Winnerl, Joseph Thaddäus (1799-1886): Unterschied zwischen den Versionen
Momo (Diskussion | Beiträge) |
|||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Winnerl absolvierte eine Lehre bei Georg Fidel Schmidt in Graz, wo er 1816 freigesprochen wurde. Anschließend arbeitete er bei Kessels in Altona, bei Urban Jürgensen in Kopenhagen und ab 1829 in Paris wo er u.a. bei Breguet arbeitete. 1831 fertigte er die erste Taschenuhr mit "seconde independante". Ihr zentral angeordneter Sekundenzeiger ließ sich unabhängig vom Uhrwerk beliebig oft anhalten und wieder starten, aber nach Beendigung der Zeitnahme lief der Zeiger nur langsam zum Nullpunkt zurück. Erst dann konnte ein neuer Stoppvorgang beginnen. 1832 machte er sich in Paris selbständig und fertigte Marinechronometer, Präzisionstaschenuhren und Präzisionspendeluhren. Von 1835 bis 1842 arbeitete Ferdinand Adolf Lange bei Winnerl. Um 1838 präsentierte er einen Schleppzeigermechanismus mit zwei übereinander angeordneten Sekundenzeigern. Einer davon markierte den Beginn, der andere das Ende eines Ereignisses. Aber auch bei dieser Uhr konnte das Problem der Nullstellung nicht gelöst werden. Winnerl beschäftigte sich auch mit der Verbesserung der Ankerhemmung u.a. bei Großuhren. Er entwickelte eine Sekundärfehlerkompensation für Chronometeruhren. Für seine Arbeiten erhielt Winnerl zahlreiche Auszeichnungen. Er war von 1859 bis 1870 als Stadtverordneter in Paris tätig und veröffentlichte mehrere Schriften. 1870 gab er seine Werkstatt auf. | Winnerl absolvierte eine Lehre bei Georg Fidel Schmidt in Graz, wo er 1816 freigesprochen wurde. Anschließend arbeitete er bei Kessels in Altona, bei Urban Jürgensen in Kopenhagen und ab 1829 in Paris wo er u.a. bei Breguet arbeitete. 1831 fertigte er die erste Taschenuhr mit "seconde independante". Ihr zentral angeordneter Sekundenzeiger ließ sich unabhängig vom Uhrwerk beliebig oft anhalten und wieder starten, aber nach Beendigung der Zeitnahme lief der Zeiger nur langsam zum Nullpunkt zurück. Erst dann konnte ein neuer Stoppvorgang beginnen. 1832 machte er sich in Paris selbständig und fertigte Marinechronometer, Präzisionstaschenuhren und Präzisionspendeluhren. Von 1835 bis 1842 arbeitete Ferdinand Adolf Lange bei Winnerl. Um 1838 präsentierte er einen Schleppzeigermechanismus mit zwei übereinander angeordneten Sekundenzeigern. Einer davon markierte den Beginn, der andere das Ende eines Ereignisses. Aber auch bei dieser Uhr konnte das Problem der Nullstellung nicht gelöst werden. Winnerl beschäftigte sich auch mit der Verbesserung der Ankerhemmung u.a. bei Großuhren. Er entwickelte eine Sekundärfehlerkompensation für Chronometeruhren. Für seine Arbeiten erhielt Winnerl zahlreiche Auszeichnungen. Er war von 1859 bis 1870 als Stadtverordneter in Paris tätig und veröffentlichte mehrere Schriften. 1870 gab er seine Werkstatt auf. | ||
+ | |||
+ | [[Kategorie:Biographie]] |
Version vom 20. Mai 2006, 01:23 Uhr
Winnerl, Joseph Thaddäus (1799-1886)
Österreichischer Uhr- und Chronometermacher
Winnerl absolvierte eine Lehre bei Georg Fidel Schmidt in Graz, wo er 1816 freigesprochen wurde. Anschließend arbeitete er bei Kessels in Altona, bei Urban Jürgensen in Kopenhagen und ab 1829 in Paris wo er u.a. bei Breguet arbeitete. 1831 fertigte er die erste Taschenuhr mit "seconde independante". Ihr zentral angeordneter Sekundenzeiger ließ sich unabhängig vom Uhrwerk beliebig oft anhalten und wieder starten, aber nach Beendigung der Zeitnahme lief der Zeiger nur langsam zum Nullpunkt zurück. Erst dann konnte ein neuer Stoppvorgang beginnen. 1832 machte er sich in Paris selbständig und fertigte Marinechronometer, Präzisionstaschenuhren und Präzisionspendeluhren. Von 1835 bis 1842 arbeitete Ferdinand Adolf Lange bei Winnerl. Um 1838 präsentierte er einen Schleppzeigermechanismus mit zwei übereinander angeordneten Sekundenzeigern. Einer davon markierte den Beginn, der andere das Ende eines Ereignisses. Aber auch bei dieser Uhr konnte das Problem der Nullstellung nicht gelöst werden. Winnerl beschäftigte sich auch mit der Verbesserung der Ankerhemmung u.a. bei Großuhren. Er entwickelte eine Sekundärfehlerkompensation für Chronometeruhren. Für seine Arbeiten erhielt Winnerl zahlreiche Auszeichnungen. Er war von 1859 bis 1870 als Stadtverordneter in Paris tätig und veröffentlichte mehrere Schriften. 1870 gab er seine Werkstatt auf.