Datei:Ilbery, London, Nr. 6654, circa 1810 (1).jpg

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Ilbery, London, Werk Nr. 6654, 62 x 88 mm, 159 g, circa 1810

Red copyright.svg.png Alle Bildrechte liegen bei dem Auktionshaus Auktionen Dr. H. Crott.

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Museale, mit Halbperlen besetzte Goldemail-Formuhr für den chinesischen Markt "Der Pfirsich". Unseres Wissens ist dieser Pfirsich das weltweit achte existierende Exemplar und ist in seiner Form die größte und best erhaltene Uhr. Es handelt sich hierbei wohl um die bedeutendste und wertvollste Uhr Ilberys, die derzeit auf dem Markt angeboten wird. Geh.: Goldemail und Halbperlen. Ziffbl.: Email. Werk: Brückenwerk nach Lepine, Schlüsselaufzug, vergoldet, aufwändig floral graviert, signiert, aufwändig floral graviertes, fliegendes Federhaus, Duplexhemmung, dreiarmige Stahlunruh mit Schrauben und trapezförmigen Gewichten, durchbrochen gearbeiteter und fein floral gravierter Unruhkloben, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh.

Die Gehäuserückseite ist vollflächig polychrom emailliert und in zarten Farbtönen abgestuft, um der Frucht möglichst ähnlich zu sein. Zwei transluzid grüne, mit Halbperlen eingefasste Blätter ragen aus dem als Stiel geformten Anhänger und liegen plan auf dem Fruchtkorpus. Der Stiel, der eine Schlaufe für den Anhänger bildet, ist ebenfalls mit Halbperlen verschiedener Größen und Ausformungen besetzt. Auf der Vorderseite wird das weiße Emailzifferblatt von einem in zartem Grün gehaltenen Rand mit transluzid rot emaillierten Tropfen eingefasst. Das Mittelteil ist besetzt mit einer Bordüre aus zierlichen Halbperlen. Das Zifferblatt hat neben römischen Zahlen und goldenen, herzförmigen Zeigern eine Zentralsekunde. Durch das Betätigen eines kleinen seitlichen Drückers gelangt man zur aufwändig mit transluzidem und opakem Champlevé Email dekorierten Goldcuvette mit geometrischem, blau-weißem Muster im Zentrum und einer umlaufenden schwarzen Einfassung mit goldenem Weinlaub- und transluzidem Traubendekor. Das aufwändig floral gravierte Werk mit chinesischer Duplexhemmung ist in der typischen Ausformung Ilberys gestaltet und birgt neben der Signatur die Werknummer 6654.

Provenienz: Hendrik van Gilse van der Pals (1856 - 1928), niederländischer Konsul, danach für die meiste Zeit Verbleib in der Familie van Gilse van der Pals, einer bekannten niederländisch-finnischen Sammler- und Musiker-Familie.

Hendrik van Gilse van der Pals war niederländischer Konsul und Gummifabrikant in Sankt Petersburg, dessen Vorfahren aus den niederländischen Adelsgeschlechtern van Gilse und van der Pals in Rotterdam stammten. Der reiche Industriellenhaushalt beteiligte sich aktiv am Musikleben von Sankt Petersburg. Im "Familienschloss" fanden Konzerte unter anderem mit dem Komponisten Anton Arensky und dem Pianisten und Dirigent Willem Mengel statt. Außerdem traf man Gustav Mahler und Alexander Glazunov. Sein ältester Sohn Leopold van der Pals (1884–1966) war Komponist in Berlin und der Schweiz und komponierte vor allem für Rudolf Steiner. Sein zweiter Sohn Max van Gilse van der Pals (1885–1966) wurde Baron und Landwirt auf dem Gut Laakspohja nahe Lohja in Finnland, heiratete Sara Stjernvall, Tochter des russischen Eisenbahnministers Knut Stjernvall (Nikolai-Bahn). Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ Nikolai_van_Gilse_van_der_Pals, Stand 28.04.2016.


Diese bedeutende Uhr der Kategorie der "Phantasieuhren", ist eine von acht verbliebenen Uhren weltweit, die als Pfirsich geformt sind. Sechs davon werden als spiegelverkehrtes Paar in bedeutenden Museen und Sammlungen aufbewahrt und werden teilweise als Mango tituliert: Ein frühes Pärchen ohne Signatur befindet sich heute in einer Privatsammlung und war ursprünglich Teil der Sandberg Collection (abgebildet und beschrieben in Terence Camerer-Cuss "The Sandberg Watch Collection", Seite 432-433). Ein weiteres Paar befindet sich in der Fondation Hans Wilsdorf/Rolex. Es trägt die Signatur Ilberys und die Werknummern 6494 und 6495 (abgebildet und beschrieben in Alfred Chapuis "Montres et Émaux de Genève" - Collection H. Wilsdorf, Lausanne 1944, Seite 138-139). Das dritte bekannte Paar, ebenfalls von Ilbery, ist im Patek Philippe Museum in Genf. Diese drei Pfirsichpaare waren als Leihgabe Teil der Ausstellung des Patek Philippe Museums "Le Miroir de la Séduction" - Prestigieuses paires de montres "chinoise", die vom 15. Mai bis 16. Oktober 2010 in Genf stattfand. Sie sind abgebildet und beschrieben im Ausstellungskatalog Seite 82-83, 90-91 und 92-93.

