Werner, Carl

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Werner, Carl

Werner Bildmarke

Deutscher Uhrenfabrikant

Carl Werner wurde 1832 geboren und stammte aus Dunningen bei Rottweil. Er erlernte den Beruf eines Schmiedegesellen und heiratete 1861 eine Tochter des Unternehmers Nock, der in Villingen eine Uhrenpackerei, Eisen- und Kolonialwarenhandlung betrieb. Auf sein Anraten hin begann man mit der Fertigung von Schwarzwälder Uhren. Vor seiner Heirat war Carl Werner im Geschäft des Uhrenfabrikanten Christian Maier beschäftigt. Gelernt hatte er aber den Beruf des Schmieds. Deshalb wurde auch das Hufeisen später zum Erkennungszeichen der Werner-Produkte. 1870 wurde dann die Uhrenfabrik Carl Werner gegründet. Schon nach kurzer Zeit wurde die Produktionstätte in ein Gebäude in der Schulgasse verlegt. Das Gebäude wurde mehrfach durch Anbauten erweitert, ab 1884 trieb eine Dampfmaschine die Produktionsanlagen an. Auch die Uhren erhielten erhielten einen neuen Aufzug: Sie wurden durch Federzugwerke angetrieben. Mit Uhren dieser Antriebsvariante beteiligte sich Carl Werner 1876 an der Gewerbeausstellung Villingen. Zu dieser Zeit beschäftigte die Firma bereits 24 Fabrikarbeiter und 16 Heimarbeiter. Das Firmenzeichen CW wurde 1887 eingetragen. Carl Werner verstarb am 15. April 1890, 59 jahre alt. Er hinterlässt er ein prosperierendes und schuldenfreies Unternehmen mit 250 Beschäftigten. Die beiden Söhne Carl und Hermann Werner übernahmen nach dem Tod des Vaters die technische und kaufmännische Leitung.

Die Uhrenfabrik Carl Werner unterhielt ab 1898 in Innsbruck-Wilten, Leopoldstr. 58, eine Zweigfabrik, die 1909 geschlossen wurde. Carl Werner exportierte Uhren aller Art in die USA nach England und nach Frankreich, wo zudem auch ein Montagewerk errichtet wurde. Die Firma unterhielt in mehreren Ländern eigene Verkaufsagenturen.

Zwischen 1891 und 1895 konnte das Firmengebäude in Villingen fertiggestellt werden, die Firma Werner erhielt ihren neuen Stammsitz. Bereits 1899 wurden die Gebäude der ehemaligen Firma Hermann Brauckmann gekauft und zur Gehäuseschreinerei ausgebaut. Zu Glanzzeiten hatte das Unternehmen ungefähr 800 Angestellte“, mit Niederlassungen in Innsbruck und Badevel, Frankreich wo auch JAPY FRERES & CIE uhren produzierte. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Brüder die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. Der Markt brach ein, der Export ging stark zurück. Im Februar 1912 zerstörte ein Brand das Uhrenlager der Firma fast vollständig. Da die Investitionen der vergangenen Jahre fast ausschließlich über Kredite finanziert wurden, zwangen die Zurückzahlungforderungen der Banken die Brüder Werner 1913 dazu, die Firma an Kienzle für nur 860 000 Reichsmark zu verkaufen.

Externe Links

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0