Frauenkirche Dresden
Frauenkirche Dresden
Evangelisch-lutherische Kirche im Freistaat Sachsen
Geschichte
Romanischer Vorgängerbau
Schon seit dem 11. Jahrhundert befand sich an der Stelle der heutigen Frauenkirche eine kleine romanische Kirche, vermutlich die älteste Kirche Dresdens, die der Jesusmutter Maria geweiht war und folglich "Zu unserer lieben Frauen" hieß.
Barocker Kuppelbau George Bährs
Die Dresdner Frauenkirche wurde von 1726 bis 1743 erbaut. Mit dem Bauentwurf und der Ausführung der neuen Dresdner Frauenkirche beauftragte der Rat der Stadt Dresden den Ratszimmermeister George Bähr. Der Entwurf sah einen Zentralbau auf quadratischem Grundriss unter einer gewaltigen Kuppel vor. Nach vierjähriger Planungsphase wurde am 26. August 1726 der Grundstein der Frauenkirche gelegt. 1734 wurde die Kirche eingeweiht – noch ohne Orgel und mit einem provisorischen Altar. Als Bähr 1738 starb, wurde die Steinkuppel vollendet und er hatte sein Ziel damit fast verwirklicht: dass die Frauenkirche „von Grund aus bis oben hinauf gleichsam nur ein einziger Stein sei“. 1743 wurde der Bau fertig gestellt. Über zwei Jahrhunderte hinweg prägte die „steinerne Glocke“ der Kuppel das Dresdner Stadtbild.
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Am 13. Februar 1945, Faschingsdienstag, war Dresden von mehreren 100.000 Flüchtlingen überfüllt. Kurz nach 22:00 Uhr zerstörten 244 angloamerikanische Lancaster-Bomber unter dem Kommando des britischen Air Marshals Arthur T. Harris die gesamte Dresdner Innenstadt innerhalb weniger Minuten fast vollständig. Die zweite Angriffswelle erfolgte um 01:23 Uhr mit 529 Bombern. Auf 15 Quadratkilometern entfachten die Brandbomben einen regelrechten Feuersturm, ganze Straßenzüge wurden ausgelöscht, selbst der Asphalt und die Elbe brannten. Menschen, die nicht den Flammen zum Opfer fielen, erstickten qualvoll durch den Sauerstoffentzug den dieses gewaltige Feuer verursachte. Nach offiziellen Zahlen kamen dabei 35.000 Menschen ums Leben, wahrscheinlich gab es aber wesentlich mehr Tote. Strategische Ziele gab es in Dresden kaum.
Am Vormittag des 15. Februars 1945 – zwei Tage nach dem verheerenden Bombenangriff - stürzte die ausgebrannte Kuppel der Frauenkirche in sich zusammen.
Die eindrucksvolle und zugleich gespenstisch wirkende Ruine wurde zum Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.
Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche
1994 begann der Wiederaufbau: Unter Verwendung der geborgenen Bauteile entstand die Frauenkirche in »archäologischer Rekonstruktion« neu – als Ort des Glaubens, der Hoffnung und der Begegnung - unterstützt mit umfangreichen Spenden aus vielen Ländern der Welt.
Heute macht es Mut, dass Dresden die britische Stadt Coventry, die von der deutschen Luftwaffe stark bombardiert wurde, als Partnerstadt hat. Bürger beider Städte trafen sich 2002 in Dresden um ein Zeichen gegen Krieg und Hass zu setzen. Sie trafen sich beim Wiederaufbau der Frauenkirche - am Haus von dem, der gesagt hat:
"Meinen Frieden gebe ich euch. Ich gebe ihn nicht, wie die Welt gibt."
Johannes 14, Vers 27
Turmuhr
Die Turmuhr der Dresdner Frauenkirche mit den drei Zifferblättern wurde von Steffen Höppner in elfmonatiger Bauzeit installiert. Das Uhrwerk stammt aus der Kirche von Lohmen und wurde 1919 gebaut. Drei Schlaghämmer – einer für jede Viertelstunde, einer für jede volle Stunde und einer für den Stundennachschlag – gehören zu den Besonderheiten dieser mechanischen Turmuhr. Zu Pfingsten 2003 wurde das Uhrwerk eingebaut, der Probelauf dauerte eineinhalb Monate. Die Restaurierung wurde von Wempe aus Dresden finanziert.
Uhrenkollektionen
- Uhrenkollektion Dresdner Frauenkirche der Stadtsparkasse Dresden
- Frauenkirchen-Uhr Glashütte Original
- Frauenkirchen-Uhr des Juweliers Hofmann ausgeführt von Mühle