Kreitz, Hubertus

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Deutscher Uhrmacher

Astronomischer Präzisions-Tischregulator mit Vollkalender und Halbstunden- / Stundenschlagwerk, Repassé par H. Kreitz, St. Petersbourg
Reiseuhr mit Halbstunden- / Stundenselbstschlag, Stundenrepetition und Wecker, H. Kreitz à St. Petersbourg, circa 1850
Biebrich "Villa Beck"

Hubertus Kreitz wurde am 26. März 1811 in Monschau / Eifel geboren. Er war der Sohn eines Kaufmanns und erlernte in London und Paris das Uhrmacherhandwerk. Nach der Wanderschaft nahm er 1837 St. Petersburg sein Wohnsitz und in der Haupteinkaufsstraße ein Geschäft mit Werkstatt eröffnete. Seine Taschen- und Armbanduhren hätten sich durch besondere Qualität und Präzision ausgezeichnet und durch die Herstellung kostbarer Kalenderuhren Weltruhm erlangte. So soll er damals die drei kleinsten Taschenuhren der Welt in der Größe eines amerikanischen Golddollars ohne Hilfe von Maschinen gefertigt haben. Diese Tätigkeit habe ihm zu enormen Reichtum verholfen, er wurde wie auch Paul Buhré zur Hofjuwelier am Zarenhof benannt. Neben Taschenuhren lieferte kreitz auch Großuhren wie Pendulen

1854 verkaufte er seine Produktionsstätte in St. Petersburg einschließlich auch sein Patente und kehrte nach deutschland zurrück wo er sein Wohnsitz zunächst in Altona, dann Wiesbaden und 1871 in Wiesbaden-Biebrich nahm. In Wiesbaden / Biebrich war er der Bauherr eine spätklassizistischen Villa, später "Villa Beck" genannt. Nach dessen Tod kaufte 1898 der Eisenhüttenfachmann und seit 1869 Inhaber der Nassauischen Rheinhütte, Prof. Dr. Ludwig Beck diese Villa. Hubertus und seine 1854 in St. Petersburg geborene Tochter Eugenia (1854-1925), nutzten ihr Vermögen, um in ihrer späteren Wahlheimat Biebrich unter anderem die Herz-Jesu Kirche zu bauen. Unabhängig vom Bau der Herz-Jesu-Kirche finanzierte Hubertus Kreitz die Innenausstattung der Biebricher St. Marienkirche. Da Eugenia neben dem Kirchengebäude auch die seelsorglichen Belange sichern wollte, ermöglichte sie den Bau von Pfarrhaus, Küsterhaus, Kindergarten und Seniorenheim. Am 22. September 1898 wurde die Herz-Jesu-Kirche in der Gibb in Wiesbaden-Biebrich von dem Limburger Bischof Domenikus Willi eingeweiht.

Kreitz soll nach seinem Tod im jeder seiner vier Töchter jeweils eine Million Mark hinterlassen haben. Hubertus Kreitz verstarb im Jahre 1896 zu Biebrich.

Bei Hampel Fine Art Auctions Munich wurde 2007 eine Kartelluhr aus St. Petersburg versteigert, signiert am Emailzifferblatt „Repassé par H. Kreitz St. Petersbourg“.

In Antwerpen gab es um 1860 Joannes Petrus Hubertus Kreitz welche möglich auch aus dem Aachener Region kam.


Weiterführende Informatonen

Quelle

  • Deutsche Biographische Ezyklopädie, 2. Ausgabe, Herausgegeben von Rudolf Vierhaus, Band 6. Pros Dr. K.G. Sauer Munchen 2006.
  • Heimatgeschichte: Hubertus und Eugenia Kreitz waren zwei wichtige Gönner Biebrichs, Konstantin Müller, Wiesbadener Kurier.

Externe Link