Datei:Isaac Gradelle - Pierre Huaud I. Gold und Email Spindeltaschenuhr, ca 1660 (10).jpg

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Originaldatei(851 × 851 Pixel, Dateigröße: 153 KB, MIME-Typ: image/jpeg)

Beschreibung

Isaac Gradelle - Pierre Huaud I. Gold und Email Spindeltaschenuhr, ca 1660

Red copyright.svg.png Alle Bildrechte liegen bei dem Auktionshaus Dr. H. Crott.

Diese Abbildung ist urheberrechtlich geschützt und steht nicht unter einer freien Lizenz. Für anderweitige Nutzungen außerhalb von Watch-Wiki ist die schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers nötig.


Museale, bedeutende, kleine, einzeigrige Gold und Email Spindeltaschenuhr mit polychromer Emaildarstellung der Minerva und Apolls. Die Emailarbeit wird Pierre Huaud I. zugeschrieben. Gold und polychromes Email Gehäuse · mit stilisierten Blättern gravierte · zarte Goldlunette. Zifferblatt mit weißer Emailziffernring mit schwarzen röm. Ziffern und Halbstunden-Einteilung; im Zentrum transluzid grünes Email über rund ziseliertem Grund, eingefasst von einem roten Blumenkranz, der sich auf dem Gehäuserahmen wiederholt; einzelner gebläuter Stahlzeiger mit Kugelenden. Vollplatinenwerk, vergoldet, Schnecke mit früher Kette, Schneckenrad, Spindelhemmung mit Stahlunruh ohne Spirale. Durchbrochen gearbeiteter Unruhkloben, obenliegendes gebläutes Gesperr.

Die Rückseite ist eingefasst von einem erhabenen Rand aus pastellfarbenen Reliefblüten und -ranken, getrennt von der zentralen ovalen Kartusche durch einen Rand, der ähnlich wie das Zifferblatt aus transluzid grünem Email über einem dekorativen, rund ziselierten Grund gestaltet ist. Im Zentrum befindet sich das polychrome Emailportrait der Minerva mit prächtiger federgeschmückter Kopfbedeckung im Punktierstil gemalt und von einer Kordelbordüre umrahmt. Der innere Gehäuseboden ist mit einem weiteren polychromen Emailportrait dekoriert und zeigt den Sonnengott Apoll, ebenfalls mit federgeschmückter Kopfbedeckung vor hellblauem Hintergrund. Das Portrait auf der Innenseite der Uhr ist ein bekanntes Bild, welches traditionell als eine Darstellung von Ludwig XIV. angesehen wird, der auch als Sonnenkönig Apoll im Hofballett de la Nuit im Jahr 1653 auftrat. Es sind einige wenige Uhrengehäuse mit ähnlichem Design wie das vorliegende Stück bekannt, deren Email-Arbeiten Pierre Huaud I. (1612-1680), aber auch seinem Sohn Pierre Huaud II. (1647-1698) und auch Jean-Pierre (1655-1723) zugeschrieben werden. In der Sammlung Dr. E. Gschwind im Museum Haus zum Kirschgarten in Basel befindet sich eine sehr ähnlich gestaltetes Gehäuse und Zifferblatt mit späterer Petschaft, das Pierre Huaud I. zugeschrieben wird. Die Technik und die verwendeten Farben sind denen der hier angebotenen Uhr bemerkenswert ähnlich. Gegenwärtig ist nur ein einziges Uhrengehäuse bekannt, das mit "P. Huaud pinxit à Genève" signiert ist und eindeutig dem Vater zugeschrieben werden kann. Es befindet sich ebenfalls in der Stiftung Dr. E. Gschwind im Museum Haus zum Kirschgarten in Basel. Eine weitere nahezu identisch gestaltete Uhr, mit einem Uhrwerk von Denis Bordier (1629-1708) wurde 2019 bei Sotheby's Genf, 11. November 2019, Lot 12 versteigert. Die Emailmalerei wurde Pierre Huaud II. zugeordnet. Eine nahezu identisch gestaltete Uhr wie die hier vorliegende mit einem Uhrwerk von Jean-Baptiste Duboule befindet sich in der Sammlung des Patek Philippe Museums. Sie wird dem Bruder von Pierre Huaud II., Jean-Pierre zugeschrieben und zeigt ebenfalls eine Minerva auf dem Gehäuseboden und eine Figur mit Federhelm auf der Innenseite (siehe: P. Friess, Patek Philippe Museum, Vol. Ill, Inv. S-130 S. 202). Es gibt jedoch eine ganze Reihe von charakteristischen Merkmalen, die die Arbeit von Pierre Huaud I (1612-1680) kennzeichnen:

  • a) kleine Blüten als Haupt- oder Nebenornamente
  • b) ein türkisfarbener Emailgrund
  • c) transluzide grüne oder blaue Emaillierung auf einem guillochierten Hintergrund
  • d) bisweilen die Verwendung von Landschaftsmalerei oder im Hochrelief emaillierter Grund
  • e) opake oder transluzide Champlevé-Emaillierung innerhalb eines gravierten Feldes

Außerdem verwendete Pierre I. anscheinend regelmäßig einen lebhaften orangefarbenen Farbton und bevorzugte es, einen Teil seiner Motive in einer schwarz-weißen Umrahmung darzustellen. Eine eindeutige Zuordnung zu den einzelnen Huauds ist nur über den Namen des Uhrmachers und seine Daten möglich. Isaac Gradelle, der Uhrmacher dieser Uhr, stammte aus Frankreich. Er wird bei G. H. Baillie und Brian Loomes als Uhrmacher in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt. Eine quadratische Anhängeuhr mit vergoldetem Silbergehäuse, identischem Tulpendekor und identischem Uhrwerk, signiert Isaac Gradelle, wurde um 1640/1650 hergestellt und befindet sich heute im Museum Kellenberger in Winterthur. Die Uhr ist eine Dauerleihgabe aus der Sammlung Oscar Schwank und ist abgebildet und beschrieben in "Zeit der kleinen Uhren - Sammlung Oscar Schwank", Uhren-Sammlung Kellenberger, Winterthur 2012, Seite 55. Aufgrund der Lebensdaten und der Ähnlichkeiten mit anderen Uhren von Gradelle kann somit die Emailmalerei der vorliegenden Uhr eindeutig Pierre Huaud I. (1612-1680) zugeschrieben werden. Provenienz: Sotheby's Genf, 10. Mai 2009, Lot 108, dort als "Isaac Gravelle" beschrieben.

Pierre Huaud I. (der Vater), Genf (1612-1680) wurde in Chatellerault in Frankreich als Sohn des französischen Goldschmieds Jean Huaud geboren; er floh im Jahr 1630 im Alter von 18 Jahren nach Genf, was darauf hinweist, dass er seine Ausbildung wahrscheinlich bei seinem Vater oder einem anderen französischen Goldschmied begonnen hat - einige Quellen vermuten, dass dies in Blois gewesen sein könnte und dass er seine Lehrzeit bei Legere absolvieren musste, um in Genf die Meisterwürde erlangen zu können. Er begann die Lehre bei Laurent Legere 1630 und wurde im Jahr 1634 Geselle, 1636 dann Meister. 1643 heiratete er Francoise Mussard; unter den Kindern des Paares waren drei Söhne, die später den Beruf des Emailleurs ausübten - Pierre II. (1647-1698), Jean-Pierre (1655-1725) und Ami (1657-1724). Im Jahr 1671 erhielten Pierre I. und seine drei Söhne die Bürgerrechte der Stadt Genf.

An important, small, one-handed gold and enamel verge pocket watch of museum quality, with polychrome enamel decoration of Minerva and Apollo. The enamel is attributed to Pierre Huaud I. Gold and polychrome enamel case · delicate gold bezel decoratively engraved with stylised leaves. Dial witch white enamel chapter-ring with black Roman numerals and half-hour divisions, the centre with translucent green enamel against a chiselled ground, framed by a red floral wreath, which is repeated on the case; single blued-steel hand with turned button ends. Full plate movement, gilt, fusee with early chain, worm-and-wheel set-up, verge escapement with plain steel balance without spring, pierced balance cock, ratchet wheel set up with blued steel spring.

