Kaiser (Unternehmerfamilie): Unterschied zwischen den Versionen

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Badische Unternehmerfamilie in der Uhren- und Feinwerkindustrie:
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'''Schwarzwälder Unternehmerfamilie in der Uhren- und Feinwerkindustrie'''
  
Die Familie Kaiser war u.a. an den „Badischen Uhrenfabriken“ der BADUF, der Uhrenfabrik J. Kaiser Villingen  und an dem ehemaligen Maschinenbauer Gebrüder Heinemann aus St. Georgen beteiligt, sowie in den 20. Jahren als eine der ersten deutschen Fabriken in der Herstellung von Radiogeräten tätig. “Kaiser-Radio“ (später ein Unternehmen der Grundig AG). Die Familie zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Unternehmern der deutschen Uhrenindustrie.  
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Die Familie Kaiser war u.a. an den „Badischen Uhrenfabriken“ der [[Badische Uhrenfabrik Furtwangen AG|BADUF]], der 1852 als Uhrenfabrik Villingen gegründeten [[Uhrenfabrik Villingen, J. Kaiser GmbH|Uhrenfabrik J. Kaiser Villingen]] der "Kaiser Uhren und Apparate OHG" in Kenzingen, der "Uhrenwerk Schwarzwald GmbH" beteiligt. Gesellschafter hielten auch Anteile an dem ehemaligen Maschinenbauer Gebrüder Heinemann aus St. Georgen. Die Uhrenfabrik Kaiser in Villingen war in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts als eine der ersten deutschen Fabriken in der Herstellung von Radiogeräten tätig. “Kaiser-Radio“ wurde später ein Unternehmen der Grundig AG. Die Familie zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Unternehmern der deutschen Uhrenindustrie. Nach Junghans, Europa Uhren, Kienzle und Blessing stand die Uhrenfabrik J. Kaiser an Platz 5 der 10 größten Uhrenhersteller mit einem Umsatz von ca. 50 Mio Mark Ende der 60er Jahre. Zu seinen Hochzeiten beschäftigte die Kaiser Firmengruppe um die 1000 Mitarbeiter an diversen Standorten im Schwarzwald und Südbaden. Im Jahre 1973 wurde Insolvenz angemeldet. Die Badischen Uhrenfabriken bestanden noch bis in die achziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
  
Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie läßt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790 bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet,  danach in Villingen.  Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die meisten Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig.
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Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790 bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet,  danach in Villingen.  Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die fast alle Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig.
  
 
Angehörige der  Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie:
 
Angehörige der  Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie:
  
Johannes Kaiser, Weber und Uhrmacher um 1770  
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'''Johannes Kaiser''', Weber und Uhrmacher um 1770  
  
Josef Kaiser, Weber und Uhrmacher (geb. 16. März 1792)
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'''Josef Kaiser''', Weber und Uhrmacher (geb. 16. März 1792)
  
Wilhelm J. Kaiser (1839-1889), Uhrmacher, Uhrenfabrik Lenzkirch
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'''Wilhelm J. Kaiser''' (1839-1889), Uhrmacher, Uhrenfabrik Lenzkirch
  
Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Landwirt und Uhrmacher
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'''Franz-Josef Kaiser''' (1845-1925), Land- und Forstwirt und Uhrmacher
  
Johann Kaiser (22. Januar 1872-27. Juni 1914), Uhrmacher
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'''Johann Kaiser''' (22. Januar 1872- 27. Juni 1914), Uhrmacher, Mitglied der Prüfungskommission der herzoglich badischen Uhrmacherschule in Furtwangen
  
Josef Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland
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'''Josef J. Kaiser d. Jüngere''' (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland
  
Rudolf Kaiser (25. September  1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen
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'''Rudolf Edgar Kaiser''', Dipl. Kfm. (25. September  1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen
  
Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Arbeitgeberverband Metall etc.
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'''Franz–Joseph''' (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Metallindustrie. Vorstand des badischen Arbeitgeberverbandes Metall, Regionalbeirat der Deutschen Bank für Baden etc.
  
