F.W. Sander

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(siehe auch: Sander)

Adressbuch Hannover 1921, Fr. Wilhelm Sander
Aussenuhr F.W. Sander in der Georgstraße 5, Hannover.
Damenuhr der Marke Sander

Deutsches Juwelier- und Uhrenfachgeschäft

Die Firma F.W. Sander Hannover war am Georgstraße 5 und Steintorstraße 20 (um die Ecke) in Hannover ansässig. Die Firma wurde von Fr. Wilhelm Sander gegründet. Sie lies sich am 30. Oktober 1925 die Uhrenmarke Efwesa registrieren. Fr. Wilhelm Sander bewarb mit dem Slogan "Zur Trauring-Ecke". Vor dem Zweiten Weltkrieg hing an der Fassade in der Georgstraße 5 eine Außenuhr der Firma Bahnzeit aus Glashütte. Die Firma hatte auch eine Filiale in der Celler Straße 101. Das Unternehmen verkaufte auch Großuhren von z.b. Junghans und Kienzle. 1938 war Richard Sander mit Fr. Wilhelm Sander inhaber der Firma Sander. Während dieser Zeit spielte Richard eine fragwürdige Rolle als Mitglied der SS. Er war an der Zerstörung jüdischen Eigentums beteiligt wie die Archive zeigen.

"Karl Zahn, Prokurist bei Sternheim & Emanuel, berichtet über die Erzählung von Louis Sternheim, 1938 Inhaber Kaufhaus für Manufaktur- und Modewaren Sternheim & Emanuel, Große Packhofstrasse 39-42; Osterstrasse 98 - 103: Gegen 10.00 Uhr sei ein Trupp von etwa 10 SS-Leuten erschienen und habe Einlass verlangt und die Wohnung völlig durchsucht und demoliert. Sternheim berichtete mir, der Anführer des Trupps sei der Uhrenkaufmann Richard Sander gewesen. Die SS unter Führung von Juwelier Richard Sander und der Kaufmann Göbelhoff habe die Familie Sternheim (Modewaren Sternheim & Emanuel) und Munter mit dem Personal in der Küche eingeschlossen und anschließend die Durchsuchung des Hauses vorgenommen. Während der Zerstörungen hätte einer der Leute auf dem Flügel gespielt, den sie zum Schluss auch noch mit Beilen zerschlagen hätten. SS-Obergruppenführer Jeckeln beschlagnahmte persönlich das Bargeld der Firma Sternheim & Emanuel. "

Weitere Uhrmacher mit dem Namen Sander waren in Hannover beschäftigt, Heinrich Sander An der Christuskirche 5a und Kurt Sander in der Geibelstraße 63.

1943

In der Nacht auf den 9. Oktober 1943 erlebt Hannover die schwerste Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. 261.000 Bomben fallen auf die Stadt herunter, 1.245 Menschen sterben. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Vom Zentrum, wie es über Jahrhunderte gewachsen ist, bleibt fast nichts übrig. Die Aegidienkirche brennt aus, die Häuser an der Georgstraße fallen zusammen. Nur die Kröpcke-Uhr bleibt stehen. Die Firma Sander wurde sehr schwer getroffen und von der Bahnzeit uhr, wenn sie noch da war, blieb wahrscheinlich nichts mehr übrig.

Nach 1945

Neben Efwesa wurden auch die Markennamen Sander und Sander-Uhren registriert am 24. Januar 1952. Die Firma wurde dann im Georgstraße 4 aufgezeichnet. Die Firma war dann bekannt als F.W. Sander am Steintor oHG (Offene Handelsgesellschaft). Nach dem Krieg erhielten die neu errichteten Gebäude eine neue Nummerierung.Die Georgstraße 4 befand sich mehr oder weniger am selben Ort, die Passage auf der Steintorstraße war wahrscheinlich nicht erhalten

Weiterführende Informationen

Quelle

  • Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch von Hannover, 1921/1938, Niedersächsische Landesbibliothek Hannover.