Ernest Paillard & Cie
(sehe auch Paillard)
Schweizer Musikspielwerkfabrikation
Ernest Paillard & Cie, war ein bekannte für Fabrik von Musikspielwerke in Sainte-Croix. Gründervater war der Uhrmacher, Mechaniker und Erfinder Moïse Paillard (1753-1830), der ab 1814 in Sainte-Croix eine Uhrenmanufaktur betrieb. Doch Paillard sattelte bald einmal auf Musikapparate um und eröffnete mit seinen wenigen Mitarbeitern ein Atelier, um die vor allem beim aufkommenden Industrie-Bürgertum beliebten Musikautomaten zu fertigen. Ab 1825 stellte er Musikdosen her. Nach dem Tod des Firmengründers wurde die Firma in E. Paillard & Cie umbenannt, blieb aber ein Familienunternehmen. 1875 begründeten seine Enkel Eugène Paillard (1813-1889) und Amédée Paillard (1814-1880) die erste Fabrik, d.h. die industrielle Herstellung von Spieldosen und beschäftige schon über 50 Mitarbeiter. In 1887 stellte die Firma rund 9500 grosse Musikdosen, 25.000 kleine Musikwerke für den Einbauin Phantasiegegenstände/Souvenirs und 60.000 Dreh-Spieldosen (Manivelles) her. Als diese eine Generation später aber in die Krise gerät, beginnt Ernest Paillard (1851-1922) ein Sohn von Eugène mit der Produktion von Grammophonen. Es folgten Metronome, Bleistiftspitzer, Gasanzünder, Rechenmaschinen und anderes mehr. In 1920 erfolgt die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (société anonyme). Ein zweites Werk in Yverdon wird gebaut, und unter Albert Paillard (1881 - 1937) erfolgt in den 1920er Jahren eine Ausweitung der Produktpalette, mit der Paillard in die Schreibmaschinenproduktion einsteigt, besagte junge und findige Ingenieure konstruierten bereits 1914 eine Schreibmaschine. Zehn Jahre später begann man sie unter dem Namen "Hermes" bei Paillard auch zu produzieren: Es begann ein Siegeszug um die Welt. In den 1930er Jahren folgte die herstellung von Radiogeräten und Kameras (Bolex). Im Jahr 1933 kam die die Hermes 2000 auf den Markt, die erste Kleinschreibmaschine aus dem Haus Paillard. (1) In Lizenz wurde die Hermes 2000 ab 1934 von der französischen JAPY FRERES & CIE als Japy Mod. 50 verkauft. Die Fabrik wuchs und wuchs, 1937 zählte man bereits 1000 Angestellte. Daneben darf aber nicht vergessen werden, dass 1937 der Ingenieur Edouard Thorens nachkommen von Hermann Thorens angestellt wurde, um die nun grosse Firma neu zu strukturieren und zu modernisieren.