Uhrglas: Unterschied zwischen den Versionen

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Uhrgläser gibt es in einer Vielzahl von Formen, Größen und Qualitäten. Ursprünglich wurden flache Glasscheiben in Holzrahmen für Stand-,Wand- und Tischuhren verwendet. Mit dem Aufkommen tragbarer Uhren wurden runde, gewölbte Gläser verwendet. Diese, heute als '''ungehärtete Mineralgläser''' bezeichneten Uhrgläser wurden aus mundgeblasenen Kugeln hergestellt, die in Kugelabschnitte zerlegt wurden, aus denen dann die Uhrgläser geschnitten wurden. Abschließend wurden die Kanten geschliffen und poliert.
 
Uhrgläser gibt es in einer Vielzahl von Formen, Größen und Qualitäten. Ursprünglich wurden flache Glasscheiben in Holzrahmen für Stand-,Wand- und Tischuhren verwendet. Mit dem Aufkommen tragbarer Uhren wurden runde, gewölbte Gläser verwendet. Diese, heute als '''ungehärtete Mineralgläser''' bezeichneten Uhrgläser wurden aus mundgeblasenen Kugeln hergestellt, die in Kugelabschnitte zerlegt wurden, aus denen dann die Uhrgläser geschnitten wurden. Abschließend wurden die Kanten geschliffen und poliert.
  
Da das Uhrglas starr war, konnte es nur in relativ weiche Glasränder eingesetzt werden, die sich beim Einsetzen des Glases und beim Verschließen der Uhr leicht verformten. Bei Gehäusen aus Gold und Silber war das ohne Probleme möglich. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. kamen Taschenuhrgehäuse aus geschwärztem Eisen in Mode. Deren Glasränder waren aber so stabil, daß man keine Mineralgläser verwenden konnte. Da aber kein anderes Material zur Verglasung zur Verfügung stand wurden Glasränder aus Messing zwischen Eisengehäuse und Mineralglas eingesetzt.<br>
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Da das Uhrglas starr war, konnte es nur in relativ weiche Glasränder eingesetzt werden, die sich beim Einsetzen des Glases und beim Verschließen der Uhr leicht verformten. Bei Gehäusen aus Gold und Silber war das ohne Probleme möglich. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. kamen Taschenuhrgehäuse aus geschwärztem Eisen in Mode. Deren Glasränder waren aber so stabil, daß man keine Mineralgläser verwenden konnte. Da aber kein anderes Material zur Verglasung zur Verfügung stand wurden Glasränder aus Messing zwischen Eisengehäuse und Mineralglas eingesetzt.
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[[Datei:Uhrgläser Etiketten.jpg|thumb|Uhrgläser Etiketten verschiedener Hersteller]]
 
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:V.T.F. - Verreries de Trois-Fontaines  
 
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Version vom 26. Oktober 2011, 22:04 Uhr

Das Uhrglas dient dem Schutz des Zifferblattes und der Zeiger von Uhren.
Uhrgläser gibt es in einer Vielzahl von Formen, Größen und Qualitäten. Ursprünglich wurden flache Glasscheiben in Holzrahmen für Stand-,Wand- und Tischuhren verwendet. Mit dem Aufkommen tragbarer Uhren wurden runde, gewölbte Gläser verwendet. Diese, heute als ungehärtete Mineralgläser bezeichneten Uhrgläser wurden aus mundgeblasenen Kugeln hergestellt, die in Kugelabschnitte zerlegt wurden, aus denen dann die Uhrgläser geschnitten wurden. Abschließend wurden die Kanten geschliffen und poliert.

Da das Uhrglas starr war, konnte es nur in relativ weiche Glasränder eingesetzt werden, die sich beim Einsetzen des Glases und beim Verschließen der Uhr leicht verformten. Bei Gehäusen aus Gold und Silber war das ohne Probleme möglich. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. kamen Taschenuhrgehäuse aus geschwärztem Eisen in Mode. Deren Glasränder waren aber so stabil, daß man keine Mineralgläser verwenden konnte. Da aber kein anderes Material zur Verglasung zur Verfügung stand wurden Glasränder aus Messing zwischen Eisengehäuse und Mineralglas eingesetzt.

Uhrgläser Etiketten verschiedener Hersteller
  • Hersteller:
V.T.F. - Verreries de Trois-Fontaines
V.U.S. - Verreries Unies Strasbourg
D.U.F. - Deutsche Uhrglasfabrik GmbH, Freden
K.D.N.
KD - Deutschland (L.I.C. Product)
V&P
J.G.S. - Schweiz
ELBE - Jequier & Co., Frammont und Fleurier
W.B. & Cie. - Walter Berger & Co., Götzenbrück
G. & Cie. - Schweiz (in der V.U.S.)
U.D.U. - Uhrgläserwerke Deutscher Uhrmacher e.G.m.b.H.
VEB Taubenbach - DDR

Mit der Erfindung des Zelluloid (1856 von A. Parkes) und dessen industrieller Nutzung (ab den 80-er/90-er Jahren des 19. Jh.) ergab sich die Möglichkeit erstmals unzerbrechliche Gläser für Uhren herzustellen. Der Nachteil des Vergilbens wurde aber durch die Unzerbrechlichkeit überwogen.