Oskar Kaiser (1907-2000), Ingenieur, Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen
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'''Oskar Johann Kaiser, Ingenieur''' (1907-2000), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen,
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Kurator der Staatlichen Ingenieurschule Furtwangen, Ausschussmitglied im Arbeitgeberverband der Badischen Eisen- und Metallindustrie Freiburg und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie in Stuttgart, Chef des Prüfungsausschusses der Uhrmacherschule.
  
Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald. Uhrenmarken und Linien der Familie Kaiser: J. Kaiser, Gebr. Kaiser, Europa, Brilliant, Conra, Coral, Diplomat, Diplomat-Duett, Exata, JK Brillant, Kaiser-Puck, Madion, Kaiser Minuta, Präzisa, Primus, Puck, Sheffild-Clock, Ting Tang, Universe, Kaiser Planet Watch, Westra, Tyni etc.
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'''Prof. Dr.-Ing. Jürgen Joseph Wilhelm Kaise'''r (1939-1991), Gesellschafter der Firmengruppe Kaiser.Sohn des Oskar Kaiser.  
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Professor für Feinwerktechnik und Arbeitstechnik an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg
  
Logos:
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Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald.  
Eine Raute in einem Kreis stehend. Josef Kaiser integrierte später die stehende Raute der Familie Jerger in sein Logo. Die Uhrenfabriken Villingen nutzten auch die stehende Raute mit den Buchstaben K und J. K. versehen, wie auch die Raute in einem Ziffernblatt stehend. Das rote Ziffernblatt auf goldenem oder gelbem Grund war die Hausmarke der Familie Kaiser.
 
  
Literatur:
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Uhrenmarken und Linien die von den Uhrenfabriken J. Kaiser und dazugehörigen Tochterunternehmen gefertigt wurden: J. Kaiser, Gebr. Kaiser, Europa, Brilliant, Conra, Coral, Diplomat, Diplomat-Duett, Exata, JK Brillant, Kaiser-Puck, Madion, Kaiser Minuta, Präzisa, Primus, Puck, Sheffild-Clock, Ting Tang, Universe, Kaiser Planet Watch, Westra, Tyni etc.
  
Zwischen Kopfhörer und Trachtenhaube, Band 1 Michael Hütt, Villingen
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Markenzeichen und Logos:
  
Die Messtechnik, Zeitschrift für zeitgemäße Betriebskontrolle und Werkstoffprüfung,
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Eine Raute in einem Kreis stehend. Josef Kaiser integrierte später die stehende Raute der Familie Jerger in sein Logo und Siegel. Die Uhrenfabriken Villingen nutzten auch die stehende Raute mit den Buchstaben K und J. K. versehen, wie auch die Raute in einem Ziffernblatt stehend.
 
wer ist wer, das deutsche Who is Who, Band 17
 
  
Die Familie Kaiser, Uhrmacher, Ingenieure und Unternehmer, Verlag J. Eller, Schwenningen, 1929
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Das rote Ziffernblatt, bzw. ursprünglich ein rotes Zahnrad auf goldenem oder gelbem Grund war die Hausmarke und das spätere Wappen der Familie Kaiser.
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(Siegel des Josef Kaiser: In einem roten runden Schild ein goldenes Zahnrad darin eine goldene stehende Raute. Auf dem gewulsteten Helm eine Sanduhr zwischen einem offenen rot-goldenem Flug. (Die stehende Raute wurde in den 20. Jahren nach der Übernhame der Uhrenfabriken Villingen, deren Wahrzeichen die Raute war, in das Siegel integriert)
  
