Lienhard, Melchior: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lienhard, Melchior'''
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Melchior Lienhard war um das Jahr [[1598/de|1598]] Uhrmacher in Nürnberg.
 
Weitere Werke Lienhards sind eine einzeigrige Dosenuhr und eine um [[1606/de|1606]] entstandene hexagonale Horizontaltischuhr, die sich heute im [[The British Museum| Britischen Museum]] in London befindet.  
 
Weitere Werke Lienhards sind eine einzeigrige Dosenuhr und eine um [[1606/de|1606]] entstandene hexagonale Horizontaltischuhr, die sich heute im [[The British Museum| Britischen Museum]] in London befindet.  
  
 
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Das Werk ist ein Vollplatinenwerk mit 2 floral gravierte Federhäuser für Schlag- und Weckwerk, 2 Hämmer, Spindelhemmung, Eisenradunrast ohne Unruhspirale, Schlossscheibe, dreiarmige gebläute Unruh.
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Die Rückseite des feuervergoldeten Messinggehäuses mit Bodenglocke ist durchbrochen gearbeitet und graviert mit einer Soldatenszene. Dargestellt ist ein Reiter, gekleidet mit befedertem Filzhut mit Krempe, Halskrause, Wams und Degen auf seinem Pferd. In bewegtem Gestus reitet er über eine am Boden stehende Kanone hinweg. Hinter ihm ein behelmter Soldat, dargestellt auf der linken Seite mit einer Standarte und einem Schild. Auf der rechten Seite entfernt sich ein Lanzenträger aus der Szene. Das Gehäusemittelteil ist balustradenartig durchbrochen gearbeitet und gibt den Blick auf die Glocke frei. Das Zifferblatt besitzt einen äußeren Stundenring mit röm. Zahlen und Tastknöpfe für die Nachtablesung. Umgeben von einem Dekorband in Flechtoptik befindet sich im Zentrum die Weckerscheibe mit arab. Zahlen und einer stilisierten Sonne in der Mitte. Das aufwändig gearbeitete Werk besitzt fünf Balusterpfeiler. Der Unruhkloben ist durchbrochen gearbeitet und graviert mit einem Vogelmotiv, umgeben von Blüten und Ranken. Die floral gravierte Schlossscheibe ist mit einem Handzeiger versehen. Weitere durchbrochen gearbeitete Applikationen zeigen figürliche Motive.
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Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band I, Wilsele 2004, Seite 126f.  
 
Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band I, Wilsele 2004, Seite 126f.  
Dem Käufer wird eine originalverpackte Ausgabe dieses zweibändigen Standardwerks überreicht.  
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Dem Käufer wird eine originalverpackte Ausgabe dieses zweibändigen Standardwerks überreicht.
  
 
== Weiterführende Informationen ==
 
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== Literatur ==
 
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*[[Lexikon der Uhrmacherkunst]], Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902
 
*[[Lexikon der Uhrmacherkunst]], Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902
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*[[Auktionen Dr. H. Crott]], Tekst und Bilder.
  
 
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Aktuelle Version vom 28. April 2017, 14:18 Uhr

Einzeigrige, süddeutsche Prunk-Karossenuhr mit Stundenselbstschlag und Wecker aus der Zeit kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg, signiert ML (Melchior Lienhard, Nürnberg zugeschrieben), circa 1600
Werskseite mit Unruh, Schlossscheibe uns Signatur ML

Deutscher Uhrmacher

Melchior Lienhard war um das Jahr 1598 Uhrmacher in Nürnberg. Weitere Werke Lienhards sind eine einzeigrige Dosenuhr und eine um 1606 entstandene hexagonale Horizontaltischuhr, die sich heute im Britischen Museum in London befindet.

Zur abgebildeten Uhr

Das Werk ist ein Vollplatinenwerk mit 2 floral gravierte Federhäuser für Schlag- und Weckwerk, 2 Hämmer, Spindelhemmung, Eisenradunrast ohne Unruhspirale, Schlossscheibe, dreiarmige gebläute Unruh.

Die Rückseite des feuervergoldeten Messinggehäuses mit Bodenglocke ist durchbrochen gearbeitet und graviert mit einer Soldatenszene. Dargestellt ist ein Reiter, gekleidet mit befedertem Filzhut mit Krempe, Halskrause, Wams und Degen auf seinem Pferd. In bewegtem Gestus reitet er über eine am Boden stehende Kanone hinweg. Hinter ihm ein behelmter Soldat, dargestellt auf der linken Seite mit einer Standarte und einem Schild. Auf der rechten Seite entfernt sich ein Lanzenträger aus der Szene. Das Gehäusemittelteil ist balustradenartig durchbrochen gearbeitet und gibt den Blick auf die Glocke frei. Das Zifferblatt besitzt einen äußeren Stundenring mit röm. Zahlen und Tastknöpfe für die Nachtablesung. Umgeben von einem Dekorband in Flechtoptik befindet sich im Zentrum die Weckerscheibe mit arab. Zahlen und einer stilisierten Sonne in der Mitte. Das aufwändig gearbeitete Werk besitzt fünf Balusterpfeiler. Der Unruhkloben ist durchbrochen gearbeitet und graviert mit einem Vogelmotiv, umgeben von Blüten und Ranken. Die floral gravierte Schlossscheibe ist mit einem Handzeiger versehen. Weitere durchbrochen gearbeitete Applikationen zeigen figürliche Motive.

Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: H.M. Vehmeyer "Clocks their origin and development 1320-1880", Band I, Wilsele 2004, Seite 126f. Dem Käufer wird eine originalverpackte Ausgabe dieses zweibändigen Standardwerks überreicht.

Weiterführende Informationen

Literatur

Quelle