Martin-Luther-Kirche Dresden-Neustadt/de: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2015, 00:00 Uhr
Martin-Luther-Kirche Dresden-Neustadt
Die Martin-Luther-Kirche in der Dresdner Neustadt ist eine im späten 19. Jahrhundert erbaute Kirche. Sie wurde von 1883 bis 1887 erstellt.
Die Martin-Luther-Gemeinde
In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts wuchs die Dreikönigsgemeinde zu Dresden auf 55.000 Mitglieder. Daraufhin wurde die Martin-Luther-Gemeinde ausgepfarrt und benötigte nun ein eigenes Kirchgebäude. Am 10. November 1887, taggleich mit Luther´s 404tem Geburtstag, beging die Kirchgemeinde die festliche Weihe ihrer neuen Kirche.
Die Planung und Errichtung der Martin-Luther-Kirche
Planung
Ein Architektenwettbewerb, ausgeschrieben von dem Kirchenvorstand, deklarierte klare Vorgaben:
- 1200 bis 1250 Sitzplätze
- eine maximale Bausumme von 350.000 Reichsmark
- romanischer oder edler italienischer Renaissance-Stil
Die Stellung des Turmes und die Baumaterialien waren ebenfalls vorgeschrieben.
35 Architekten aus mehreren Ländern beteiligten sich an dieser Ausschreibung, die Mehrzahl von ihnen favorisierte den Renaissance-Stil. Als Sieger dieses Wettbewerbs ging der belgische Architekt Tony Eul aus Louvain mit seinem Entwurf "Veritas" hervor. Obwohl das Dresdner Architekturbüro "Giese und Weidner" mit seinem Vorschlag Namen´s "Ecclisia" nur den zweiten Platz belegte, erhielten sie den Auftrag - verbunden mit der Auflage, bei ihrer Ausführung des Kirchenbau´s die Ideen von Tony Eul einzuarbeiten.
Den dritten Platz belegte der Entwurf einer doppeltürmigen Kirche des Berliner Architekten J. Vollmer.
Baubeginn und Baustil
Am 11. September 1883 erfolgte der erste Spatenstich, der Grundstein wurde zwei Monate später - am 12. November 1883 - gelegt.
Obwohl die Kirche die charakteristischen Elemente des romanischen Baustils mit der durchgehenden Verwendung des Rundbogens aufweist, wirkt das Gebäube in seinen Formen und Maßen (Länge: 54 Meter, Breite: 27 Meter) eher gotisch. In der Vorhalle der Kirche befindet sich ein von Oskar Rassau modelliertes Brustbild des erhöhten Christus. Dieses wurde von den Gebrüdern Schwarz in französischem Kalkstein ausgeführt. Den Außenbau zieren vier Sandsteinreliefs mit Symbolen der Evangelisten: An der Südseite der Engel (Matthäus) und der Adler (Johannes), an der Nordseite des Querhauses Löwe (Markus) und Stier (Lukas).
Die Farbglasfenster im Inneren des Kirchraumes stammen alle aus der Erbauungszeit der Kirche. Die fünf Bildfenster des Altarraumes wurden von Giese & Weidner, dem Historienmaler A. Dietrich und dem Glasmaler B. Urban entworfen und ausgeführt. Nur das Mittelfenster fertigte Ch. W. Anemüller.
Die Turmuhr
- Die Turmuhr wurde 1886 bei der Turmuhrenfabrik Bernhard Zachariä in Auftrag gegeben. Sie wurde um 1907 von dem Königlich Sächsischen Hofuhrmacher Johannes Ruoff gewartet.