J. Kaiser, Villingen, Großherzogtum Baden, Broschüre meiner Waren, 20 Seiten, 26 Farbige Abbildungen mit Logos und Wappensiegel auf dem Pergamentumschlag, 20er Jahre, Privatsammlung Rosenheim
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== Literatur ==
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*[[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans-Heinrich]]; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913
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* Who's who in Germany, Band 1; Band 4,Teil 1, Oldenbourg Verlag, 1972
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* Wer ist wer?: Das Deutsche who's who, Band 19, 1976
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* Deutsche Goldschmiede-Zeitung, Band 59, 1961
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* Baden-Wuerttemberg: Schwarzwald, Bodensee, Oberrhein : der Regierungsbezirk Südbaden, Kurt Reinecke, G. Stalling, 1959
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* Zwischen Kopfhörer und Trachtenhaube, Band 1 Michael Hütt, Villingen, S. 16 ff. ISBN 3927987689, ISBN 978-3927987685
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* Badische Zeitung (BZ) 17,/18,12.1966 Auch der Chef hat Jubiläum, Südkurier (SK) 25.2.1967 Oskar Kaiser 60 Jahre
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* Stuttgarter Zeitung,  Stgt Zeitung 19.8.1974 Gewerkschaftskritik am Kaiser-Konkurs.
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* Stuttgarter Zeitung, Artikel zu Kaiser Uhren Konkurs,  von Manfred Bossert in der Stuttgarter Zeitung am 13. 7. 1974
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*Die Messtechnik, Zeitschrift für zeitgemäße Betriebskontrolle und Werkstoffprüfung, wer ist wer, das deutsche Who is Who, Band 17
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*Die Familie Kaiser, Uhrmacher, Ingenieure und Unternehmer, Verlag J. Eller, Schwenningen, 1929
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*J. Kaiser, Villingen, Großherzogtum Baden, Broschüre meiner Waren, 20 Seiten, 26 Farbige Abbildungen mit Logos und Wappensiegel auf dem Pergamentumschlag, 20er Jahre, Privatsammlung Rosenheim
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*Südkurier, Ausschnitt 1970er Jahre, undatiert.
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* Industrie und Energiewirtschaft im Land Baden 1945-1952: Südbaden unter franz. Besatzung
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* Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, C 5/1 Nr. 5159
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*Kaiser Uhren – Ein Katalog, 1922, Universitätsdruckerei Freiburg, Autor Unbekannt
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*J. Kaiser AG, Waren und Preise, Katalog, Eigendruck J. Kaiser. Ca. 1949
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*Neue Uhrmacherzeitung, Ulm, Artikel, undatiert, Staatsarchiv Freiburg
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*Uhrenmuseum Furtwangen, Katalog-Ausschnitt, undatiert, 1980er Jahre
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* Georg-Simon-Ohm Fachhochschule; Nachrichten, 1982; Mitteilung über Berufung im Breich Arbeits und Fertigungstechnik
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* Stadtarchiv Villinen (SAVS), 1973,1972, Angaben zum Tod von Franz Joseph Kaiser, 4,9-70
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* "Der Letze Kaiser jubiliert in aller Stille" Zum Geburtstag von Oskar Kaiser, Villingen, von Ricardo Neumann, Villingen, Südkurier
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* Die Zeit nach dem Krieg, Städte im Wiederaufbau, Herausgegeben von Karl Moersch und Reinhold Weber, Seite 67
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* Badische Zeitung, "Emmendingen In Hannover", von Armin Möller, 23, Mai 2016
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[[Kategorie:Biographie]]
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[[Kategorie:Biographie K]]
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[[Kategorie:Hersteller]]
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[[Kategorie:Hersteller K]]
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[[Kategorie:Hersteller Deutschland]]

Aktuelle Version vom 8. September 2018, 13:00 Uhr

(siehe auch: Kaiser)

