Mortimer & Hunt
Mortimer & Hunt.
Uhrenfabrikation
Mortimer & Hunt war von 1839 bis 1843 tätig
John Hunt, der Sohn von John Samuel Hunt , wurde dritter Teilhaber der Firma Storr & Mortimer, nachdem Paul Storr am 31. Dezember 1838 in den Ruhestand ging. Das Unternehmen firmierte von da an als Mortimer & Hunt. Nach dem Ausscheiden von John Mortimer im Jahr 1843 kamen Robert Roskell und C.F. Hancock als neue Partner in die Firma, die von da an den Namen Hunt & Roskell trug.
Zur abgebildete Uhr, angefertigt zum Anlass der Hochzeit der französischen Prinzessin Mathilde-Létizia Wilhelmine Bonaparte (1820-1904) mit dem russischen Industriellen Anatole Nikolaievitch Demidoff (1813-1870), Prinz von San Donato, Italien.
Trotz der Signatur "à Londres" wurde das Gehäuse höchstwahrscheinlich in Genf hergestellt. Es ist mit sog. Qualitätspunzen versehen, in Anlehnung an die Punzen aus London und des Gehäusemeisters Louis Comtesse, dem berühmtesten englischen Hersteller jener Epoche. Damals war die Gravur- und Emailarbeit eine Genfer Spezialität, wo die Kunsthandwerker seit Ende des 17. Jh. üblicherweise die Signaturen der bekanntesten Uhrmacher jeder Epoche fälschten. Diese ärgerliche Manie hörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf, insbesondere nach Unterzeichnung der Verträge zwischen der Schweiz und den ausländischen Industriemächten während und nach der Weltausstellung in Wien (1873), woraufhin in der Schweizerischen Eidgenossenschaft Stellen zur Registrierung und Hinterlegung von Marken und ein Amt für Industriepatente gegründet wurden.
Das Gesperr dieses Chronometers ist in einer besonderen Art und Weise konstruiert, um Platz in der Höhe zu gewinnen und somit ein sehr flaches Werk anzufertigen, das in einem eleganten Gehäuse Platz findet. Die Hemmung ist zwischen den Brücken angeordnet und verfügt über eine 3/100 - 4/100 Millimeter starke Feder, während ihre Goldfeder nicht stärker als 4/100 Millimeter ist. Die Konstruktion der Unruh ist invertiert mit dem unten platzierten Unruhreif. Aus diesem Grund handelt es sich um einen der flachesten Taschenchronometer, die jemals hergestellt wurden. Der Herstellungspreis für das Werk dieses Zeitmessers dürfte sehr hoch gewesen sein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Werk in einem vollständig emaillierten Goldgehäuse eingebaut wurde, dessen Herstellungspreis ebenfalls sehr kostspielig gewesen sein dürfte.
Weiterführende Informationen
Quelle
- Auktionen Dr. H. Crott, Stefan Muser.