Nomos-Uhr-Gesellschaft, Guido Müller & Co, Glashütte i/S.

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NOMOS-UHR-GESELLSCHAFT
Zifferblattsignatur einer Taschenuhr
Nomos Glashütter Savonnette mit Chronograph und Minutenrepetition Nr. 1307 circa 1910.

Deutscher Uhrenhändler

Geschichte

1906 gründet Clemens Guido Müller mit seinem Schwager Karl Nierbauer in Glashütte die Nomos-Uhr-Gesellschaft. Sie vertreiben aus der Schweiz importierte, fertige Uhren mit dem Signaturzusatz "Glashütte", um von dem guten Ruf der Glashütter Uhren zu profitieren. Gutes Marketing (siehe: Marie von Ebner-Eschenbach) macht Nomos schnell erfolgreich.

Werk und Zifferblatt einer 12 1/2 - linigen NOMOS (Seriennummer 07950)

Der Protest der Konkurrenz

Die Firma A. Lange & Söhne strengt eine Klage gegen Nomos an, bei der Nomos 1910 unterliegt. Zwar darf die Nomos-Uhr-Gesellschaft die bereits vorhandenen und signierten Uhren noch verkaufen, muß aber künftig jeden Hinweis auf Glashütte in der Werbung und der Signatur unterlassen. Nomos läßt noch einige Uhren ohne Hinweis auf Glashütte herstellen, die sich aber kaum verkaufen lassen. Daraufhin muß Nomos schließen.

Handelsregistereintrag zur Liquidation 1910

Ein Ende 1910 gestarteter Versuch der Akteure, unter dem Namen "Allianz Horlogere" das Geschäftsmodell der Union Horlogere zu kopieren, scheitert ebenfalls. Nur wenige zu den Nomos-Uhren baugleiche Uhren mit dem Signum der Allianz Horlogere wurden hergestellt. Das Logo der Allianz Horlogere wird schließlich von der Union Horlogere übernommen.

In Kurt Herkners Publikation über die Geschichte der Glashütter Uhrenherstellung findet sich dazu folgendes: "Verkauft wurden keine Glashütter Uhren, sondern Uhren aus La Chaux-de-Fonds von der Firma Rhetia-Watch & Co. Diese lieferte die kompletten Uhren einschließlich Gehäuse mit Innendeckelprägung oder Gravierung und den signierten Zifferblättern fertig an Nomos in Glashütte. Damals rebellierten die Glashütter Uhrenhersteller und siegten in einem fünfjährigen Rechtsstreit über das zugereiste Unternehmen."[1]

Die neue Nomos

Am 1. Januar 1991 eröffnet der Düsseldorfer Roland Schwertner erneut eine Firma NOMOS Glashütte/Sa. Interessanterweise strengt die neue Nomos ca. 2007 ebenfalls eine Klage mit ähnlichen Gründen an, und zwar gegen die ebenfalls in Glashütte ansässige Firma Mühle. Auch Mühle geriet daraufhin in Schwierigkeiten und mußte zeitweilig Insolvenz anmelden. In diesem Zusammenhang ist häufig von der sogenannten Glashütte-Regel die Rede, wonach die überwiegende Wertschöpfung vor Ort stattzufinden habe.

Weiterführende Informationen

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0

Quellen

  1. Zitiert aus: Hans Irrek: Die Tangente von NOMOS Glashütte, Frankfurt/Main 1998, S. 29; ISBN 3764368403