Datei:Paulus Schiller, Nürnberg, circa 1620 (6).jpg

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(Paullus) Paulus Schiller, Nürnberg, 200 x 205 x 120 mm, circa 1620


Red copyright.svg.png Alle Bildrechte liegen bei dem Auktionshaus Auktionen Dr. H. Crott.

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Museale Figurenuhr mit Automat und Stundenselbstschlag "Urania" - ein seltenes Beispiel einer später "cercles tournants" bezeichneten Uhr Geh.: späterer ebonisierter Holzsockel, profiliert, Öffnung für Blick auf das Werk, Ziergitter, vier gedrückte Kugelfüße; feuervergoldete Bronzefigur der Urania. Ziffbl.: rotierende Kugel mit Stundenband mit röm Zahlen. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk, 2 Federhäuser für Geh- und Stundenschlagwerk, gebläute Schlossscheibe, Spindelhemmung, dreiarmige Messingunruh, Glocke / Hammer.

Die mit ihrem rechten Arm auf ein Sitzpolster aufgestützte, halb liegende Muse der Astronomie, Urania hält in ihrer linken Hand auf einem Stab die Weltkugel und richtet mit ihrer rechten Hand einen Zeigestab auf den Ziffernreifen, der als Äquatorialring auf dem Globus mit den römischen Zahlen angebracht ist. Ein mit dem Uhrwerk verbundener Mechanismus bewegt den Kopf und den rechten Arm samt Zeigestab der Figur zu jeder vollen Stunde entsprechend dem Schlag auf die Stundenglocke. Das mit Maskarons und floralen Ranken reich verzierte, aus Bronze gegossene Schallgitter zwischen Figur und Werk bildet zusammen mit einer in späterer Zeit aufgesetzten Balustrade den oberen Abschluss des Gehäuses.

Die Urania scheint eine Domäne Nürnberger Uhrmacher gewesen zu sein, wenigstens wenn man nach der Herkunft der Mehrzahl dieser Uhren geht. In der griechischen Mythologie gilt sie als die Muse der Astronomie, naheliegend also, mit ihrer Gestalt ein Uhrgehäuse zu dekorieren. Und im Fall der hier besprochenen Uhren umso mehr, wenn man weiß, dass ihre Attribute aus einem Himmelsglobus und einem Zeigestab bestehen, die sie zumeist in ihren Händen hält. Urania war demnach in jeder Hinsicht wie geschaffen für die neuartige Zeitanzeige. Allein vier Uhren mit der Muse der Astronomie stammen von dem in Nürnberg arbeitenden Meister Paulus Schiller, der dort 1583 geboren wurde. Quelle: Klassik Uhren, "Wer hat an der Uhr gedreht - Cercles Tournants", Birgit Kremer, Ausgabe 1/2011, München 2011, S. 12ff.

Paulus Schiller (1583-1634) war ein bedeutender Uhrmacher und Automatenhersteller in Nürnberg. Eines seiner markantesten Verkaufsobjekte war wohl die liegende Urania, die Muse der Astronomie, von der signierte Exemplare im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe, in der Sammlung Guggenheim in New York und in verschiedenen Privatsammlungen bekannt sind. Quelle: Jürgen Abeler "Meister der Uhrmacherkunst", 2. Auflage, Wuppertal 2010, S. 491.

Weitere Exemplare sind abgebildet und beschrieben in Klaus Maurice, "Die deutsche Räderuhr", Band II, München 1976, Abb. 378-380 und in Klassik Uhren, "Wer hat an der Uhr gedreht - Cercles Tournants", Birgit Kremer, Ausgabe 1/2011, München 2011, S. 12ff.


A figural clock of museum quality, with automaton, hour strike and digital time indication "Urania" Case: later ebonized wooden base, moulded, window revealing the movement, decorative grille, four bun feet; firegilt bronze figure of Urania. Dial: horizontal chapter ring with Roman hours, applied on a revolving sphere. Movm.: rectangular brass full plate movement, 2 x barrels for going and striking train, blued locking plate, verge escapament, three-arm brass balance, hammer / bell.

A reclining Urania with her right arm supported by cushions is holding the terrestrial globe on a pole in her left hand and indicates to the chapter ring with Roman numerals that goes around the globe and represents the equator with a pointer in her right hand. Driven by the clock movement, Urania moves her head and her right arm with the pointer with the striking of the full hour. The grille over the sound hole between the figure and the movement is lavishly decorated with mascarons and floral garlands; together with a later addition balustrade the grill forms the upper end of the clock case.

Urania seems to have been a preserve of the Nuremberg clockmakers - judging by the origin of most of these clocks. In Greek mythology Urania is the muse of astronomy, so she is an obvious motif for decorating timepieces. This is even more valid for the clocks reviewed here because she usually holds her attributes, a celestial globe and a pointer, in her hands - that makes her a perfect choice for this novel type of timekeeping. The Nuremberg master Paulus Schiller alone created four clocks with the muse of astronomy; Schiller was born in Nuremberg in 1583. Source: Klassik Uhren, "Wer hat an der Uhr gedreht - Cercles Tournants", Birgit Kremer, Edition 1/2011, Munich 2011, p. 12ff.

Paulus Schiller (1583-1634) was a renowned maker of clocks and automatons in Nuremberg. One of his most distinctive pieces was most likely the "reclining Urania", muse of astronomy; signed examples of this type of clock are owned by the national museum in Nuremberg, the state museum of Baden in Karlsruhe, the Guggenheim Collection in New York and a number of private collections. Source: Jürgen Abeler "Meister der Uhrmacherkunst", 2. Edition, Wuppertal 2010, p. 491

Other examples are illustrated and described in Klaus Maurice‘s "Die deutsche Räderuhr", Vol. I, Munich 1976, Fig. 378-380 and in Klassik Uhren, "Wer hat an der Uhr gedreht - Cercles Tournants", Birgit Kremer, Edition 1/2011, Munich 2011, p. 12ff.

Provenienz: - US-amerikanische Sammlung - Diese Uhr wurde im April 2004 bei Sothebys, New York, als Los Nr. 66 versteigert. - Bedeutende Wiener Privatsammlung

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