Stahlschmidt, Johann Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Peter Stahlschmidt wurde am [[18. Juli]] [[1751]] als ältester Sohn von acht Kindern von Hans Stefan Stahlschmidt ([[1708]]-[[1763]]) und Anna Waffenschmidt ([[1728]]-[[1762]]) in Plittershagen geboren. Als ein Vater starb, war Johann Peter Stahlschmidt gerade erst 12 Jahre alt. Stahlschmidt erlernte zuerst das Schlosserhandwerk, bevor er [[1774]] im Alter von 23 Jahren in Siegen bei dem Uhrmachermeister Johann Georg Spies ([[1747]]-[[1795]]) als Lehrling unterkam. Spies hatte sich [[1770]] selbständig gemacht.
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Johann Peter Stahlschmidt wurde am [[18. Juli]] [[1751/de|1751]] als ältester Sohn von acht Kindern von Hans Stefan Stahlschmidt ([[1708/de|1708]]-[[1763/de|1763]]) und Anna Waffenschmidt ([[1728/de|1728]]-[[1762/de|1762]]) in Plittershagen geboren. Als sein Vater starb, war Johann Peter Stahlschmidt gerade erst 12 Jahre alt. Stahlschmidt erlernte zuerst das Schlosserhandwerk, bevor er [[1774/de|1774]] im Alter von 23 Jahren in Siegen bei dem Uhrmachermeister Johann Georg Spies ([[1747/de|1747]]-[[1795/de|1795]]) als Lehrling unterkam. Spies hatte sich [[1770/de|1770]] selbständig gemacht.
  
Johann Peter Stahlschmidt legte seine Gesellenprüfung am [[28. Juli]] [[1777]] ab. Im gleichen Monat des Jahres wurde ihm sein sogenanntes Wanderbuch von der Stadt Siegen ausgestellt: Nach dem „Freispruch“ mußte jeder Geselle mehrere Jahre auf Wanderschaft (auch „Walz“ genannt) gehen. Die Gesellenjahre dauerten für Johann Peter Stahlschmidt bis [[1781]] an, er erhielt während seiner Wanderjahre Arbeitszeugnis von dem Uhrmacher Nolda (1778) aus Hamm und den Uhrmacher Tasch (1780) aus Münster.
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Johann Peter Stahlschmidt legte seine Gesellenprüfung am [[28. Juli]] [[1777/de|1777]] ab. Im gleichen Monat des Jahres wurde ihm sein sogenanntes Wanderbuch von der Stadt Siegen ausgestellt: Nach dem „Freispruch“ mußte jeder Geselle mehrere Jahre auf Wanderschaft (auch „Walz“ genannt) gehen. Die Gesellenjahre dauerten für Johann Peter Stahlschmidt bis [[1781/de|1781]] an, er erhielt während seiner Wanderjahre Arbeitszeugnis von dem Uhrmacher Nolda (1778) aus Hamm und den Uhrmacher Tasch (1780) aus Münster.
  
[[1781]] eröffnet Stahlschmidt in Freudenberg, Oranienstraße 31, seine eigene Werkstatt. Am [[12. November]] [[1781]] konnte er seine erste Uhr fertigstellen und an Johann Möller in Ferndorf für 28 Taler verkaufen. Am [[8. August]] [[1785]] absolvierte Stahlschmidt seine Meisterprüfung vor den Zunftmeistern der Freudenberger Hammerschmiede. Einer der Unterzeichner seiner Meisterurkunde war sein späterer Schwiegervater Hermanus Lindenschmidt: Im November [[1786]] heiratete Johann Peter Stahlschmidt die damals 25jährige Maria Clara Lindenschmidt (1761-1832), Tochter von Hermanus Lindenschmidt und Maria Elisabeth (geb. Dangendorf) aus Freudenberg.
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[[1781/de|1781]] eröffnet Stahlschmidt in Freudenberg, Oranienstraße 31, seine eigene Werkstatt. Am [[12. November]] [[1781/de|1781]] konnte er seine erste Uhr fertigstellen und an Johann Möller in Ferndorf für 28 Taler verkaufen. Am [[8. August]] [[1785/de|1785]] absolvierte Stahlschmidt seine Meisterprüfung vor den Zunftmeistern der Freudenberger Hammerschmiede. Einer der Unterzeichner seiner Meisterurkunde war sein späterer Schwiegervater Hermanus Lindenschmidt: Im November 1786 heiratete Johann Peter Stahlschmidt die damals 25jährige Maria Clara Lindenschmidt (1761-1832), Tochter von Hermanus Lindenschmidt und Maria Elisabeth (geb. Dangendorf) aus Freudenberg.
  
 
Stahlschmidts Uhren weisen eine sehr hohe Ähnlichkeit mit denen von Spies gefertigten auf. Die Bauweise ähnelte eher den Neuwieder Uhren, weniger den Bergischen Uhren. Die Uhrengehäuse waren meist aus Eichenholz gefertigt, zwischen 1815 und 1820 war auch Kirschbaum sehr beliebt. Die Uhrgehäuse wurden meist von ortsansässigen Schreinern gefertigt.
 
