Datei:Georges Causard, Horloger du Roy - attributed to Hubert Martinet, Paris und London, circa 1770 (1).jpg

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Georges Causard, Horloger du Roy / Hubert Martinet zugeschrieben, Paris und London, Höhe 590 mm, circa 1770

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Äußerst seltene, hochbedeutende Louis XV Bronze-Prunkpendule mit Halbstunden- / Stundenschlag und vier Automaten, signiert Causard H Ger. Du Roy S. La Cour Geh.: Bronzeguss, feuervergoldet und patiniert, rotes Leder, Email. Ziffbl.: weißes Email, radiale röm. Stunden, radiale arab. Minuten, äußere Fünfminutenteilung, signiert, feuervergoldete, durchbrochen gearbeitete Zeiger. Werk: Messingpendulenwerk, 1 Hammer / 1 Glocke, 2 große Federhäuser, Rollenhemmung, Schlossscheibe, Fadenaufhängung. Automat: Messing/Stahl, Federhaus, Messing-Regulierscheiben, Balusterpfeiler, Rechen- und Stiftensystem für die Bewegungen.

Zahlreiche Beispiele verschiedenster Tierautomaten aus der späten Renaissance zeugen von einer langen Tradition der Automatenherstellung in Europa. Mit dem Rokoko-Geschmack für alles Exotische kamen im frühen 18. Jahrhundert figürliche Darstellungen fremdländischer Tiere als Zeitmesser mit eingebauten Automaten wieder in Mode und fanden vor allem in Frankreich und England großen Anklang. Die eigentliche Beliebtheit für solche Automaten entstand jedoch aus dem wachsenden Handel zwischen Europa und China mit hoch entwickelten und prunkvoll verzierten Uhren. Nicht selten fanden sie ihren Weg in die Kaiserliche Sammlung Chinas.

Die vorliegende Elefantenuhr ist einer der aufwändigsten und raffiniertesten Tierautomaten von überragender Qualität und Ausführung: Das geschickte Farbenspiel der verwendeten vergoldeten und patinierten Materialien erzeugt eine aufregende Lebendigkeit. Der imposante Körper des Elefanten ist aus dunkel patiniertem Bronzeguss, der Sockel, das auf einem Vlies ruhende Uhrengehäuse und die beiden sitzenden Figuren sind vergoldet. Zusätzlich ist das trommelförmige Uhrengehäuse mit seinem runden weißen Zifferblatt aus Email an den Seiten mit rotem, gemaserten Leder belegt und ist verziert mit herabhängenden Quasten. Oben auf dem Uhrengehäuse sitzt ein traditionell chinesisch gekleideter Mann auf einem mit Quasten verzierten Sitzkissen und hält einen Sonnenschirm in der Hand. Auf dem Kopf des Elefanten sitzt ein Affe mit Dreispitz, in der Hand hält er einen Enterhaken. Seine aufrechte Haltung und sein Blick zeugen von Neugier und Tatendrang. Am beeindruckendsten ist der erstaunlich realistisch gestaltete Elefant mit eingebautem Automatenwerk, dessen Augen aus Email sich von der einen zur anderen Seite bewegen, die Ohren vor und zurück schwingen und der mehrgliedrige Rüssel und Schwanz sich hin und her bewegen, während sich der Rüssel zusätzlich ausdehnt und wieder zusammenzieht. Die gesamte Komposition ruht auf einem für die Louis-XV-Zeit charakteristischen Sockel mit Rokoko Dekor, der einen mit Blättern geschmückten Felsboden simuliert. Der Dickhäuter ist von besonderer Größe und zeugt in seinen anatomischen Details von präziser Naturtreue. Er scheint aus dem Leben modelliert worden zu sein, denn er kann die Ohren, die Augen, den Schwanz und den Rüssel auf lebensechte Weise bewegen. Dies erfordert ein Automatenwerk von exzellenter Qualität. Für die realistische Bewegung des Rüssels wurde eine Konstruktion entworfen, bei der die Teile im Inneren des Rüssels miteinander verbunden sind.

Ganz ähnlich gestaltete Elefantenautomaten wurden in einer kleinen Serie von Hubert Martinet gefertigt. Ein in der Ausführung und Bewegung nahezu identischer Elefant von Martinot befindet sich in der Sammlung Baron Ferdinand de Rothschild. Dieser prunkvolle Automat ist mit zusätzlichem Musikspielwerk im Boden und sich bewegenden Figuren und Blüten ausgestattet und wurde um 1768-1772 in London gefertigt. Die Ohren, Augäpfel, Schwanz und Rüssel des Elefanten bewegen sich identisch. Gerüchten zufolge wurde er als Geschenk für einen indischen Beamten bestellt. Er wurde mehrmals in London, den Niederlanden und Paris ausgestellt, bevor er in die Sammlung Rothschild kam. Ein weiterer von Hubert Martinet signierter Elefantenautomat mit nahezu identischem Automatenwerk ist abgebildet und beschrieben in Derek Roberts, "Mystery, Novelty and Fantasy Clocks", 1999, Seite 190, Fig. 15-31 A, B. Zwei weitere befinden sich in der Sammlung Nathan-Rupp im Historischen Museum Basel und im Inventar des Königsschlosses in Warschau.