Konzipiert wurden die meisten Pfirsiche als spiegelverkehrt gestaltete Email-Taschenuhren-Paare, um den kulturellen Forderungen Chinas nach einer doppelten Existenz und paarweisem Dasein als Sinnbild kosmischer Ganzheit gerecht zu werden.

Von der Natur inspiriert, wurden diese Phantasieuhren speziell für den chinesischen Markt gegen Ende des 18. Jahrhunderts bis ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts in Genf gefertigt. Abstrakte Konturen und dekorative Motive waren modern geworden, die Vorstellungskraft kannte keine Grenzen. Die Inspiration für die verwendeten Themen stammte aus der Natur und von Alltagsobjekten. Dies führte zu einer Fülle an neuen, dekorativen Motiven, wie Himmelskörper, Hüte und Schuhe, Musikinstrumente, Tiere, Pflanzen und verschiedene Früchte. Trotz seines dekorativen Erscheinungsbildes hat der Pfirsich in China einen wichtigen symbolischen Charakter: Der Pfirsich steht als Sinnbild für ein langes Leben bei den Menschen und für die Unsterblichkeit bei den Göttern.

A gold and enamel watch of museum quality studded with half pearls, created for the Chinese market: "The Peach". To the best of our knowledge this is one of only eight such pieces in the world and at the same time the largest and most extravagant of the surviving peach watches. This example seems to be the most important and most valuable Ilbery watch on the market today. Case: gold enamel and half pearls. Dial: enamel. Movm.: bridge movement according to Lepine, keywind, gilt, lavishly florally engraved, signed, lavishly florally engraved going barrel, duplex escapement, three-arm steel balance with screws and trapezoid weights, open-worked balance cock with finely floral engravings, chatoned diamond endstone on balance.

The case back is covered with painted enamel in subtly fading hues to resemble the fruit. Two translucent green enamel leaves rise from the pendant set with half pearls. The stem, forming a loop for the pendant, is also studded with half pearls of different sizes and shapes. The white enamel dial on the front is framed by a light green border with drop-shaped translucent red enamel ornaments. The case band is ornamented with a border of tiny half pearls. The dial has Roman numerals, heart-shaped gold hands and centre seconds. Pushing a small button opens the case back and reveals the richly decorated translucent and opaque enamel gold dome. It has a blue and white geometrical pattern in the centre within a border of black enamelling with golden foliage of wine and translucent enamel grapes. The movement with its Chinese duplex escapement and the lavish floral engravings is typical for Ilbery's Workshop. The movement is signed by Ilbery and numbered 6654.

Provenance: This watch has most of the time been in a Dutch-Finnish well known collector and musician family, van Gilse van der Pals, beginning with the Dutch consul Hendrik (1856 - 1928) and further on inherited within this family until now.

Hendrik van Gilse van der Pals, from a merchant family of Rotterdam, was a rubbermanufacturer and honorary consul for the Netherlands in St Petersburg until he (temporarily) settled on his estates in Finland because of the Russian revolution. The wealthy industrialist household participated actively in the musical life of St Petersburg. At their 'palace' they organised concerts with composer Anton Arensky and pianist and conductor Willem Mengelberg. Van der Pals met people like Gustav Mahler und Alexander Glazunov. His oldest son Leopold van Gilse van der Pals (1884-1966) was a composer and moved to Berlin and Switzerland where he worked primarily with Rudolf Steiner. His second son Maximiliaan Hendrik van Gilse van der Pals (1885-1966) became agriculturalist on the Laakspohja estate near Lohja in Finland. He married Sara Stjernvall, daughter of the Russian Railway Minister Knut Stjernvall (Nikolaev Railway). Source: https://en.wikipedia.org/wiki/ Nicola%C3%AF_van_Gilse_van_der_Pals, as of 04/28/2016.

This highly important timepiece is a so-called fantasy watch and one of only eight remaining pieces in the world that have this form of a peach. Six of them were created as mirror pairs and are held by important museums and collections, although sometimes they are regarded as 'mango fruits'. An early pair of peaches is held today in a private collection, but it is unsigned. It used to be part of the Sandberg Collection (described and illustrated in Terence Camerer Cuss' "The Sandberg Watch Collection", pages 432-433). Another pair of watches formed like peaches is in the Hans Wilsdorf Collection/Rolex. That pair is signed by Ilbery and numbered 6494 and 6495 (described and illustrated in Alfred Chapuis "Montres et Émaux de Genève" - Collection H. Wilsdorf, Lausanne 1944, pages 138-139). The third known pair is held by the Patek Philippe Museum in Geneva and is signed by Ilbery as well. These three pairs of gold enamel peaches were on loan to the exhibition "Le Miroir de la Séduction" - Prestigieuses paires de montres "chinoise" held at the Patek Philippe Museum in Geneva from May 15 to Oktober 16, 2010 (see the exhibition catalogue pages 82-83, 90-91 and 92-93).

Most of the peaches were manufactured as pairs of mirror-image gold enamel pocket watches to ensure that the contemporary taste was met as well as the Chinese penchant for duality, which symbolizes cosmic wholeness.

Inspired by nature, these fantasy watches were produced for the Chinese market in Geneva at the end of the 18th and in the early 19th century. Imaginative shapes and decorative motifs were popular and the artists were incredibly creative in their work. Inspiration was found in nature and everyday objects. This led to a great variety of new decorative subjects such as heavenly bodies, hats, shoes, musical instruments, animals, plants and various fruit. In addition to being a highly decorative subject the peach has an important status in Chinese tradition: among humans the peach symbolises long life, among gods it symbolizes immortality.


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