Gruet, Jean Louis "René"

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(siehe auch: Gruet)
Französischer Uhrmacher und Fabrikant

Jean Louis "René" Gruet wurde am 13. November 1888 in Besançon geboren als Sohn des Uhrmachers und Uhrenherstellers Désiré "Henri" Gruet (1862-1931) und Jeanne Louise Taillard (1861-1940). Jean Louis „René“ Gruet wurde einfach René genannt und trat in das kleine Uhrenunternehmen seines Vaters ein. Er heiratete am 25. August 1914 in Etupes mit Marie Laure Doriot (1895-1969) Im Ersten Weltkrieg (1917) war er Stabsfeldwebel im 116. Schweren Artillerieregiment.

Zwischen den beiden Weltkriegen war René Gruet Uhrmacher, wie erhaltene Dokumente belegen. Genealogische Informationen, Rechnungen und Korrespondenz zufolge waren bereits seit 1850 in die Familie Uhrmacher und Uhrenhersteller tätigt, Zum Beispie ist ein Uhrfabrikant namens Louis Auguste Gruet in der Grande-Rue 73 verzeichnet, der seine eigenen Uhren unter den Marken Nelly und Précise verkaufte. Louis Auguste Gruet war de Bruder von Désiré "Henri" Gruet. Im Ersten Weltkrieg war er Stabsfeldwebel im 116. Schweren Artillerieregiment und mit dem Croix de Guerre ausgezeichnet. Als Mitglied der Résistance zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Freien Französischen Streitkräfte wurde René am 29. Oktober 1943 nach einer Denunziation in seinem Haus in der Rue Lanchy 24, das gleichzeitig sein Geschäftssitz war, verhaftet. Sein Haus in der Rue du Lanchy 24 diente Captain Harry Ree (Deckname: Cesar), dem Leiter des Widerstandnetzwerks, als Treffpunkt und Unterkunft.

Jean Louis "René" Gruet starb im Februar 9. Februar 1945 im Konzentrationslager Buchenwald. Eine Gedenktafel zu seinen Ehren wurde am 9. September 2017 in der Rue Lanchy angebracht.

Nach dem Krieg führte seine Witwe Marie-Laure das Uhrengeschäft weiter. Von 1948 bis 1957 vertrieb die Firma „Madame René Gruet“ Uhren der Marken Pil und Ike. Das Unternehmen war stark exportorientiert, wie ein Schreiben an den französischen Uhrenverband (Rue de la République in Besançon) belegt. Darin beantragte Madame Gruet im Juni 1954 eine Sondergenehmigung für den Export vergoldeter (und damit sehr klassischer) Uhren nach Hanoi in Tonkin. Es gelang ihr, palettenweise Pil-Uhrengehäuse dorthin zu verschiffen. Während der Name Ike (möglicherweise eine Hommage an Eisenhower) bei der Konkurrenz kein Problem darstellte, sah es beim Namen Pil anders aus: Er schien die Firma LIP sichtlich zu verärgern. „Dies ist keine illegale Nachahmung.“ Letztere reichte über die Anwaltskanzlei Tony-Durand eine Beschwerde beim französischen Uhrenverband (Fédération de la Montre) ein. Dieser Verband, der mit der Vermittlung zwischen den beiden Unternehmen beauftragt war, beauftragte den Pariser Anwalt Paul Mathely mit der Erstellung eines Urteils. Sein Urteil lautete wie folgt: „Die Firma Lip besaß die Rechte an der Marke Pil. Nach Prüfung der Daten wurde die Marke Pil am 7. August 1908 von der Firma Lipmann registriert. Die Registrierung wurde jedoch nicht verlängert. Darüber hinaus scheint die Firma Lip die Marke Pil weder zu verwenden noch jemals verwendet zu haben.“

Für den Anwalt war die Sache klar: Die Firma Lip hatte alle Rechte an der Marke Pil abgetreten und damit jedem die freie Wahl gelassen. Dennoch fragte er: „Ist der Name Pil eine unzulässige Nachahmung der Marke Lip? Bestehen genügend Ähnlichkeiten zwischen den beiden Marken, um bei den Verbrauchern Verwechslungen hervorzurufen?“ Sein Fazit war eindeutig: „Obwohl Pil ein Anagramm von Lip ist, gibt es genügend visuelle und klangliche Unterschiede, um eine Verwechslung auszuschließen. Es handelt sich daher nicht um eine unzulässige Nachahmung. Und die Tatsache, dass die Herren Lipmann 1908 den Namen Pil schützen lassen wollten, beweist, dass sie der Ansicht waren, der Begriff Lip umfasse nicht auch Pil.“ Die wirtschaftliche Realität setzte dem Rechtsstreit ein Ende. Während Lip nach vielen Höhen und Tiefen weiterbestand, verschwand die Marke Pil. Aufzeichnungen darüber finden sich nur bis 1957

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