Stahlschmidts Uhren weisen eine sehr hohe Ähnlichkeit mit denen von Spies gefertigten auf. Die Bauweise ähnelte eher den Neuwieder Uhren, weniger den Bergischen Uhren. Die Uhrengehäuse waren meist aus Eichenholz gefertigt, zwischen 1815 und 1820 war auch Kirschbaum sehr beliebt. Die Uhrgehäuse wurden meist von ortsansässigen Schreinern gefertigt.
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Der Freudenberger Uhrmacher Müller (1813-1888) ging bei Stahlschmidt in die Lehre.  
 
Der Freudenberger Uhrmacher Müller (1813-1888) ging bei Stahlschmidt in die Lehre.  
  
Johann Peter Stahlschmidt verstarb am [[6. Oktober]] [[1833]] in Freudenberg.
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Johann Peter Stahlschmidt verstarb am [[6. Oktober]] [[1833/de|1833]] in Freudenberg (Siegerland).
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Im [[Stadtmuseum Freudenberg]] stehen Uhren des Freudenberger Uhrmachermeisters Johann Peter Stahlschmidt, dessen Janus-Uhr als das komplizierteste Beispiel Siegerländer Uhrmacherkunst gilt.
  
 
== Nachfahren ==
 
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*sein Sohn [[Johann Eberhard Stahlschmidt]], Uhrmacher, geb: 1788
 
*sein Sohn [[Johann Eberhard Stahlschmidt]], Uhrmacher, geb: 1788
 
*sein Sohn Johann Ludwig Stahlschmidt, Schlosser, geb: 1801
 
*sein Sohn Johann Ludwig Stahlschmidt, Schlosser, geb: 1801
*sein Sohn Tillmann Stahlschmidt, der [[1827]] das Geschäft des Vaters übernahm
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*sein Sohn Tillmann Stahlschmidt, der [[1827/de|1827]] das Geschäft des Vaters übernahm
  
 
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Aktuelle Version vom 27. März 2016, 03:06 Uhr

Stahlschmidt, Johann Peter

Deutscher Uhrmacher

Johann Peter Stahlschmidt wurde am 18. Juli 1751 als ältester Sohn von acht Kindern von Hans Stefan Stahlschmidt (1708-1763) und Anna Waffenschmidt (1728-1762) in Plittershagen geboren. Als sein Vater starb, war Johann Peter Stahlschmidt gerade erst 12 Jahre alt. Stahlschmidt erlernte zuerst das Schlosserhandwerk, bevor er 1774 im Alter von 23 Jahren in Siegen bei dem Uhrmachermeister Johann Georg Spies (1747-1795) als Lehrling unterkam. Spies hatte sich 1770 selbständig gemacht.

Johann Peter Stahlschmidt legte seine Gesellenprüfung am 28. Juli 1777 ab. Im gleichen Monat des Jahres wurde ihm sein sogenanntes Wanderbuch von der Stadt Siegen ausgestellt: Nach dem „Freispruch“ mußte jeder Geselle mehrere Jahre auf Wanderschaft (auch „Walz“ genannt) gehen. Die Gesellenjahre dauerten für Johann Peter Stahlschmidt bis 1781 an, er erhielt während seiner Wanderjahre Arbeitszeugnis von dem Uhrmacher Nolda (1778) aus Hamm und den Uhrmacher Tasch (1780) aus Münster.

1781 eröffnet Stahlschmidt in Freudenberg, Oranienstraße 31, seine eigene Werkstatt. Am 12. November 1781 konnte er seine erste Uhr fertigstellen und an Johann Möller in Ferndorf für 28 Taler verkaufen. Am 8. August 1785 absolvierte Stahlschmidt seine Meisterprüfung vor den Zunftmeistern der Freudenberger Hammerschmiede. Einer der Unterzeichner seiner Meisterurkunde war sein späterer Schwiegervater Hermanus Lindenschmidt: Im November 1786 heiratete Johann Peter Stahlschmidt die damals 25jährige Maria Clara Lindenschmidt (1761-1832), Tochter von Hermanus Lindenschmidt und Maria Elisabeth (geb. Dangendorf) aus Freudenberg.

Stahlschmidts Uhren weisen eine sehr hohe Ähnlichkeit mit denen von Spies gefertigten auf. Die Bauweise ähnelte eher den Neuwieder Uhren, weniger den Bergischen Uhren. Die Uhrengehäuse waren meist aus Eichenholz gefertigt, zwischen 1815 und 1820 war auch Kirschbaum sehr beliebt. Die Uhrgehäuse wurden meist von ortsansässigen Schreinern gefertigt.

Der Freudenberger Uhrmacher Müller (1813-1888) ging bei Stahlschmidt in die Lehre.

Johann Peter Stahlschmidt verstarb am 6. Oktober 1833 in Freudenberg (Siegerland).

Im Stadtmuseum Freudenberg stehen Uhren des Freudenberger Uhrmachermeisters Johann Peter Stahlschmidt, dessen Janus-Uhr als das komplizierteste Beispiel Siegerländer Uhrmacherkunst gilt.

Nachfahren

  • sein Sohn Johann Eberhard Stahlschmidt, Uhrmacher, geb: 1788
  • sein Sohn Johann Ludwig Stahlschmidt, Schlosser, geb: 1801
  • sein Sohn Tillmann Stahlschmidt, der 1827 das Geschäft des Vaters übernahm