Datei:Breguet à Paris, No. 149 bis, 1791 (1).jpg

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Breguet à Paris, No. 149bis, 62 mm, 151 g, fertiggestellt im Juni 1791, verkauft im Februar 1792 an Monsieur Gros (oder Groi)

Museale Herrentaschenuhr mit Kommahemmung, wolfsverzahntem Räderwerk und Viertelstundenrepetition im 18Kt Goldgehäuse mit "Shagreen" Schutzgehäuse - es handelt sich hierbei um die früheste uns bekannte von Breguet gefertigte Taschenuhr mit Lepine Kaliber, Viertelrepetition und Kommahemmung - mit originalem Breguet-Zertifikat Nr. 4372.
Geh.: Übergehäuse - Messing, vergoldet, aufgelegtes "Shagreen". Innengehäuse - Gold, glatt, vergoldete, signierte Cuvette, Drücker für Repetition über Pendant. Ziffbl.: weißes Email, frühe Breguet-Zahlen, signiert: "Breguet à Paris", äußere Minuten Einteilung, Breguet-Goldzeiger. Werk: Lepine Kaliber, Schlüsselaufzug, feuervergoldet, 1 Hammer, wolfsverzahntes, fliegendes Federhaus, wolfsverzahntes Räderwerk für Geh- und Schlagwerk, speziell geformte Triebe, Kommahemmung, dreiarmige monometallische Unruh, gebläute und flache Stahl-Unruhspirale, Viertelstundenrepetitionssystem im Lepine Typus.

Provenienz: Auktion "The Art of Breguet", 14. April 1991, Lot Nr. 7, verkauft für 60.500 Schweizer Franken.

Veröffentlicht in:
1. Antiquarian Horology , Dezember 1983, S. 372-73
2. Antiquarian Horology , Juni 1984, S. 616-17
3. Chronométrophilia , Sommer 1987, S. 43-45
4. Lepine , von Adolphe Chapiro, Paris, 1988, S. 130-32
5. Uhren , Oktober 1990, S. 9

Die vorliegende Uhr ist von größter Bedeutung in der Geschichte der Breguet-Uhren – es ist die erste Repetitionsuhr von Breguet, die mit der historischen Vollplatinenkonstruktion bricht; die Uhr besitzt das neue Brückenwerk, auf dessen Konstruktion Breguet die Mehrzahl seiner späteren Uhren aufbaute. Er veränderte Lepines Konstruktion nach seinen eigenen ästhetischen Vorstellungen, aber seine Konstruktion wurde erstmals in dieser Uhr verwendet.
Die Arbeit an der Uhr begann im September 1791 und dauerte bis zum 30. Juni 1792. Sie wird in den Archiven von Breguet als "montre a repetition a la Lépine” beschrieben. Breguet stellte zwei solcher Exemplare her, Nr. 149 und Nr. 149bis. Es sind die ersten Repetitionsuhren, die Breguet basierend auf den Prinzipien und horologischen Erfindungen von Lepine herstellte. Beide haben die für die frühen Lepine-Uhren aus den 1770er Jahren typische Anordnung, die man heute als Lepine-Kaliber bezeichnet; die Wolfsverzahnung, die Lepine als erster einsetzte um das Räderwerk zu schützen sowie auch den Repetitionsmechanismus, den Lepine 1763 erfunden und 1766 in „Mémoir of the Académie des Sciences“ veröffentlicht hatte: "The King’s Mechanical Expert". Es handelte sich hierbei um eine bahnbrechende Konstruktion bei der die Stunden- und Viertelstundenrechen direkt auf die Aufzugswelle aufgebracht wurden – und somit die empfindliche Aufzugskette eliminierte.

Breguet muss mit dieser Erfindung überaus vertraut gewesen sein.
Der größte Unterschied zwischen den Nummern 149 und 149bis liegt in der Hemmung – nur die Nr. 149bis besitzt Lepines Komma-Hemmung. Man könnte sagen, dass Breguet mit dieser Uhr dem älteren Kollegen Lepine seine Achtung erwies.

