Datei:Isaac Thuret à Paris, circa 1680 (4).jpg

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Isaac Thuret à Paris, Höhe 405 mm, circa 1680

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Bedeutende Louis XIV Miniatur Pendule mit Halbstunden- / Stundenselbstschlag, aus der Experimentierphase der frühen Pendeluhren. In einem typischen, auch von Boulle entwickelten Uhren-Gehäusetypus "tête du poupée" Geh.: ebonisiertes Holz, rotes Schildpattfurnier, Messingintarsien. Ziffbl.: vergoldetes Messing, floral graviert, signiert, vergoldeter Messingziffernring. Werk: konvex geformtes Messing-Vollplatinenwerk, 2 Federhäuser, 1 Hammer / 1 Glocke, Schlossscheibe, Spindelhemmung, vertikal angebrachte, dreiarmige, gebläute Unruh mit daran befestigtem Kurzpendel mit zusätzlicher Fadenaufhängung.

Charakteristisch konvex geformt ruht das Louis XIV Gehäuse auf einem integrierten, profilierten Rechtecksockel mit Zierfries auf vier gedrückten Messingkugelfüßen. Die Wandung ist furniert mit rotem Schildpatt, die Vorderseite zusätzlich mit Messingintarsien in "première contre partie" Technik dekoriert. Die mit Messinglaub verzierte Glocke befindet sich innerhalb einer vergoldeten Messingbalustrade oben auf dem Gehäuse und wird bekrönt von der Figur einer jungen Dame. Der Form des Gehäuse folgend konvex gestaltet, befindet sich das vergoldete Messingzifferblatt, hinter der verglasten Fronttür. Zarte, florale Gravuren befinden sich in der oberen Hälfte, an den Seiten und im Zentrum, die Signatur "I. Thuret AParis" am unteren Rand. Darüber der aufgelegte Ziffernring mit eingelegten, römischen Stunden und arabischen Minuten.

Die Kombination aus Kurzpendel und vorhandener Unruh lässt darauf schließen, dass diese Uhr als transportable Uhr, mindestens von Raum zu Raum wenn nicht für längere Reisen, konzipiert war. Dieses herausragende, von einem der namhaftesten französischen Uhrmachern gefertigte Stück, ist gleichzeitig eine der frühesten Pendeluhren. Die Zusammenarbeit zwischen Christian Huygens und Isaac Thuret ist legendär. Isaac Thuret (1649-1706) war einer der bedeutendsten französischen Uhrmacher. Im Jahr 1684 wurde Thuret zum königlichen Uhrmacher (Louis XIV) sowie zum Uhrmacher des Pariser Oberservatoriums ernannt. 1686 etablierte er sich in der Galerie du Louvre. Er wartete die Uhren des Schloßes Fontainebleau, sowie zwischen 1689 und 1694 die Uhren des Pariser Oberservatoriums und der Akademie der Wissenschaften. Am 22. Januar 1675 fertigte er die Uhr mit der ersten Unruhspirale für Huygens und gab es als seine eigene Erfindung aus. Später entschuldigte er sich bei Huygens dafür. Thuret fertigte ebenso Großuhren mit Spindelhemmung, Zykloidenbacken und Sekundenpendulen für Huygens, wovon eine im Boerhaave Museum in Leiden aufbewahrt wird. Er produzierte ebenso eine große Anzahl von "Religieuse" Pendulen. Quelle: H.B. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band II, Wilsele 2004, Seite 994.

Eine Sonderform der unter Ludwig XIV. entstandenen "tête du poupée" Pendulen ist die entwicklungsgeschichtlich bedeutende "Puppenkopfuhr". Auf einem breiten, meist in Boulle-Technik dekorierten Sockel steht das im Umriss oft unruhig wirkende Gehäuse, das den Ziffernring rahmenartig umgibt. Vorbild für diese Form könnten die Spiegel- und Monstranzuhren des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts gewesen sein. Die eigentümliche Gehäuseform ist durch ihre Trennung zwischen Sockel und Werkgehäuse eine entscheidende Voraussetzung für die unter Ludwig XV. gebauten Pendulen geworden.

Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band II, Wilsele 2004, Seite 836f.

An important Louis XIV miniature pendule with half hour/hour strike, created during the experimental period of the early pendulum clocks; in a typical "tête du poupée"-style case developed by André Charles Boulle Case: ebonized wood, red tortoiseshell veneer, brass inlays. Dial: gilt brass, florally engraved, signed, gilt brass chapter ring. Movm.: convex shaped brass full plate movement, 2 barrels, 1 hammer / 1 bell, locking plate, verge escapement, vertical blued three-arm balance with fixed short pendulum and additional silk string suspension.

The typical convex-shaped Louis XIV-style rests on an integrated rectangular moulded base with four brass bun feet. The walls are veneered with red tortoiseshell, the front is decorated with brass inlays in "première contre partie" technique. The bell on top sits in a square gilt brass baluster balustrade surmounted by a gilt cast brass figure of a young lady on an elaborate leaf bell cover. The convex form of the gilt brass dial corresponds to the shape of the case itself and is protected by a glazed front door. Delicate floral engraving decorates the top part of the dial, the sides and the centre; The signature "I. Thuret AParis" sits at the lower end. The applied chapter ring has inlaid Roman hours and Arabic minutes.

The combination of verge pendulum and balance indicates that the clock was intended as a portable model - either between different rooms in the house or even for travel. This remarkable timepiece - created by one of the most renowned French makers - is one of the earliest pendulum clocks we know. The cooperation between Christian Huygens and Isaac Thuret was legendary. Isaac Thuret (1649-1706) was one of the most important French makers. In 1684 Thuret became Horloger du Roi (Louis XIV) and Horloger de l'Observatoire de Paris and in 1686 was established in the Galeries du Louvre. He maintained the clocks in the Fontainebleau Palace and between 1689 and 1694 also looked after the clocks in the Paris oberservatory and of the Académie des Sciences. On January 22, 1675, he made a watch with the first balance spring for Huygens, pretending it to be his own invention. Later he apologized for this to Huygens. Thuret also made clocks with verge escapement, cycloidal cheeks and seconds-pendulum for Huygens, one of which is preserved in the Museum Boerhaave in Leiden, He also made a great number of "religieuses". Lit.: H.B. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", vol II, Wilsele 2004, page 994.

Doll's head clocks, often known by their French name "tête du poupée" , were popular in the later half of Louis XIV's reign. They are named for their profile which resembles a head and shoulders. The doll's head clock is almost always ornamented with Boulle marquetry.

This clock by Isaac Thuret is illustrated and described in H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", vol II, Wilsele 2004, pp 836f.


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