Andersen, Svend
Andersen, Svend
Zeitgenössischer Uhrmacher
Svend Andersen wurde 1942 in Dänemark geboren. Nach der Grundschule absolvierte er eine vierjährige Uhrmacher-Lehre. Mit seinem Diplom der Dänischen Uhrmacherschule, die damals zum Königlichen Technologischen Institut Kopenhagen gehörte, ging er 1963 in die Schweiz, um zu sehen, wie die weltbesten Uhren gemacht werden. Er arbeitete zunächst für Gübelin Luzern und ging 1965 zu Gübelin Genf, wo er wegen seiner guten Sprachkenntnisse auch im Ladendienst arbeitete.
Die erste Flaschenuhr
1969 entstand die erste Flaschenuhr (Uhr in einer Flasche), die auf der "Montres et Bijoux" gezeigt wurde. Diese aussergewöhnliche Uhr erweckte Aufsehen und brachte ihm den Ruf "Uhrmacher des Unmöglichen". Nie zuvor hatte man eine ähnliche Uhr gesehen, wie in der internationalen Presse berichtet wurde.
Die Fa. Patek Philippe wurde durch diese Uhr auf Andersen aufmerksam und engagierte ihn 1969 für ihr "Atelier de Complications". Er blieb dort neun Jahre und arbeitete an komplizierten Uhren für höchste Ansprüche.
Ausgerüstet mit viel Erfahrung, wagte Svend Andersen 1979 den Schritt in die Selbständigkeit und eröffnete seine eigene Uhrenwerkstatt.
Die Weltzeituhr und weitere Spezialitäten
1989 entstand seine erste Weltzeituhr "Communication" gefolgt von einer Sonderserie "Communication 24", wovon die Nr. 1 von seiner Hoheit, dem Prinzgemahl Henrik von Dänemark getragen wird.
Eine andere besondere Uhr von Svend Andersen ist die weltkleinste Kalenderuhr , die 1989 im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.
Eine weitere Kreation von ihm ist die 1992 entstandene "Christophorus Columbus" Weltzeit-Jubiläumsuhr. Es handelt sich hier um eine numerierte Serie von 500 Stück in Gelb-, Weiss- und Rosé-Gold- sowie in Platin-Gehäusen.
1993 folgte dann die Kalenderuhr "Perpetuel 2000" mit dem Art-Deco-Look. Hier gibt es keine Tages-, Wochen- oder Monatsangaben auf dem Zifferblatt, lediglich das Datum ist angegeben in einem sehr grossen Fenster. Dies ist der einzige gut lesbare ewige Kalender, der gegenwärtig auf dem Markt ist. Auf der Rückseite der Uhr befindet sich ein 4x12-Monatsanzeiger, mit dem der Kalender genau eingestellt werden kann.
1994 arbeitete Svend Andersen wieder an seiner großen Leidenschaft, der Weltzeituhr. Es entstand die "Mundus"-Serie mit 24 Stück. Dies ist die weltflachste Weltzeituhr; sie ist nur 4,2 mm dick in einem Platingehäuse, wasserdicht, mit zwei Saphirgläsern.
Im gleichen Jahr hat Svend Andersen in Zusammenarbeit mit Alain Silberstein die Armbanduhr mit jüdischem Kalender "Hebraïka" geschaffen. Das ist eine Weltpremiere, eine wirkliche mechanische und uhrentechnische Besonderheit. Dieser geniale Kalendermechanismus erhielt 1996 eine zusätzliche Erweiterung, nämlich die "Perpetuel Secular Calender"-Uhr, die erste Armbanduhr, die mit einem hundertprozentig ewigen Kalender ausgestattet ist.
1997 entwickelte Svend Andersen seine "Eros", eine Armbanduhr mit einem hochentwickelten Figurenautomaten. Diese mechanische Uhr hat klassisches Aussehen und ein massives Goldgehäuse.
1998 ist dann die "Montre à tact", die taktvolle Uhr, entstanden, gemäß einer alten Idee von Breguet, wonach man sein Gegenüber nicht durch Schielen auf die Uhr beleidigen soll. Daher zeigt die Uhr die Zeit in einem Fenster auf der flachen Gehäuseseite, zwischen den Anstößen, an. Diese Idee wurde auf unsere Epoche und auf die Armbanduhr übertragen. Aus dieser neuen Uhr entstand dann 1999 die "Date discrète", also die Uhr mit dem diskreten Datum.
Natürlich musste für das Jahr 2000 etwas Besonderes entstehen, und das ist die "Perpetuel Impératrice", eine Damenuhr mit Goldgehäuse von 32 mm Durchmesser. Es ist dies die kleinste Armbanduhr mit ewigem Kalender, die jemals hergestellt wurde. Gemäß dem System "Perpetuel 2000" sind hier alle unwichtigen Angaben auf die Rückseite der Uhr verlegt worden, so dass das Zifferblatt unverändert bleibt und leicht ablesbar ist.
Als Resultat reger Nachforschungen kommt nun die "Jour et Nuit" als "Grande Jour et Nuit" heraus, mit der Signatur ANDERSEN GENEVE auf dem Zifferblatt.
2002 präsentierte Svend Andersen in Basel die "Orbita Lunae" mit einer völlig neuartigen Mondphasenanzeige.
Andersen ist auch der erste, der einen wirklich ewigen Kalender gebaut hat - mit einem Zahnrad, das sich nur einmal alle 400 Jahre dreht. Es gleicht das fehlende Schaltjahr 2100 aus.
Die Gründung der AHCI
Auf der Suche nach Gleichgesinnten gründet er zusammen mit Vincent Calabrese im Jahr 1985 in Genf die Academie Horlogere des Createurs Independants (AHCI), die Akademie der unabhängigen Uhrenkreateure, deren Vorstand er 17 Jahre lang ist.