Niello: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Niello war besonders im Mittelalter beliebt. Es diente als Verzierung auf Silber, seltener auf Gold, in neuerer Zeit auch auf Kupfer, Messing, [[Neusilber]], Nickellegierungen und Bronze. Bei dieser Technik werden dunkle Schwermetallsulfide oder deren Legierungen als Farbkontrast auf ein graviertes, ziseliertes oder geätztes Trägermetall aufgetragen und eingeschmolzen. Anschließend wird das überstehende Niello abgeschliffen und die Oberfläche poliert. Während des Jugnendstils und des Art deco war Niello eine beliebte Ziertechnik für Taschenuhrgehäuse.
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In alten Schriften wird für das Niello (nach Cellini) 1 Unze Silber, 2 Unzen Kupfer und 3 Unzen Blei vorgeschrieben. Die Rezeptur des älteren Theophilus enthält 4/7 Silber, 2/7 Kupfer, 1/7 Blei. Die Menge des Schwefels wird nicht genau angegeben. Nach Plinius sollen die Ägypter diese Masse aus Silber und Schwefel zu gleichen Teilen und 1/3 Kupfer dargestellt haben. Heute kann man das Pulver fertig im Fachhandel erwerben.
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Die Bestandteile sind mehrfach miteinander zu verschmelzen, bis die beim Erkalten in Kügelchen zerfallende schwarze Masse ein homogenes Gefüge zeigt. Danach wird es im Mörser zu einem feinen Pulver zerstoßen.
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Das zu niellierende Metall wird mit Wasser, welches ein wenig Borax enthält, angefeuchtet. Danach wird es gänzlich mit dem Niello-Pulver bedeckt und über glühenden Kohlen erhitzt bis das Pulver aufgeschmolzen ist. Nach dem Erkalten wird das überstehende Niello abgeschabt, so dass nur noch die vertieften Stellen der Platte davon erfüllt bleiben. Nachträglich kann diese Fläche abgeschliffen und poliert werden.
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Fertiges Pulver aus dem Fachhandel kann mit Salmiakgeist oder hochprozentigen Alkohol zu einem feinen Brei vermischt werden. Dieser wird mit einem Spatel in die Vertiefungen eingebracht, mit einer weichen Flamme das Metall erhitzt und schließlich mit einer spitzeren das Niello zum schmelzen gebracht.
  
 
== Literatur ==
 
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*Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke. ISBN 3423307420
 
*Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke. ISBN 3423307420
*Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305   
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*[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305
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*[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020  
  
  
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]

Aktuelle Version vom 10. September 2021, 19:32 Uhr

Taschenuhrgehäuse mit Niello-Technik

Niello (Niëllo, ital., v. lat. nigellus, schwärzlich)

Ziertechnik in der Goldschmiedekunst

Diese Technik wird auch Blachmal oder Tula (nach der russischen Stadt Tula) genannt.

Das Niello war besonders im Mittelalter beliebt. Es diente als Verzierung auf Silber, seltener auf Gold, in neuerer Zeit auch auf Kupfer, Messing, Neusilber, Nickellegierungen und Bronze. Bei dieser Technik werden dunkle Schwermetallsulfide oder deren Legierungen als Farbkontrast auf ein graviertes, ziseliertes oder geätztes Trägermetall aufgetragen und eingeschmolzen. Anschließend wird das überstehende Niello abgeschliffen und die Oberfläche poliert. Während des Jugnendstils und des Art deco war Niello eine beliebte Ziertechnik für Taschenuhrgehäuse.

Rezeptur

In alten Schriften wird für das Niello (nach Cellini) 1 Unze Silber, 2 Unzen Kupfer und 3 Unzen Blei vorgeschrieben. Die Rezeptur des älteren Theophilus enthält 4/7 Silber, 2/7 Kupfer, 1/7 Blei. Die Menge des Schwefels wird nicht genau angegeben. Nach Plinius sollen die Ägypter diese Masse aus Silber und Schwefel zu gleichen Teilen und 1/3 Kupfer dargestellt haben. Heute kann man das Pulver fertig im Fachhandel erwerben.

Zubereitung

Die Bestandteile sind mehrfach miteinander zu verschmelzen, bis die beim Erkalten in Kügelchen zerfallende schwarze Masse ein homogenes Gefüge zeigt. Danach wird es im Mörser zu einem feinen Pulver zerstoßen.

Verarbeitung

Das zu niellierende Metall wird mit Wasser, welches ein wenig Borax enthält, angefeuchtet. Danach wird es gänzlich mit dem Niello-Pulver bedeckt und über glühenden Kohlen erhitzt bis das Pulver aufgeschmolzen ist. Nach dem Erkalten wird das überstehende Niello abgeschabt, so dass nur noch die vertieften Stellen der Platte davon erfüllt bleiben. Nachträglich kann diese Fläche abgeschliffen und poliert werden.

Fertiges Pulver aus dem Fachhandel kann mit Salmiakgeist oder hochprozentigen Alkohol zu einem feinen Brei vermischt werden. Dieser wird mit einem Spatel in die Vertiefungen eingebracht, mit einer weichen Flamme das Metall erhitzt und schließlich mit einer spitzeren das Niello zum schmelzen gebracht.

Literatur