Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille: Unterschied zwischen den Versionen

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Französischer Uhrengeschäft
 
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[[Datei:Pendule - Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille Ca. 1890 (1).jpg|thumb|200px|Pendule - Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille Ca. 1890<br>© W. Moonen]]
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[[Datei:Aux Mille Pendules, journal Le Réveil du Nord le 01 janvier 1902(2).jpg|thumb|200px|Aux Mille Pendules, Anzeige im journal Le Réveil du Nord 1. Januar 1902]]
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[[Datei:Elisa Marie Caroline de Try (1846-1922).jpg|thumb|200px|Elisa Marie Caroline de Try (1846-1922)]]
  
 
"Aux Mille Pendules" oder "Bei tausend Uhren" war ein großes Uhrengeschäft in Lille,  Nordfrankreich. Die Firma war an der Bahnhofplatz "Place de la Gare" 1-3 ansässig.
 
"Aux Mille Pendules" oder "Bei tausend Uhren" war ein großes Uhrengeschäft in Lille,  Nordfrankreich. Die Firma war an der Bahnhofplatz "Place de la Gare" 1-3 ansässig.
 
Inhaber war Oskar Jules Doutrelon. Oskar Jules wurde am [[8. April]] [[1851/de|1851]] in Lille geboren als Sohn  des Uhrmachers [[Doutrelon,  Pierre Henri Pacifique Alphonse |Pierre Henri Pacifique Alphonse Doutrelon]] und Amélie Hyancinthe Joseph Leclercq. Er heiratete den Cellistin Elisa Marie Caroline de Try ''(1846-1922)'' am  [[6. April]] [[1875/de|1875]] in Cambrai, Nord-Pas-de-Calais. Die Ehe blieb jedoch kinderlos und nach seinem Tod wurde die Firma geschlossen. Eliza de Try wurde in Cambrai geboren und wuchs dort auf. Von [[1863/de|1863]] bis [[1865/de|1865]] studierte sie am Conservatoire Royale de Musique in Brüssel und ließ sich anschließend in Paris nieder. Konzertreisen führten Eliza de Try durch Frankreich und Belgien sowie nach Spanien, Portugal, in die Niederlande und in die USA.
 
Inhaber war Oskar Jules Doutrelon. Oskar Jules wurde am [[8. April]] [[1851/de|1851]] in Lille geboren als Sohn  des Uhrmachers [[Doutrelon,  Pierre Henri Pacifique Alphonse |Pierre Henri Pacifique Alphonse Doutrelon]] und Amélie Hyancinthe Joseph Leclercq. Er heiratete den Cellistin Elisa Marie Caroline de Try ''(1846-1922)'' am  [[6. April]] [[1875/de|1875]] in Cambrai, Nord-Pas-de-Calais. Die Ehe blieb jedoch kinderlos und nach seinem Tod wurde die Firma geschlossen. Eliza de Try wurde in Cambrai geboren und wuchs dort auf. Von [[1863/de|1863]] bis [[1865/de|1865]] studierte sie am Conservatoire Royale de Musique in Brüssel und ließ sich anschließend in Paris nieder. Konzertreisen führten Eliza de Try durch Frankreich und Belgien sowie nach Spanien, Portugal, in die Niederlande und in die USA.
 
 
 
Oskar Jules Doutrelon signierte seine Uhren mit "Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille".  Für seine Pendulen verwendete er Gehäuse aus Bronze und Zamak. Die Uhrwerke kamen von [[JAPY FRERES & CIE]] und [[Vincenti & Cie]].     
 
Oskar Jules Doutrelon signierte seine Uhren mit "Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille".  Für seine Pendulen verwendete er Gehäuse aus Bronze und Zamak. Die Uhrwerke kamen von [[JAPY FRERES & CIE]] und [[Vincenti & Cie]].     
  