Obwohl man wenig über Hubert Martinet weiß, ist bekannt, dass er in den 1770er und 1780er Jahren sowohl in London als auch in Paris als Uhrmacher und Uhrenhändler tätig war. Dass Martinet in Paris gearbeitet hat, wird durch seine Signatur auf einer französischen Kartelluhr bestätigt (illustriert in Tardy, "La Pendule Française", Bd. 1. S. 86). Auch der Herzog von Orléans besaß zwei seiner Uhren im Palais Royal, die 1793 von der Revolutionärregierung beschlagnahmt wurden.

In seinem "Dictionnaire des Horlogers Francais" schreibt Tardy, dass Georges Causard in Audeloncourt geboren wurde. 1770 wurde er Uhrmachermeister und zum "Horloger du Roi suivant la Cour" ernannt. Er lebte noch nach 1789.

An extremely rare, highly important Louis XV bronze splendour clock with half hour / hour strike and four automatons, signed Causard H Ger. Du Roy, S. La Cour Case: cast bronze, firegilt and patinated, red leather, enamel. Dial: white enamel, radial Roman hours, radial Arabic minutes, outer five minute divisions, signed, firegilt pierced hands. Movm.: brass clock movement, 1 hammer / 1 bell, 2 large barrels, drum escapement, count wheel, silk string suspension. Automaton: brass/steel, 1 barrel, brass regulation discs, baluster movement pillars, rack and pinion system.

A great number of various types of automaton animals created in the late Renaissance period attest to a long tradition of highly skilled automaton making in Europe. The Rococo period brought along a taste for all things outlandish; the figural representation of exotic animals as automatons in combination with timepieces came back into fashion and was particularly popular in France and England. This popularity gained momentum when the trade relations between Europe and China grew stronger quickly and began to include highly complex and lavishly ornamented clocks, many of which found their way into the collection of the Chinese imperial court.

This elephant is one of the most sophisticated and complex automaton animals ever, the quality of the mechanism and the craftsmanship are phenomenal: The nuances of colour in the different gilded and patinated materials create an exciting vibrancy - the imposing body of the elephant is made of dark, patinated cast bronze, the base, the clock resting on a large fleece and the two sitting figures are gilt. The drum-shaped clock has a white enamel dial; its sides are covered with grained red leather and decorated with tassels. A man in traditional Chinese garb sits on a tasseled cushion on top of the clock with a parasol in his hand. On the elephant’s head sits a monkey wearing a cocked hat and holding a grappling hook. The monkey’s posture and its piercing glance imply curiosity and energy. Most impressive, however, is the incredibly lifelike elephant with integrated automaton – the animal’s enamel eyes move to and fro, the ears flap back and forth and the articulated tail and trunk move from side to side, with the trunk also expanding and contracting. The composition sits on a base with rococo ornamentation that simulates a leaf-strewn, rocky ground – a typical motif of the Louis XV period. The anatomical details of the large pachyderm are extremely true-to-life – the animal moves his ears, eyes, tail and trunk in a very lifelike manner. Only a mechanism of supreme quality is capable of delivering such service. For the lifelike movement of the trunk a construction was devised which connected the elements to each other inside the trunk.

Hubert Martinet created a small series of automaton elephants that were very similar to this one. One nearly identical elephant by Martinot is part of the Collection Baron Ferdinand de Rothschild. That magnificent automaton features a musical movement in the base and has moving figures and flowers; it was created in London circa 1768-1772. The ears, eyeballs, tail and trunk of the elephant move synchronously. Rumour has it that it was commissioned as a gift for an Indian official. The elephant was exhibited several times in London, The Netherlands and Paris before it became part of the Rothschild collection. Another automaton elephant signed by Hubert Martinet with a nearly identical mechanism is illustrated and described on page 190 (Fig. 15-31 A, B) of "Mystery, Novelty and Fantasy Clocks", 1999, by Derek Roberts. Two more are part of the Nathan-Rupp collection in the historical museum Basel and in the inventory of the Royal Palace in Warsaw.

Even though little is known about Hubert Martinet , it has been established that he was active as a watchmaker and retailer in the 1770s and 1780s in London and Paris. That he worked in Paris is confirmed by his signature on a French cartel clock which is illustrated in Tardy’s "La Pendule Française", Vol. 1, p. 86. The Duke of Orleans also kept two of Martinet’s clocks at the Palais Royal; they were confiscated by the revolutionary government in 1793.

Tardy writes in his "Dictionnaire des Horlogers Francais" that Georges Causard was born in Audeloncourt. He became a master in 1770 and was appointed "Horloger du Roi suivant la Cour". The date of Causard’s death is not known but we know that he was still alive after 1789.

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