Schwarzwälder Unternehmerfamilie in der Uhren- und Feinwerkindustrie

Die Familie Kaiser war u.a. an den „Badischen Uhrenfabriken“ der BADUF, der 1852 als Uhrenfabrik Villingen gegründeten Uhrenfabrik J. Kaiser Villingen der "Kaiser Uhren und Apparate OHG" in Kenzingen, der "Uhrenwerk Schwarzwald GmbH" beteiligt. Gesellschafter hielten auch Anteile an dem ehemaligen Maschinenbauer Gebrüder Heinemann aus St. Georgen. Die Uhrenfabrik Kaiser in Villingen war in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts als eine der ersten deutschen Fabriken in der Herstellung von Radiogeräten tätig. “Kaiser-Radio“ wurde später ein Unternehmen der Grundig AG. Die Familie zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Unternehmern der deutschen Uhrenindustrie. Nach Junghans, Europa Uhren, Kienzle und Blessing stand die Uhrenfabrik J. Kaiser an Platz 5 der 10 größten Uhrenhersteller mit einem Umsatz von ca. 50 Mio Mark Ende der 60er Jahre. Zu seinen Hochzeiten beschäftigte die Kaiser Firmengruppe um die 1000 Mitarbeiter an diversen Standorten im Schwarzwald und Südbaden. Im Jahre 1973 wurde Insolvenz angemeldet. Die Badischen Uhrenfabriken bestanden noch bis in die achziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Die Familie Kaiser stammt ursprünglich aus dem badischen Südschwarzwald aus der Gegend um Höchen- und Frohnschwand. Die Familie lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1790 bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Familie in Lenzkirch beheimatet, danach in Villingen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die fast alle Mitglieder der Familie in der Uhrenherstellung und Feinmechanik tätig.

Angehörige der Familie im Uhrenbau und später in der Uhren- und Feinwerkindustrie:

Johannes Kaiser, Weber und Uhrmacher um 1770

Josef Kaiser, Weber und Uhrmacher (geb. 16. März 1792)

Wilhelm J. Kaiser (1839-1889), Uhrmacher, Uhrenfabrik Lenzkirch

Franz-Josef Kaiser (1845-1925), Land- und Forstwirt und Uhrmacher

Johann Kaiser (22. Januar 1872- 27. Juni 1914), Uhrmacher, Mitglied der Prüfungskommission der herzoglich badischen Uhrmacherschule in Furtwangen

Josef J. Kaiser d. Jüngere (1875-1940), übernahm die Uhrenfabriken Niedereschach aus der später die Uhrenfabrik J. Kaiser in Villingen hervorging, der größte Produzent von Reiseweckern in Deutschland

Rudolf Edgar Kaiser, Dipl. Kfm. (25. September 1909-1992), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen

Franz–Joseph (auch Josef) Kaiser (1901-1969). Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Präsident des Verbandes der Uhrenindustrie. Vorstandsmitglied des Verbandes der deutschen Metallindustrie. Vorstand des badischen Arbeitgeberverbandes Metall, Regionalbeirat der Deutschen Bank für Baden etc.

Oskar Johann Kaiser, Ingenieur (1907-2000), Gesellschafter der Uhrenfabriken Villingen, Aufsichtsratsmitglied der Gebrüder Heinemann Maschinenfabriken in St. Georgen, langjähriger Stadtrat in Villingen, Kurator der Staatlichen Ingenieurschule Furtwangen, Ausschussmitglied im Arbeitgeberverband der Badischen Eisen- und Metallindustrie Freiburg und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie in Stuttgart, Chef des Prüfungsausschusses der Uhrmacherschule.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Joseph Wilhelm Kaiser (1939-1991), Gesellschafter der Firmengruppe Kaiser.Sohn des Oskar Kaiser. Professor für Feinwerktechnik und Arbeitstechnik an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg

Die Familie betrieb Produktionsstätten in Villingen, Niedereschach, Mönchweiler, Furtwangen, Kenzingen im Breisgau, in Simonswald und Haslach. Bis zur Weltwirtschaftskrise hielt die Familie Anteile in der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Betrieben im Schwarzwald und im bayerischen Wald.

Uhrenmarken und Linien die von den Uhrenfabriken J. Kaiser und dazugehörigen Tochterunternehmen gefertigt wurden: J. Kaiser, Gebr. Kaiser, Europa, Brilliant, Conra, Coral, Diplomat, Diplomat-Duett, Exata, JK Brillant, Kaiser-Puck, Madion, Kaiser Minuta, Präzisa, Primus, Puck, Sheffild-Clock, Ting Tang, Universe, Kaiser Planet Watch, Westra, Tyni etc.