Oskar Jules war ein angesehener Mensch in Lille. Er war ein wahrer Gönner und engagierte sich für karitative Arbeit. Er Gründete am [[15. Dezember]] [[1925/de|1925]] die "Prix Doutrelon de Try". Diese wurd jährlich verliehen an den verdientesten Aussteller unter den Studenten der Malerei, Bildhauerei, Gravur und Architektur der "Koninklijke Academie voor Schone Kunsten, Antwerpen" (Königliche Akademie der Schönen Künste, Antwerpen). Er wurde daher mit verschiedenen lokalen Auszeichnungen und Medaillen ausgezeichnet. Er wurde am [[12. Januar]] [[1932/de|1932]] Ritter im [[Ehrenlegion]] und Offizier des Leopold-Ordens von Belgien, Offizier des Ordens der Krone von Belgien. Er war wohnhaft in Rue Daubresse Mauviez zu Mons-en-Baroeul, ein Ortschaft bei Lille. Später siedelte er um zur "Chateau du bas Grandel" in Lambersart unmittelbar an die nordfranzösische Metropole Lille.
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Oskar Jules war ein angesehener Mensch in Lille. Er war ein wahrer Gönner und engagierte sich für karitative Arbeit. [[1924.de|1924]] stiftete Oscar Doutrelon de Try zur Erinnerung an seine Frau einen Violoncellopreis am Königliches Konservatorium von Brüssel, Antwerpen, Gent und Lüttich. Er stiftete am [[15. Dezember]] [[1925/de|1925]] die "Prix Doutrelon de Try". Diese wurd jährlich verliehen an den verdientesten Aussteller unter den Studenten der Malerei, Bildhauerei, Gravur und Architektur der "Koninklijke Academie voor Schone Kunsten, Antwerpen" (Königliche Akademie der Schönen Künste, Antwerpen). Er wurde daher mit verschiedenen lokalen Auszeichnungen und Medaillen ausgezeichnet. Er wurde am [[12. Januar]] [[1932/de|1932]] Ritter im [[Ehrenlegion]] und Offizier des Leopold-Ordens von Belgien, Offizier des Ordens der Krone von Belgien. Er war wohnhaft in Rue Daubresse Mauviez zu Mons-en-Baroeul, ein Ortschaft bei Lille. Später siedelte er um zur "Chateau du bas Grandel" in Lambersart unmittelbar an die nordfranzösische Metropole Lille.
 
 
Oskar-Jules Doutrelon starb am [[14. März]] [[1937/de|1937]] in Lambersart, 85 Jahre alt.
 
  
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Oskar Jules Doutrelon starb am [[14. März]] [[1937/de|1937]] in Lambersart, 85 Jahre alt.
  
 
Am Ende seines Testaments vom [[25. Februar]] [[1934/de|1934]], das im Protokoll des Notars Maître Prévost in Lille hinterlegt wurde, hinterließ Herr Doutrelon de Try der Stadt Lille eine Summe von zehntausend Francs, um sein Grab auf dem "Cimetière de l'Est" für immer beizubehalten. Der Direktor der Friedhöfe beriet über die Bedeutung der Instandhaltungskosten dieses Grabes und teilte uns mit, dass es sich um ein sehr imposantes Begräbnisdenkmal handelt, das größtenteils mit Bronze bedeckt ist und eine sehr teure jährliche Wartung erfordert. Da die vererbte Summe nicht ausreicht, um diese Gebühr zu übernehmen, empfehlen wir Ihnen, die Spende im Einvernehmen mit Ihrem Finanzausschuss abzulehnen.
 
Am Ende seines Testaments vom [[25. Februar]] [[1934/de|1934]], das im Protokoll des Notars Maître Prévost in Lille hinterlegt wurde, hinterließ Herr Doutrelon de Try der Stadt Lille eine Summe von zehntausend Francs, um sein Grab auf dem "Cimetière de l'Est" für immer beizubehalten. Der Direktor der Friedhöfe beriet über die Bedeutung der Instandhaltungskosten dieses Grabes und teilte uns mit, dass es sich um ein sehr imposantes Begräbnisdenkmal handelt, das größtenteils mit Bronze bedeckt ist und eine sehr teure jährliche Wartung erfordert. Da die vererbte Summe nicht ausreicht, um diese Gebühr zu übernehmen, empfehlen wir Ihnen, die Spende im Einvernehmen mit Ihrem Finanzausschuss abzulehnen.
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==Externe Links==
 
==Externe Links==
 
*[https://mugi.hfmt-hamburg.de/old/A_lexartikel/lexartikel.php%3Fid=detr1846.html Hochschule für Musik und Theater, Musik und Gender im Internet, Biografie Elisa Marie Caroline de Try]
 
*[https://mugi.hfmt-hamburg.de/old/A_lexartikel/lexartikel.php%3Fid=detr1846.html Hochschule für Musik und Theater, Musik und Gender im Internet, Biografie Elisa Marie Caroline de Try]
 
