Datei:Theodor Knoblich, Altona, Werk Nr. 1810, circa 1870 (1).jpg

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Theodor Knoblich, Altona, Werk Nr. 1810, Höhe 1340 mm, circa 1870

Red copyright.svg.png Alle Bildrechte liegen bei dem Auktionshaus Auktionen Dr. H. Crott.

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Eleganter Präzisionsregulator "prima Qualität, genau nach Kessels Modell" mit Messing/Stahl-Kompensationspendel, vermutlich ehemals eingesetzt in der KuK-Marine-Sternwarte Pola, Istrien Geh.: Mahagoni, abnehmbar. Ziffbl.: versilbert. Werk: Trapezform-Messingwerk, Anker- und Gangradwelle mit Saphir-Lagern, Graham-Hemmung mit justierbaren Stahlpaletten mit eingelegten Saphiren, Aufhängung über Pendelfeder.

Bei dem demnächst erscheinenden Band 6 der Reihe Präzisionspendeluhren in Deutschland von 1730 bis 1940 beschreibt Jürgen Ermert diese bislang unbekannte Uhr von Theodor Knoblich folgendermaßen:

"Bei der auf dem Zifferblatt mit "Knoblich. Altona. 1810." signierten Uhr handelt es sich um eine sehr frühe Knoblich-PP-Wanduhr von etwa 1870/71 - es sind nur drei weitere erhaltene Knoblich-Uhren mit den Nummern 1711, 1736 und 1808 in der Zeit von 1866 an bekannt - mit einem typisch hanseatischen Mahagonigehäuse (Maße H. 1340 x B. 330 x T. 21cm), mittig verglast sowie mit verschließbaren und verglasten Türen oben und unten. Das Gehäuse mit zwei Teilen (Kopf + Unterteil) ist mit 8 großen gedrehten Messingschrauben an der Rückwand befestigt. Das versilberte Regulatorzifferblatt (Maße 225 x 225 mm) hat eine Zentralminute und ein 24-Stundenzifferblatt mit arabischen Ziffern für Sternzeitbetrieb. Die Fertigungsnummer "1810" ist hier (und bei den folgenden Knoblich-Uhren) von unten am Rand des Zifferblatts nach oben in den Stundenkreis verlegt.

Die Uhr hat ein trapezförmiges 8-Tage-Messing-4-Pfeiler-Werk in der Art von Kessels mit chatonisierten Lagern (Anker- und Gangradwelle mit Saphiren) und einer Graham-Hemmung mit einem Anker mit verstellbaren Saphir-Paletten mit einem Knoblich-spezifischen Übergriff von 6½ Zähnen. Der Antrieb erfolgt über ein kleines messingummanteltes Bleigewicht von 654 g, ebenfalls mit einem Haken oben und unten, wie wohl generell bei Knoblich. Auch hier finden wir den seltenen "irregulären Wolkenschliff" auf den Werkplatinen und der Werkhalterung. Die Uhr hat einen guten Originalzustand. Es wurde jedoch anstelle des ursprünglichen Quecksilberkompensationspend​els ein 9-stäbiges, ca. 12,75 kg schweres Rostkompensationspendel mit 5 Stahl- und 4 Messingstäben mit polierter Messing/Bleilinse (D. 210 mm) eingesetzt. Auch die versilberte Pendelskala ist dabei die Originale geblieben."

Aufgrund der Werknummer läßt sich die Entstehungszeit der Uhr relativ sicher auf 1870/71 datieren. Genau zu dieser Zeit wurde im damals Österreichischen Pola die neu erbaute Sternwarte in Betrieb genommen und der verantwortliche Astronom Johann Palisa führt unter den astronomischen Instrumenten neben zwei Pendeluhren von Vorauer und einer von Dent auch eine "Pendeluhr von Knoblich" auf, bei der es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die vorliegende Uhr handelt.

Als weitere Besonderheit, die neben dem 24-Stunden-Zifferblatt ebenfalls für den Einsatz im astronomischen Umfeld spricht, besitzt die Uhr auf der Ankerachse einen Hebel für die von Knoblich erfundene galvanische Unterbrechungsvorrichtung. Die Bohrungen für die notwendigen Kontakte sind seitlich am Gehäuse noch vorhanden.

Ermert unterscheidet bei den Präzisionspendeluhren von Knoblich grundsätzlich zwei Werktypen unterschiedlicher Qualität, was sich auch deutlich im Preis bemerkbar machte. Dabei sind die Uhren der " prima Qualität, genau nach Kessels Modell" an der vertikal übereinander stehenden Anordnung der Radachsen zu erkennen, wie es auch bei unserer Nr. 1810 der Fall ist.

