Datei:Johann Heinrich Seyffert à Dresden, Werk Nr. 71 (1).jpg
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Johann Heinrich Seyffert à Dresden, Werk Nr. 71, Geh. Nr. 437, 59 mm, 214 g, datiert 1800
Bedeutende, schwere, hochfeine, deutsche Präzisionstaschenuhr mit Antrieb über zwei Federhäuser und zwei Ketten auf eine Schnecke Geh.: Außengehäuse - Messing/vergoldet, Schildpatt. Innengehäuse - 18Kt Gold, gestuft, glatt, Gehäusemacher-Punzzeichen "PHMI", signierte Werkschutzkappe. Ziffbl.: Email, arab. Zahlen, zentrale Datumsanzeige, feinst verzierte Goldzeiger. Werk: Vollplatinenwerk, Schlüsselaufzug, gekörnt, vergoldet, signiert, 2 Federhäuser / 2 Ketten / 1 Schnecke, massive Pfeiler, Zylinderhemmung, dreiarmige Stahlunruh, schlanker Unruhkloben, gravierte Regulierskala, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh. Seyffert Nr. 71 Diese bedeutende Uhr ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zuerst könnte man den herausragenden Erhaltungszustand dieser Uhr erwähnen. Aber vor allem den Antrieb über zwei Federhäuser und zwei Ketten auf eine Schnecke, welcher uns bislang nur von einer weiteren Uhr bekannt ist, nämlich der Präzisions-Reisependeluhr Nr. 2, datiert 1801 von Johann Heinrich Seyffert. Reinhard Meis beschreibt diese Uhr in seinem Buch "100 Jahre Uhrenindustrie in Glashütte von 1845-1945" auf Seite 30ff. Er merkt hierzu an, dass das zweite Federhaus wahrscheinlich eine spätere Ergänzung sei. Diese Annahme kann dahingehend widerlegt werden, dass Seyffert schon ein Jahr zuvor diese Taschenuhr mit identischem Antrieb gefertigt hat und diese mehr als wahrscheinlich als Vorlage für seine berühmte Präzisions-Reisependeluhr verwendet hat.
Johann Heinrich Seyffert (1751-1818)
Er war zu seiner Zeit wohl der bedeutendste Uhrmacher Sachsens, obwohl er vermutlich keine Meisterprüfung ablegte. Im Jahre 1791 übernahm Seyffert als Astronom und Geodät den Mathematisch-Physikalischen Salon und die Kunstkammer in Dresden. Seyffert gilt als "heimlicher und unernannter" Hofuhrmacher König Friedrich August I., welcher auch verhinderte, dass die Dresdener Kleinuhrmacherinnung ihn wegen seines mangelnden Ausbildungsnachweises die Ausübung des Handwerks untersagten. Seyffert verkaufte die meisten seiner Uhren an die königliche Familie, Wissenschaftler und Forscher. So verkaufte er beispielsweise einen bedeutenden Taschenchronometer von bemerkenswerter Gangenauigkeit an Alexander von Humboldt.
Quelle: Reinhard Meis "A. Lange & Söhne", München 1997, Seite 18ff.
Johann Heinrich Seyffert à Dresden, Movement No. 71, Case No. 437, 59 mm, 214 g, dated 1800
An important heavy and very fine German precision pocket watch driven by two barrels and two chains/fusée Case: outer case - brass/gilt, tortoiseshell. Inner case - 18k gold, tiered, polished, case maker punch mark "PHMI", signed movement protection cap. Dial: enamel, Arabic numerals, central date, finely ornamented gold hands. Movm.: full plate movement, keywind, frosted, gilt, signed, 2 barrels / 2 chains / 1 fusee, solid pillars, cylinder escapement, three-arm steel balance, slim balance cock, engraved regulator scale, chatoned diamond endstone on balance.
Seyffert no. 71 This important watch is remarkable in more than one respect. There is of course its excellent condition; but even more interesting is the fact that the watch is driven by two barrels and two chains/fusée. We have only seen this design in on other clock - the portable precision pendulum clock no. 2 by Johann Heinrich Seyffert dating to 1801. Reinhard Meis describes the clock in his book "100 Jahre Uhrenindustrie in Glashütte von 1845-1945" on page 30 et seqq. and believes the second barrel to be a later addition. However, his assumption is refuted by the fact that Seyffert had already produced this watch with its identical driving mechanism a year earlier. It is more than likely that he used the pocket watch as a model for his famous portable pendulum clock.
Johann Heinrich Seyffert (1751-1818) Seyffert was the most eminent Saxon watchmaker of his time, even though he probably never passed his master's examination. In 1791 he took the position as astronomer and geodesist to the Mathematical-Physical Salon and to the king's collection of treasures ("Kunstkammer"). Seyffert is considered the "secret and unappointed" watchmaker to King Frederick Augustus I, who also protected Seyffert from the Dresden clockmakers company that wanted to bar him from carrying on his craft because of his missing apprentice certificates. Seyffert sold most of his watches to the royal family, scientists and explorers. One of his customers was Alexander von Humboldt, who bought an important pocket chronometer of exceptional accuracy for his expeditions. Source: "A. Lange & Söhne" by Reinhard Meis, Munich 1997, pp.18.
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