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*[https://gw.geneanet.org/davandre?lang=de&n=doutrelon+de+try&oc=&p=oscar+jules Geneanet, Oscar Jules Doutrelon de Try, Familiengeschichte von David Andre]
 
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*[https://www.waymarking.com/waymarks/wm15527_La_Violoncelliste_Doutrelon_Lille_France Grab von Oskar Jules Doutrelon]
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== Weiterführende Informationen ==
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrenmodelle Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille|Bildgalerie Uhrenmodelle Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille‎‎]]
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[[Kategorie:Biographie]]
 
[[Kategorie:Biographie]]

Aktuelle Version vom 15. Januar 2023, 15:50 Uhr

Französischer Uhrengeschäft

Pendule - Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille Ca. 1890
© W. Moonen
Aux Mille Pendules, Anzeige im journal Le Réveil du Nord 1. Januar 1902
Elisa Marie Caroline de Try (1846-1922)

"Aux Mille Pendules" oder "Bei tausend Uhren" war ein großes Uhrengeschäft in Lille, Nordfrankreich. Die Firma war an der Bahnhofplatz "Place de la Gare" 1-3 ansässig. Inhaber war Oskar Jules Doutrelon. Oskar Jules wurde am 8. April 1851 in Lille geboren als Sohn des Uhrmachers Pierre Henri Pacifique Alphonse Doutrelon und Amélie Hyancinthe Joseph Leclercq. Er heiratete den Cellistin Elisa Marie Caroline de Try (1846-1922) am 6. April 1875 in Cambrai, Nord-Pas-de-Calais. Die Ehe blieb jedoch kinderlos und nach seinem Tod wurde die Firma geschlossen. Eliza de Try wurde in Cambrai geboren und wuchs dort auf. Von 1863 bis 1865 studierte sie am Conservatoire Royale de Musique in Brüssel und ließ sich anschließend in Paris nieder. Konzertreisen führten Eliza de Try durch Frankreich und Belgien sowie nach Spanien, Portugal, in die Niederlande und in die USA. Oskar Jules Doutrelon signierte seine Uhren mit "Aux Mille Pendules - Oscar Doutrelon de Try - Lille". Für seine Pendulen verwendete er Gehäuse aus Bronze und Zamak. Die Uhrwerke kamen von JAPY FRERES & CIE und Vincenti & Cie.

Oskar Jules war ein angesehener Mensch in Lille. Er war ein wahrer Gönner und engagierte sich für karitative Arbeit. 1924 stiftete Oscar Doutrelon de Try zur Erinnerung an seine Frau einen Violoncellopreis am Königliches Konservatorium von Brüssel, Antwerpen, Gent und Lüttich. Er stiftete am 15. Dezember 1925 die "Prix Doutrelon de Try". Diese wurd jährlich verliehen an den verdientesten Aussteller unter den Studenten der Malerei, Bildhauerei, Gravur und Architektur der "Koninklijke Academie voor Schone Kunsten, Antwerpen" (Königliche Akademie der Schönen Künste, Antwerpen). Er wurde daher mit verschiedenen lokalen Auszeichnungen und Medaillen ausgezeichnet. Er wurde am 12. Januar 1932 Ritter im Ehrenlegion und Offizier des Leopold-Ordens von Belgien, Offizier des Ordens der Krone von Belgien. Er war wohnhaft in Rue Daubresse Mauviez zu Mons-en-Baroeul, ein Ortschaft bei Lille. Später siedelte er um zur "Chateau du bas Grandel" in Lambersart unmittelbar an die nordfranzösische Metropole Lille.

Oskar Jules Doutrelon starb am 14. März 1937 in Lambersart, 85 Jahre alt.

Am Ende seines Testaments vom 25. Februar 1934, das im Protokoll des Notars Maître Prévost in Lille hinterlegt wurde, hinterließ Herr Doutrelon de Try der Stadt Lille eine Summe von zehntausend Francs, um sein Grab auf dem "Cimetière de l'Est" für immer beizubehalten. Der Direktor der Friedhöfe beriet über die Bedeutung der Instandhaltungskosten dieses Grabes und teilte uns mit, dass es sich um ein sehr imposantes Begräbnisdenkmal handelt, das größtenteils mit Bronze bedeckt ist und eine sehr teure jährliche Wartung erfordert. Da die vererbte Summe nicht ausreicht, um diese Gebühr zu übernehmen, empfehlen wir Ihnen, die Spende im Einvernehmen mit Ihrem Finanzausschuss abzulehnen.

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