "wohl am besten ist, ihn mit Fingerspitzengefühl zu behandeln… Er könnte uns Schaden zufügen, wenn er zu Humbert oder Rojard abwandert". Die Miniaturisierung in der Uhrmacherkunst kam bereits im 14. Jahrhundert auf - im frühen 17. Jahrhundert stand sie bereits in voller Blüte. Ein deutscher Uhrmacher stellte eine kleine Uhr mit Federbremse her, deren Werk nur 10 mm groß war! Viele Uhrmacher waren schon in den 1580er Jahren von der Idee fasziniert, eine Uhr in einen Ring einzupassen, es gelang jedoch nur einigen von ihnen. In den Anfängen wurden die wenigen gelungenen Stücke meist für Könige, Prinzen oder Prälaten gefertigt. Im Metropolitan Museum of Art gibt es eine sehr frühe Ringuhr, die auf 1560 datiert ist und mit "I.W." signiert ist. Die Archive in Mantua enthalten einen Brief von James Widman an den Herzog von Mantua mit Verweisen auf drei Ringuhren; es ist gut möglich, dass eine davon die Uhr ist, die sich im Metropolitan Museum befindet. 1764 übergab der junge John Arnold eine außergewöhnliche Ringuhr an König Georg III. von England. Die Uhr besaß einen 7 1/2-Minutenschlag und war trotz ihrer 120 Bauteile weniger als zwei Zentimeter groß. Dieses Stück begründete Arnolds Ruhm und machte ihn als ausgezeichneten Uhrmacher bekannt. Zar Paul I. von Russland bot Arnold das Doppelte der stattlichen Summe von 500 Pfund an, die König Georg bezahlt hatte, aber Arnold lehnte das Angebot ab.

Die vorliegende Uhr entstammt dieser Tradition. Die Tatsache, dass sie Rojard zugeschrieben wird gründet sich auf die technischen Ähnlichkeiten des Werkes mit dem der Uhr Rojards, die von Napoleon getragen wurde (verkauft während einer Auktion in Genf am 13. November 2010 für 92.500 Schweizer Franken). An extraordinary, navette shaped half pearl-set ring watch with seconds Case: 18k rose gold, the bezel set with half pearls, florally engraved rim, back with winding, setting, and regulating apertures. Dial: enamel, eccentric chapter ring with Arabic numerals for the indication of minutes and hours in the lower part, eccentric chapter ring with Arabic numerals for seconds at the top, blued hands. Movm.: navette-shaped movement, frosted, gilt, cylinder escapement.

Ring Watches Very few makers were capable of making ring watches, considered as marvels of watchmaking. Around 1800 only Piguet et Capt, Antoine Rojard, and Pierre Simon Gounouilhou are known to make them. Among around sixty ring watches from that period we have records of, only three are signed, or rather scratched (by Piguet et Capt). The present one is in the style of Antoine Rojard whose claim to fame comes from his ring watch worn, according to the tradition, by Napoleon Bonaparte. Rojard and Humbert were practically the only competitors to Jaquet-Droz and his circle. In a letter to Frisard, Leschot writes about a certain worker "I think it best to treat him with tact…. He could harm us by going over to Humbert or Rojard". Miniaturization in horology began in the 14th century. By the early 17th century, miniaturization was in full bloom. A German maker produced a small stackfreed watch with a movement measuring only 10 mm, less than 4 œ! As early as the 1580s, watchmakers were fascinated with the idea of fitting a watch into a ring. Only a few succeeded. In the early days, successful attempts ended up on a King's or Prince's finger, or that of a prelate. In the Metropolitan Museum of Art there is a very early ring watch, dating from about 1560 and signed I.W. The Mantua archives contain a letter from James Widman to the Duke of Mantua concerning three ring watches, and it is quite possible that one of them is the one in the Metropolitan Museum. In 1764, the young John Arnold presented an extraordinary ring watch to King George III of England. It was a half quarter repeater, less than two centimeters in diameter and had 120 parts. The watch brought fame to Arnold and established him as a very capable watchmaker. Czar Paul I of Russia offered Arnold double what George III had paid - already a small fortune of £500 - but Arnold refused.

This Lot comes from this tradition. The attribution to Rojard comes from the technical similarities of this movement to the Rojard's worn by Napoleon (sold at an auction in Geneva on November 13, 2010 for 92,500CHF).

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