Castelberg, Petitpierre & Co: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Englischer - Schweizer Uhrnehersteller und Händler | Englischer - Schweizer Uhrnehersteller und Händler | ||
− | Die Firma Castelberg, Petitpierre & Co wurde in London eingetragen als von [[Castelberg, Jean-Antoine Benedict de|Antoine Castelberg]] ''(1846-1922)'' und [[Petitpierre, Fritz | + | Die Firma Castelberg, Petitpierre & Co wurde in London eingetragen als von [[Castelberg, Jean-Antoine Benedict de|Antoine Castelberg]] ''(1846-1922)'' und [[Petitpierre, Fritz Edouard|Fritz Edouard Petitpierre]]. Das Unternehmen hatte seinen Hauptsitz in 58 Holborn Viaduct, [[London]] und hatte auch Räumlichkeiten in Frederick Street, Birmingham und [[La Chaux-de-Fonds]] in der Schweiz. |
Ab Mitte der 1870er Jahre fungierte Castelberg als Prüfstelle für Schweizer Hersteller wie [[IWC]], die Schweizer Uhrengehäuse mit britischen Punzen versehen lassen wollten. Zwischen [[1876/de|1876]] und [[1878/de|1878]] oder [[1879/de|1879]] schickte IWC Gehäuse zur Punzierung nach Castelberg. Anschließend wurden die Gehäuse zum Einbau der Uhrwerke nach Schaffhausen zurückgeschickt. Die britische Punzierung von Schweizer Uhrengehäusen wurde durch den Merchandise Marks Act von 1887 vom [[1. Januar]] [[1888/de|1888]] bis zum [[1. Juni]] [[1907/de|1907]] faktisch unterbunden. | Ab Mitte der 1870er Jahre fungierte Castelberg als Prüfstelle für Schweizer Hersteller wie [[IWC]], die Schweizer Uhrengehäuse mit britischen Punzen versehen lassen wollten. Zwischen [[1876/de|1876]] und [[1878/de|1878]] oder [[1879/de|1879]] schickte IWC Gehäuse zur Punzierung nach Castelberg. Anschließend wurden die Gehäuse zum Einbau der Uhrwerke nach Schaffhausen zurückgeschickt. Die britische Punzierung von Schweizer Uhrengehäusen wurde durch den Merchandise Marks Act von 1887 vom [[1. Januar]] [[1888/de|1888]] bis zum [[1. Juni]] [[1907/de|1907]] faktisch unterbunden. |
Version vom 24. Juni 2025, 15:53 Uhr
Englischer - Schweizer Uhrnehersteller und Händler
Die Firma Castelberg, Petitpierre & Co wurde in London eingetragen als von Antoine Castelberg (1846-1922) und Fritz Edouard Petitpierre. Das Unternehmen hatte seinen Hauptsitz in 58 Holborn Viaduct, London und hatte auch Räumlichkeiten in Frederick Street, Birmingham und La Chaux-de-Fonds in der Schweiz.
Ab Mitte der 1870er Jahre fungierte Castelberg als Prüfstelle für Schweizer Hersteller wie IWC, die Schweizer Uhrengehäuse mit britischen Punzen versehen lassen wollten. Zwischen 1876 und 1878 oder 1879 schickte IWC Gehäuse zur Punzierung nach Castelberg. Anschließend wurden die Gehäuse zum Einbau der Uhrwerke nach Schaffhausen zurückgeschickt. Die britische Punzierung von Schweizer Uhrengehäusen wurde durch den Merchandise Marks Act von 1887 vom 1. Januar 1888 bis zum 1. Juni 1907 faktisch unterbunden.
Castelbergs marke „AC“ in einem ovalen Rahmen wurde erstmals am 25. August 1875 beim Londoner Assay Office eingetragen. Registriert wurde sie von Antoine Castelberg, der unter dem Namen Castelberg, Petitpierre and Company mit der Adresse 90 Newgate Street in London firmierte. Am 2. August 1876 wurde der Umzug der Firma nach Holborn Viaduct 58 in London registriert. Castelberg ließ die gleiche Marke am 17. Oktober 1877 auch beim Chester Assay Office unter derselben Adresse, Holborn Viaduct 58, London, registrieren. Castelberg scheint ein reiner Uhrenhändler gewesen zu sein, Fritz Petitpierre hingegen war in der Schweiz ansässig und in der Uhrenherstellung tätig. Castelberg meldete 1877 ein britisches Patent für eine Erfindung zur „Verbesserung von Kalenderuhren“ an. Eine Mitteilung aus dem Ausland von Fritz Petitpierre aus Chaux-de-Fonds, Schweiz, vom 23. April 1877. Er meldete auch ein Patent für eine Erfindung zur „Verbesserung von Uhren“ an. Eine Mitteilung aus dem Ausland folgte von Cécile Domon aus Biel, Schweiz, vom 14. Mai 1877. Im September 1877 wurde berichtet, dass Castelberg, Petitpierre & Co. auf der Weltausstellung in Kapstadt eine Silbermedaille für Uhren erhalten hatten.
Holborn Viaduct und Holborn Circus waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Heimat vieler Importeure von Schweizer Uhren. Uhrenpakete von Stockwell & Company wurden per Bahn aus der Schweiz über die Fähre von Calais nach Dover geliefert, vom Hafen Dover unter Zollverschluss per Bahn transportiert und von Zollbeamten am Bahnhof Holborn Viaduct begutachtet. Die Waren konnten erst nach Entrichtung der Zölle ausgeliefert werden. Daher war es für Importagenten praktisch, ein Büro in Bahnhofsnähe zu haben, und auch der Weg in die Schweiz war von hier aus bequem zu erreichen.
1878 berichtete die London Gazette, dass am 15. Mai eine Partnerschaft zwischen Castelberg, Fritz Petitpierre, Jules Marcelin Godat und Gaspard Louis Brunner, die in Chaux-de-Fonds (Schweiz) und am Holborn Viaduct 58 in London unter dem Namen Castelberg, Petitpierre & Co. als Uhrenhersteller tätig waren, in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde. Castelberg und Brunner verließen das Unternehmen, und Petitpierre und Godat führten das Geschäft als Petitpierre & Co. weiter.
Antoine Castelberg führte das Geschäft als Castelberg & Co. weiter.
Marken
Mardon Genève, Am 4. April 1876 registrierte Antoine die Marke Mardon Genève (mit Turm im Kreis).
C. P. & Co., 1877.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Castelberg, Petitpierre & Co
- Bildgalerie Uhrwerke Castelberg, Petitpierre & Co
- Bildgalerie Archiv Castelberg, Petitpierre & Co