Die vorliegende Uhr verschafft uns auch neue Kenntnisse über Lepines Produktionsmethode. Der Hersteller der Rohwerke für Nr. 149 und 149bis war Descombaz; er war der wichtigste unter Breguets Rohwerkherstellern. Das Werk ist dem von Lepine so ähnlich, dass kaum Zweifel besteht, dass auch Lepine von Descombaz fertigen ließ. George Washington besaß seit April 1789 eine seiner Uhren (ohne Repetition), sie befindet sich heute in der Sammlung der Historical Society of Pennsylvania.
Als Käufer der Uhr wird immer der geheimnisvolle unbekannte Monsieur Groi genannt – es könnte sich jedoch um jemanden ganz anderen und viel wichtigeren gehandelt haben. Der letzte Buchstabe des Namens liest sich eher als ein "s" denn ein "i"; Monsieur Gros war damals eine wichtige Person im Leben von Breguet, nämlich sein Gehäusehersteller und Partner. Text mit freundlicher Unterstützung von Philip Poniz.

Breguet à Paris, No. 149bis, 62 mm, 151 g, completed in June 1791, sold in February 1792 to Monsieur Gros (or Groi)

The earliest known Lepine-caliber quarter repeating pocket watch made by Breguet in museum-like quality with virgule escapement and wolf-tooth wheels in 18k gold case with original shagreen-covered protective case - with original Breguet certificate no. 4372
Case: outer case - brass, gilt, applied shagreen. Inner case - gold, polished, gilt and signed dome, pusher for repetition via pendant. Dial: white enamel, early Breguet numerals, signed: "Breguet à Paris", outer minute divisions, gold Breguet hands. Movm.: Lepine caliber, keywind, firegilt, 1 hammer, wolf-tooth standing going barrel, wolf-tooth wheels for going and repeating trains, specially formed pinions, virgule escapement, three-arm monometallic balance, blued steel flat balance spring, Lepine-type quarter repeating system.

Provenance: The Art of Breguet, April 14, 1991 lot 7, sold for 60,500 CHF.

Published in:
1. Antiquarian Horology , December 1983, pp. 372-73
2. Antiquarian Horology , June 1984, pp. 616-17
3. Chronométrophilia , Summer 1987, pp. 43-45
4. Lepine , by Adolphe Chapiro, Paris, 1988, pp. 130-32
5. Uhren , October 1990, p. 9

The watch is of utmost importance in the history of the Breguet production - it is the first Breguet repeating watch breaking with the old full plate construction, the first based on the modern bridge design on which Breguet based the vast majority of his subsequent watches. He changed the Lepine's design to his esthetics but the idea was implemented first in this watch.
The work on the watch started in September 1791 and lasted till June 30, 1792. The watch is described in Breguet registers as "montre a repetition a la Lépine". He made two such pieces; No. 149 and No. 149bis. They are the first Breguet repeating watches made on the principles and horological inventions of Lepine. Both have the typical early Lepine's layout, called today Lepine's caliber, designed about 1770, both employ wolf-tooth wheels used for the first time by Lepine's to strengthen the gearing, and both use repeating system designed by Lepine, "The King's Mechanical Expert", in 1763 and published in the 1766 "Mémoir of the Académie des Sciences". It was a revolutionary mechanism in which the hour and quarter racks were placed directly on the winding arbor, eliminating the fragile winding chain.

Breguet must have been well informed of the invention.
The major difference between 149 and 149bis is the escapement - only 149bis employs the Lepine's virgule escapement. One might say that the watch is Breguet's tribute to his older colleague, Lepine.
The watch is also important for it advances our knowledge of the Lepine's manufacturing practices. The ebauches maker responsible for 149 and 149bis was Descombaz, the most important Breguet's ebauche maker. The movement is so similar to Lepine's that there is little doubt that the latter also used Descombaz for his ebauches. George Washington used to have one (without repeating) bought in April 1789, now in the collection of the Historical Society of Pennsylvania.
The buyer of the watch, always referred to as enigmatic and completely unknown Monsieur Groi might, in fact, be someone different and far more important. The last letter of the name reads more likely "s" than "i". Monsieur Gros was, at the time, an important person in Breguet's life – his case maker and partner.

Text kindly supported by Philip Poniz.

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