Theodor Knoblich wurde am 28. November 1827 in Friedland (Preußisch Schlesien) geboren. Schon während seiner Schulzeit unterstützte er seine Eltern indem er Stecknadeln fertigte und Musikinstrumente reparierte. Er arbeitete mehrere Jahre in Altona bei Moritz Krille. Danach wurde er bei Schneider in Hamburg Werkführer und übernahm 1863 das Geschäft von Krille. Die Firma nannte sich nun Theodor Knoblich, Krills Nachfolger. Er baute viele Sekundenuhren und Seechronometer, belieferte deutsche und ausländische Sternwarten mit zahlreichen Chronographen und elektrischen Uhren. In Kontakt mit der indes von Altona nach Kiel verlegten Sternwarte erweiterte er seine Kenntnisse der wissenschaftlichen Instrumente, baute zum Repsoldschen Aequatorial ein elektrisches Echappement, ähnlich dem Tiedeschen und seit 1871 für Sternwarten wie beispielsweise Hamburg und Straßburg, Pendeuhren mit und ohne Barometerkompension. 1877 verlegte er sein Geschäft nach Hamburg und arbeitete dort auch mit Ferdinand Dencker zusammen, um Chronometer zu fertigen. Doch diese Verbindung löste sich bald. Er erhielt Auszeichnungen in Stettin 1865, in Altona 1869 und in Wien 1873. Er fertigte feine Uhren, Pendel und Chronometer selbst vollständig. Nur die Zugfedern für seine Chronometer bezog er aus England, die Unruhen und Hemmungen fertigte er fast eigenständig. 1891 verkaufte Knoblich sein Geschäft wegen gesundheitlicher Probleme und setzte sich zur Ruhe. Er verstarb am 1. Juli 1892. Quelle: https://watch-wiki.org/‌index.php?title=Knoblich,_Theodor, Stand 09.02.2016

An elegant precision regulator of "first quality, according Kessels type" with brass/steel-compensation pendulum, probably formerly used in the KuK-Marine Observatory Pola, Istria Case: mahogany, removeable. Dial: silvered. Movm.: trapezoid-shaped brass movement, lever and escape wheel with sapphire bearings, Graham escapement with adjustable steel pallets with inlaid sapphires, pendulum spring suspension.

In the upcoming volume 6 of the series Präzisionspendeluhren in Deutschland von 1730 bis 1940 (precision pendulum clocks in Germany from 1730 to 1940), Jürgen Ermert describes this clock by Theodor Knoblich, which was hitherto unknown:

"The clock is signed on the dial "Knoblich. Altona. 1810." and is a very early Knoblich PP wall clock dating from around 1870/71 – we know of only three remaining Knoblich clocks with the numbers 1711, 1736 and 1808 made after 1866 – in a typical ‘Hanseatic’ style mahogany case (dimensions: hight 1340 x width 330 x depth 21 cm), with central glass panel and lockable glass doors top and bottom. The two-part case (top and bottom part) is fixed to the back panel with 8 large, twisted screws. The silvered regulator dial (dimensions 225 x 225 mm) has a central minute hand and a 24-hour dial with Arabic numerals for sidereal time. The serial number "1810" is positioned inside the hour ring instead of at the bottom end of the dial; this position was then used for all later Knoblich clocks.

The clock has a trapezoid 8-day brass movement with four pillars in the style invented by Kessel, with chatons (lever and gear wheel axle with sapphires) and a Graham escapement with a lever with adjustable sapphire pallets with the 6½ teeth construction Knoblich typically used. The movement operates with a small brass-covered lead weight of 654 g, which has hooks at top and bottom - likely one of Knoblich’s distinctive features. The plates and the mounting of the movement are ornamented with the unusual "irregular cloud pattern". The clock is in fine original condition, the original mercury compensation pendulum, however, was replaced by a circa 12,75 kilo gridiron compound pendulum with 5 steel and 4 brass rods and a polished brass/lead bob (size 210 mm). The silvered pendulum scale is also original."

Based on the movement number, the clock can quite safely be dated to 1870/71. At the time the new observatory in the city of Pola (then part of Austria) was put into service and astronomer Johann Palisa lists - in addition two pendulum clocks by Vorauer and Dent - " apendulum clock by Knoblich" in the inventory, which was most likely this clock.

Another distinctive feature that, like the 24 hour dial, argues for astronomical purposes is is the lever on the axle for Knoblich’s own galvanic circuit breaker system. The drill holes for the contacts are still present in the side of the case.

Ermert always distinguishes between two movement types of different quality when talking about Knoblich’s precision pendulum clocks; this difference is also clearly reflected in the price. The clocks designated as " prima Qualität , genau nach Kessels Modell" (prime quality, based on the design by Kessel) are easily recognized from the vertical alignment of the wheel axles, as can be seen in our clock no. 1810.

Theodor Knoblich was born on November 28, 1827 in Friedland in Silesia. Even when he was still a child, he began supporting his parents by making pins and repairing musical instruments. Later Knoblich worked with Moritz Krille in Altona; he went on to become head-workman with Schneider in Hamburg and eventually took over Krille’s business in 1863. The company now traded as "Theodor Knoblich, Krilles Nachfolger". Knoblich produced many timekeepers with stop watch function and marine chronometers and delivered chronographs and electric clocks to national and international observatories. He kept in close contact with the observatory in Kiel (which had been moved there from Altona) and used this connection to improve his knowledge of scientific instruments. He built an electric escapement similar to that by Tiede for the Repsold Equatorial and from 1871 on he produced pendulum clocks with and without barometric compensation for observatories like Hamburg and Strasbourg. In 1877 Knoblich moved his business to Hamburg and worked with Ferdinand Dencker on the production of chronometers – this cooperation only lasted a short while, however. Knoblich received awards in Stettin in 1865, in Altona in 1869 and in Vienna in 1873. He produced fine clocks, pendulum clocks and chronometers, for which he usually created the balances and escapements himself; he only had the mainsprings for his chronometers delivered from England. In 1891 Knoblich sold his company due to health reasons and retired. He died on July 1, 1892. Source: https://watch-wiki.org/‌index.php?title=Knoblich,_Theodor, as of 02/09/2016

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