The back is framed by a raised border of pastel-coloured relief flowers and tendrils; it is separated from the central oval cartouche by a border which is - similar to the dial - created with translucent green enamel over an ornamental ground with round engraved pattern. The centre shows a polychrome pointilism style portrait of Minerva wearing a magnificent plumed headdress; the painting is framed by a knurled border. The inside of the case is also decorated with a polychrome portrait showing Apollo, god of the sun also with feather-decorated headdress against a light blue background. The inside portrait is a famous representation of King Louis XIV. who appeared as sun god Apollo during the ballet de la Nuit performance at court in 1653. Only some few watch cases with a similar design as this piece, with enamel work attributed to Pierre Huaud I. (1612-1680), but also to his son Pierre Huaud II. (1647-1698) and Jean-Pierre (1655-1723). The Dr. E. Gschwind collection at the Kirschgarten Museum in Basel has a similarly designed case with a later signet attributed to Pierre Huaud I.. The technique and the colours are remarkably similar to this watch. To date there appears to be only one watch case actually signed by Pierre Huaud I; this is the watch in the form of a cross, which is also preserved in the Dr. E. Gschwind collection at the Kirschgarten Museum in Basel. Another almost identical watch with a movement by Denis Bordier (1629-1708) was sold at Sotheby's in Geneva on November 11, 2019, as Lot 12. The enamel painting was attributed to Pierre Huaud II.. A watch with a nearly identical design as this one with a movement by Jean-Baptiste Duboule is part of the collection at the Patek Philippe museums. It is attributed to the brother of Pierre Huaud II., Jean-Pierre and is also decorated with Minerva on the case back and a figure wearing a plumed helmet on the inside (see: P. Friess, Patek Philippe Museum, Vol. Ill, Inv. P.130 p. 202). There are many typical attibuted that define the work of Pierre Huaud I (1612-1680):

  • a) Small flowers as minor or major decoration
  • b) Use of turquoise enamel as a ground colour
  • c) Translucent green or blue enamel on guilloche ground
  • d) Occasional use of an "en plein" or a high relief enamel ground
  • e) champleve opaque or translucent enamel within an engraved field.

In addition he appears to have frequently used a vivid orange pigment, and to have favoured a border or framing in black and white around some of the subjects. A definite attribution of the work to the individual members of the Huaud family is only possible through the name and data of the watchmaker who created the piece. Isaac Gradelle, the maker of this watch is French. G. H. Baillie and Brian Loomes mention him as watchmaker in the first half of the 17th century. A square pendant watch with gilt silver case, identical tulip ornamentation and identical movement signed Isaac Gradelle, was created circa 1640/1650 and resides today at the Museum Kellenberger in Winterthur. The watch is on permanent loan from the Collection Oscar Schwank; it is illustrated and described on page 55 of "Zeit der kleinen Uhren - Sammlung Oscar Schwank", Uhren-Sammlung Kellenberger, Winterthur 2012. With regard to the data and the similarity to other timepieces by Gradelle, the enamel painting of this watch can clearly be attributed to Pierre Huaud I. (1612-1680). Provenance: Sotheby's Geneva, 10. May 2009, Lot 108, described there as "Isaac Gravelle".

Pierre Huaud I (Le Pere), Geneva (1612-1680) was born in Chatellerault, France. His father, French goldsmith Jean Huaud, refugee in Geneva in 1630 at the age of 18 (indicating that he may well have begun his training under his father or another French goldsmith. Some sources suggest that this may have been in Blois, and that his subsequent full apprenticeship under Legere was required in order to be received as Maitre in Geneva). Apprenticed to Laurent Legere in the same year, Compagnon in 1634, Maitre in 1636. Married in 1643, Francoise Mussard and amongst their children, three sons who became enamellers - Pierre II (1647-1698), Jean-Pierre (1655-1725) and Ami (1657-1724). In 1671, Pierre I and his three sons were made "bourgeois" of the city or Geneva.

Dateiversionen

Klicke auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell15:30, 3. Jun. 2024Vorschaubild der Version vom 15:30, 3. Jun. 2024851 × 851 (153 KB)Andriessen (Diskussion | Beiträge)Isaac Gradelle - Pierre Huaud I. Gold und Email Spindeltaschenuhr, ca 1660 {{Bildrechte U|dem Auktionshaus Dr. H. Crott}} {{Kategorie Bildgalerie Uhrwerke Gradelle, Isaac}} Museale, bedeutende, kleine, einzeigrige Gold und Email Spindeltaschenuhr mit polychromer Emaildarstellung der Minerva und Apolls. Die Emailarbeit wird Pierre Huaud I. zugeschrieben. Gold und polychromes Email Gehäuse · mit stilisierten Blättern gravierte · zarte Goldlunette. Zifferblatt mit wei…

Keine Seiten verwenden diese Datei.