Naumann, Bruno

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(sehe auch: Naumann)

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(1913) Dresden - Seidel & Naumann an der Hamburger Straße.

Deutscher Feinmechaniker und Uhrmacher.

Bruno Naumann (Karl Robert Bruno) wurde am 10. Oktober 1844 in Dresden geboren als Sohn eines Strumpffabrikanten Moritz Ferdinand Naumann (1803–1882) und seiner ersten Frau Juliane Christiane Haustein geboren. Schon früh erweist er sich als mathemathisch begabt und nach der Schule lernt Naumann das Feinmechaniker- und Uhrmacherhandwerk. Später arbeitet er als Mechaniker, wobei es ihn in seinen Wanderjahren nach Berlin, Frankfurt am Main und Wien zieht. 5. August 1868 gründet er mit eigenen Ersparnissen in Höhe von einigen 100 Talern eine kleine Werkstatt für Feinmechanik. 1869 investiert der Kaufmann Erich Seidel 25.000 Taler in die Firma und diese wurde in Seidel & Naumann umbenennt. Obwohl Seidel 1876 mit einer Abfindung in Höhe von einer viertel Million Reichsmark ausschied, blieb es weiterhin beim Firmennamen. Im Jahr 1873 heiratete Bruno Naumann die Apothekerstochter Hermine Louise Hoffmann (1854–1880). Aus der nur siebenjährigen Ehe ging ein Sohn Walter hervor.

Um 1900 hat die Dresdner Firma bereits 1800 Beschäftigte. 1872 war Naumann der erste in Deutschland, der hocharmige Nähmaschinen nach dem moderneren Singerprinzip produzierte und diese immer mehr verbesserte.


Ab 1892 wurde die Massenproduktion von Fahrrädern der Marke „Germania“ begonnen. Anzeigen zeugen auch von "Naumanns Fahrrädern" unter diesem eigenständigen Namen. Hinzu kamen Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven und seit 18871887 Musikautomaten und ab 1900 auch Schreibmaschinen. Die revolutionäre und eltberühmte zusammenklappbare Reiseschreibmaschine wurde nach Naumanns einziger Enkeltochter Erika benannt. Nach der Enteignung 1945/46 der Schreibmaschinefabrik wurden noch bis 1990 Schreibmaschinen von VEB Kombinat Robotron in Dresden produziert. Teile der Erika Schreibmaschine wurden in Glashütte hergestellt. Die nach der Privatisierung 1990 gebildete „robotron Erika GmbH“ stellte 1991 die Produktion ein und meldete 1992 die Liquidation an.

Naumann war Vorbesitzer des Lingner-Schlosses und wurde später nach Erwerb des Schlosses und der Standesherrschaft Königsbrück Robert Bruno Naumann zu Königsbrück genannt. Der Sohn Dr. phil. Robert Bruno Walther Naumann war mit 18 Millionen Mark Vermögen viertreichster Sachse. Er verkaufte 1906 die Dresdner Villa Stockhausen an Karl August Lingner, der sie zum Lingnerschloss machte.

Bruno Naumann verstarb am 22. Januar 1903 in Loschwitz in der Villa Albrechtsberg. Er wurde zunächst auf dem Johannisfriedhof in Dresden beigesetzt, später jedoch in das Mausoleum der Familie in Königsbrück überführt.

Quelle