Kuhn, Jan Hendrik

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Deutsch-Niederländischer Uhrmacher und Uhrenhändler, Hersteller von Amsterdamer Bodenstanduhren

Bodenstanduhr Jan Hendrik Kuhn Amsterdam ca. 1780-1790.jpg
Jan Hendrik Kuhn, Amsterdam, Werk Nr. 4140, circa 1770, Neuenburger Louis XVI Pendule mit Datumsanzeige, Halbstunden-/Stundenselbstschlag und phantastisch aufspielendem Flötenmusikspielwerk, vermutlich aus der Werkstatt von Pierre Jaquet-Droz in La Chaux-de-Fonds
Signatur Jan Hendrik Kuhn, Amsterdam
Jan Hendrik Kuhn Carteluhr im Rijksmuseum.jpg

Biographie

Der deutsche Uhrmacher Jan Hendrik Kuhn (Kühn) wurde um 1751 in Lübeck geboren und arbeitete später als Meister-Uhrmacher in Amsterdam. Er hatte seine Werkstatt in der Kalverstraat nahe dem Heiligeweg ab etwa 1786 bis zu seinem Tod. Kuhn war einer der letzten Erbauer der Amsterdamer Bodenstanduhren.

Aufzeichnungen belegen, dass Kuhn sowohl Stutz- und Bodenstanduhren wie auch Kleinuhren herstellte. Kuhn bewarb seine Bodenstanduhren regelmäßig; im Jahr 1775 stellte er eine Bodenstanduhr mit Saiten-Musikspielwerk und kompliziertem Automat vor. Kuhn war ein begnadeter Kunsthandwerker, der sich auf die Herstellung von Standuhren spezialisiert hatte - die Mehrheit seiner Uhren scheint außerdem mit komplizierten Musikspielwerken und Automaten ausgestattet gewesen zu sein. Im späten 18. Jahrhundert bestand ein ausgesprochen großes Interesse an mechanischen Kunstobjekten mit Spielwerken und Automaten und Kuhn war zweifellos einer der bedeutendsten Hersteller solcher Stücke in seiner Zeit. Die Inventurliste seiner Werkstatt aus dem Jahr 1798 beinhaltet zwei Bodenstanduhren mit Automat, eine der Uhren besitzt außerdem ein Musikspielwerk. [1] Aus den Archiven der Stadt Amsterdam ist bekannt, dass er um 1795 Uhren lieferte an Französisch Offiziere (Generäle). Jedoch wurde er in Französische Assignaten zu einem ungünstigen Rate bezahlt denn im April 1795 sank der Wert der Assignaten auf 8 Prozent. Er hatte noch mehr Pech, als aus einem Dokument hervorging, dass er von Husaren des achten Regiments seiner Taschenuhren, Ketten und Assignaten am 19. Januar 1795 beraubt worden war. Der Notar Anthony Mijlius gab hierzu am 25. Juli eine schriftliche Erklärung ab, eine Art amtliche Meldung, wie sie die Polizei heutzutage machen würde. Kuhn und der Mitzeuge Hendrik Koopman reichte daraufhin eine Beschwerde bei General Salme und General Pichegru ein. [2] [3] Allerdings wurden sie von General Salme recht unhöflich behandelt und kehrten ohne erfolg aus Den Haag zurück wie aus der notariellen Urkunde hervorgeht. Wie der vorherige Text zeigt, verkaufte Kuhn auch Taschenuhren, die er wahrscheinlich ganz oder teilweise aus der Schweiz bezog.

Jan Hendrik Kuhn wurde am 22. Oktober 1773 "Poorter" (Bürger) der Stadt Amsterdam und heiratete Johanna Wille im Jahre 1774 nach ihrem Ehevertrag am 30. September. Er war 23 Jahre alt Johanna war 27 Jahre alt und Jan Hendrik lebte mit seinem Vater Georg Frederik am Singel. Aus dieser Ehe vier Kinder hervor welche reformiert getauft wurden. Anna Rosina (18. Juli 1775), Johanna Pieternella (11. Dezember 1776), Jan Freedrik (22. Februar 1778), Jan Pieter (16. Februar 1781). Johanna Wille starb in 1781 und wurde am 11. Juli in der Nieuwe Zijds Kapel begraben. Jan Hendrik Kuhn heiratete nachher Maria ten Houten am 15. Februar 1782 und ließ am 23. Mai sein Testament mit Maria vom Notar Simon Jacob de Graaf erstellen. Am 9. Juni 1795 wurde Hermanus Kuhn in de Westerkerk getauft. Hermanus wurde Uhrmacher und heiratete Christina Wilhelmina Flossern am 30. Juli 1823 in Amsterdam.

Jan Hendrik Kuhn starb am Samstag, den 3. März 1810 und wurde am 6. März in der "Zuider Kerk" beigesetzt., er war 59 Jahre alt.

Museen-Auktionen

Eine Cartel-Uhr von Jan Hendrik Kuhn befindet sich im Sammlung vom Rijksmuseum zu Amsterdam, Inventar Nummer BK-NM-8869. Im Royal Albert Memorial Museum & Art Gallery in Exeter befindet sich in der Sammlung eine Uhr von Jan Hendrik Kuhn, die verschiedene Melodien spielt die 1869 dem Museum gespendet wurde von der Familie Teschemaker aus Exmouth. Regelmäßig werden Großuhren und Taschenuhren bei Auktionshäusern wie Christie's, Drouot, Sotheby's und verschiedenen Antiquitätenhändlern angeboten.

Weiterführende Informationen

Quelle

  1. Auktionen Dr. H. Crott, Stefan Muser
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Baptiste_Salme Jean-Baptiste Salme, Wikipedia (de)
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Charles_Pichegru Jean-Charles Pichegru, Wikipedia (de)

Externe Links