Markenzeichen und Logos:

Eine Raute in einem Kreis stehend. Josef Kaiser integrierte später die stehende Raute der Familie Jerger in sein Logo und Siegel. Die Uhrenfabriken Villingen nutzten auch die stehende Raute mit den Buchstaben K und J. K. versehen, wie auch die Raute in einem Ziffernblatt stehend.

Das rote Ziffernblatt, bzw. ursprünglich ein rotes Zahnrad auf goldenem oder gelbem Grund war die Hausmarke und das spätere Wappen der Familie Kaiser. (Siegel des Josef Kaiser: In einem roten runden Schild ein goldenes Zahnrad darin eine goldene stehende Raute. Auf dem gewulsteten Helm eine Sanduhr zwischen einem offenen rot-goldenem Flug. (Die stehende Raute wurde in den 20. Jahren nach der Übernhame der Uhrenfabriken Villingen, deren Wahrzeichen die Raute war, in das Siegel integriert)


Literatur

  • Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans-Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
  • Who's who in Germany, Band 1; Band 4,Teil 1, Oldenbourg Verlag, 1972
  • Wer ist wer?: Das Deutsche who's who, Band 19, 1976
  • Deutsche Goldschmiede-Zeitung, Band 59, 1961
  • Baden-Wuerttemberg: Schwarzwald, Bodensee, Oberrhein : der Regierungsbezirk Südbaden, Kurt Reinecke, G. Stalling, 1959
  • Zwischen Kopfhörer und Trachtenhaube, Band 1 Michael Hütt, Villingen, S. 16 ff. ISBN 3927987689, ISBN 978-3927987685
  • Badische Zeitung (BZ) 17,/18,12.1966 Auch der Chef hat Jubiläum, Südkurier (SK) 25.2.1967 Oskar Kaiser 60 Jahre
  • Stuttgarter Zeitung, Stgt Zeitung 19.8.1974 Gewerkschaftskritik am Kaiser-Konkurs.
  • Stuttgarter Zeitung, Artikel zu Kaiser Uhren Konkurs, von Manfred Bossert in der Stuttgarter Zeitung am 13. 7. 1974
  • Die Messtechnik, Zeitschrift für zeitgemäße Betriebskontrolle und Werkstoffprüfung, wer ist wer, das deutsche Who is Who, Band 17
  • Die Familie Kaiser, Uhrmacher, Ingenieure und Unternehmer, Verlag J. Eller, Schwenningen, 1929
  • J. Kaiser, Villingen, Großherzogtum Baden, Broschüre meiner Waren, 20 Seiten, 26 Farbige Abbildungen mit Logos und Wappensiegel auf dem Pergamentumschlag, 20er Jahre, Privatsammlung Rosenheim
  • Südkurier, Ausschnitt 1970er Jahre, undatiert.
  • Industrie und Energiewirtschaft im Land Baden 1945-1952: Südbaden unter franz. Besatzung
  • Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, C 5/1 Nr. 5159
  • Kaiser Uhren – Ein Katalog, 1922, Universitätsdruckerei Freiburg, Autor Unbekannt
  • J. Kaiser AG, Waren und Preise, Katalog, Eigendruck J. Kaiser. Ca. 1949
  • Neue Uhrmacherzeitung, Ulm, Artikel, undatiert, Staatsarchiv Freiburg
  • Uhrenmuseum Furtwangen, Katalog-Ausschnitt, undatiert, 1980er Jahre
  • Georg-Simon-Ohm Fachhochschule; Nachrichten, 1982; Mitteilung über Berufung im Breich Arbeits und Fertigungstechnik
  • Stadtarchiv Villinen (SAVS), 1973,1972, Angaben zum Tod von Franz Joseph Kaiser, 4,9-70
  • "Der Letze Kaiser jubiliert in aller Stille" Zum Geburtstag von Oskar Kaiser, Villingen, von Ricardo Neumann, Villingen, Südkurier
  • Die Zeit nach dem Krieg, Städte im Wiederaufbau, Herausgegeben von Karl Moersch und Reinhold Weber, Seite 67
  • Badische Zeitung, "Emmendingen In Hannover", von Armin Möller, 23, Mai 2016