Fabian, Georg

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Fabian, Georg

Georg Fabian, Czarnikau (Posen) Deutsche Uhrmacherschule Glashütte Nr. 2148, 1911 - Nr. 2522, 1913
Fabian, Georg
Auszug aus der Mitgliederliste der Saxonia von 1938

Polnischer Uhrmacher deutscher Abstammung

Georg Fabian absolvierte eine Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte. Er war in Czarnikau (Polen) ansässig.

Georg Fabian, der als Sohn des Uhrmachers Carl Fabian am 20. März 1894 in Czarnikau in der heute polnischen Provinz Posen geboren wurde, war von September 1909 bis September 1911 Schüler in Glashütte. Für diese erste Zeit an der Uhrmacherschule weist sein Abgangszeugnis eine beeindruckende Liste seiner Arbeiten aus: Ein Ankergangmodell, einen Mikrotaster, eine Zylinderuhr, eine Präzisionspendeluhr, ein elektrisches Zeigerwerk, ein Galvanoscop, eine Meßbrücke und eine Savonnette mit der Nummer 2148 , die angesichts der meisterhaften Ausführung nicht zu unrecht ein goldenes Gehäuse erhielt (was bei Schuluhren aus Kostengründen nicht die Regel war).

Während eines zweiten Aufenthalts an der Uhrmacherschule im Juli und August 1913 fertigte er als weiteren Beweis seines überragenden Könnens das Taschenchronometer Nr. 2522 , "aus Rohmaterial vollständig selbst hergestellt", wie ihm der berühmte Prof. Ludwig Strasser eigenhändig bescheinigt. Im Oktober erhielt er bei der Lehrlingsarbeiten-Prüfung des Deutschen Uhrmacher-Bundes das Prädikat "hervorragend".

Im Mai des gleichen Jahres wurde Fabian Mitglied der Schülervereinigung Saxonia. Aus deren Dokumenten erfahren wir auch einiges über seinen weiteren Werdegang: Im Herbst 1914 hatte er sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet und wohl bald eine schwere Verwundung am rechten Arm erlitten, die dazu führte, dass er die rechte Hand nie mehr gebrauchen konnte. Dennoch setzte er alles daran, seinen erlernten Beruf auch auszuüben, und konnte 1921 - jetzt in Berlin - die Meisterprüfung mit "gut bis sehr gut" ablegen, was die Uhrmacher-Woche entsprechend würdigte: "Das Ergebnis ist deshalb besonders erfreulich, weil Herr Fabian zu 70 % kriegsbeschädigt ist und nur noch mit der linken Hand arbeiten kann. Die Energie, die der Herr Kollege aufgewandt hat, um sein vor seiner Kriegsverletzung erworbenes Wissen trotz der Beschädigung wieder verwenden zu können, ist zu bewundern und verdient allerseits Anerkennung."


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