Phillips, Eduard
Französische Ingenieur und Mathematiker
Eduard Phillips wurde geboren in Paris 1821, und dort 1840 in die politechnische Schule aufgenommen und verließ diese 1842, um zum Bergbau überzutreten. Phillips war ein berühmter Mathematiker; durch die Lösung der Frage, ob man nicht vermittels Rechnung dahin gelangen könne, die Form der Endkurven einer Marine-Chronometer-Spirale so zu bestimmen, dass man daraus die konzentrische Entwickelung derselben erlangen könnte, oder "dass die optimale Länge der Spiralfeder entscheidenden Einfluss auf die Regulierbarkeit hat. Wurde sie erst einmal gefunden, darf sie nicht mehr verändert werden". Dieses verschaffte ihm besonders unter den Uhrmachern ein hohes Ansehen. Seine Hauptschrift über diese Frage überreichte er im Jahre 1860 der Akademie der Wissenschaften, dieselbe ist später in einem Werke betitelt: "Sammlung der Arbeiten fremder Gelehrten" veröffentlicht worden.
Im Jahre 1862 wurde Phillips auf Veranlassung des bekannten Uhrmachers A. L. Berthoud ersucht, die Eigentümlichkeit zu studieren, welche sich bei der Reglage in den Positionen darbietet, wo Veränderungen eintreten. sobald eine gewisse Ausdehnung des Schwingungsbogens überschritten wird: Phillips behandelte sodann diese Sache in sehr eingehender Weise in einer Denkschrift, welche er 1864 der Akademie unterbreitete. Im Jahre 1865 wurde Phillips zum Professor der Mechanik an der polytechnischen Schule ernannt und bald darauf zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt. Am 31. August 1868 überreichte er der Akademie eine Denkschrift über den Einfluss einer Unruh mit doppelmetallischem Reifen (Kompensation) auf den Isochronismus, indem er darlegte, dass durch die Formenänderung, welche durch die Zentrifugalkraft hervorgerufen, eine Beschleunigung der kleinen Schwingungsbogen eintritt, wenn man seine isochronen Spiralen verwendet. Im Jahre 1869 brachte Philipps seine Theorie zur Bestimmung des Elastizitäts-Koeffizienten, sowie der Grenzen der Elastizität in Anwendung, indem er die Dauer der Schwingungen von ein und derselben Unruhe, aber mit Spiralen aus verschiedenen Metallen feststellte.
Auf der Welt-Ausstellung im Jahre 1889 hatte man eine Gruppe der hervorragendsten französischen Erfindungen auf dem Gebiete der Mechanik zusammengestellt, in welcher Phillips ganz allein mit seinen Spiralen, sowohl zur Verwendung in der Uhrmacherei, als auch als physikalische Instrumente zur Messung des Elastizitäts-Koeffizienten, auftrat. Phillips zeichnete sich nicht allein durch hohe Gelehrsamkeit, sondern auch durch vorzügliche Eigenschaften des Herzens und Charakters aus.
Eduard Phillips verstarb in Paris im Jahre 1890.