Datei:Matthias Petersen, Altona, Expeditionschronometer mit Petersen'schen Hemmung, ca. 1890 (01).jpg: Unterschied zwischen den Versionen

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Goldzeiger. Werk: Messingwerk, Zierschliff, profilierte Pfeiler, Kette/Schnecke, Wippenchronometerhemmung nach Grossmann, gebläute Schrauben, bimetallische Chronometerunruh mit 2 Gewichten und 4 Schrauben, gebläute, zylindrische, freischwingende Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh, chatonierter Rubindeckstein auf Chronometerrad. <br>
 
Goldzeiger. Werk: Messingwerk, Zierschliff, profilierte Pfeiler, Kette/Schnecke, Wippenchronometerhemmung nach Grossmann, gebläute Schrauben, bimetallische Chronometerunruh mit 2 Gewichten und 4 Schrauben, gebläute, zylindrische, freischwingende Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh, chatonierter Rubindeckstein auf Chronometerrad. <br>
 
Matthias Petersen ist 1888 als Chronometer- und Uhrmacher in Altona nachweisbar und leitete als Inhaber eine Filiale der Uhren- und Fourniturenhandlung F. Eichholz in Hamburg. Petersen konstruierte eine eigene Hemmung (Wippenhemmung mit Ruhezylinder), die er in seine Chronometer einbaute und für die er am 4. Juni 1875 das Patent mit der Nummer 2052 erhielt. Um diese Hemmung gab es einen Prioritätsstreit mit J.H. Martens; E.G. Storer von Fleurier in Neuchâtel behauptete, der Mechanismus sei nicht neu. M. Grossmann stellte bei Glashuette in Sachsen einen ersten Prototyp der Konstruktion her. Der Anteil der Wippenhemmungen in Wettbewerbschronometern lag bis 1905 bei etwa 20%. Die deutschen Firmen Bröcking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, A. Lange & Söhne und Chronometerwerke Hamburg produzierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl maximal 30 bis 50 Marinechronometer; andere Hersteller wie Kittel, Kutter, und Petersen selbst fertigten lediglich bis zu fünf Exemplare pro Jahr. Matthias Petersen, der auch Mitglied im BHI (British Horological Institute) war, war ein ausgezeichneter Uhrmacher, der in Hamburg mehrfach ausgezeichnet wurde, so z.B. im Jahr 1883 mit 1., 2., 5., 6. und 7. Plätzen. Die Testtemperaturen lagen von 5 bis 30 Grad Celsius.<br>
 
Matthias Petersen ist 1888 als Chronometer- und Uhrmacher in Altona nachweisbar und leitete als Inhaber eine Filiale der Uhren- und Fourniturenhandlung F. Eichholz in Hamburg. Petersen konstruierte eine eigene Hemmung (Wippenhemmung mit Ruhezylinder), die er in seine Chronometer einbaute und für die er am 4. Juni 1875 das Patent mit der Nummer 2052 erhielt. Um diese Hemmung gab es einen Prioritätsstreit mit J.H. Martens; E.G. Storer von Fleurier in Neuchâtel behauptete, der Mechanismus sei nicht neu. M. Grossmann stellte bei Glashuette in Sachsen einen ersten Prototyp der Konstruktion her. Der Anteil der Wippenhemmungen in Wettbewerbschronometern lag bis 1905 bei etwa 20%. Die deutschen Firmen Bröcking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, A. Lange & Söhne und Chronometerwerke Hamburg produzierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl maximal 30 bis 50 Marinechronometer; andere Hersteller wie Kittel, Kutter, und Petersen selbst fertigten lediglich bis zu fünf Exemplare pro Jahr. Matthias Petersen, der auch Mitglied im BHI (British Horological Institute) war, war ein ausgezeichneter Uhrmacher, der in Hamburg mehrfach ausgezeichnet wurde, so z.B. im Jahr 1883 mit 1., 2., 5., 6. und 7. Plätzen. Die Testtemperaturen lagen von 5 bis 30 Grad Celsius.<br>
Quellen: Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977, Seite 477; Tony Mercer, "Chronometer Makers of the World", Colchester 1991, p. 219; Manfred Lux "Die Chronometermacher in Deutschland im 19. Jahrhundert", Alte Uhren und moderne Zeitmessung, Dezember 1988; http://www.knirim.de.
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Quellen: Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977, Seite 477; Tony Mercer, "Chronometer Makers of the World", Colchester 1991, p. 219; Manfred Lux "Die Chronometermacher in Deutschland im 19. Jahrhundert", Alte Uhren und moderne Zeitmessung, Dezember 1988; http://www.knirim.de.<br><br>
 
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A rare ship’s chronometer with Petersen’s escapement, so-called “deutscher Chronometergang” (“German chronometer escapament”) Case: mahogany box, brass inlays, applied ivory signature shield, solid handle on top, brass gimbals and bowl, rising hood, two-body. Dial: silvered, signed, numbered, inlaid radial Roman numerals, 56h power reserve indication, large seconds, white gold spade hands. Movm.: brass movement, decorated, moulded pillars, chain/fusee, pivoted detent escapement according to Grossmann, blued screws, bimetallic chronometer balance with 2 weights and 4 screws, blued, helical, freesprung balance spring, chatoned diamond endstone on balance, chatoned ruby endstone on escape wheel. <br>
 
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In 1888 Matthias Petersen is listed as a watch and chronometer maker in Altona; he was owner of a branch of the F. Eichholz watch and supply company of Hamburg. Petersen constructed his own pivoted detent escapement with a locking cylinder, which he used in his chronometers; he patented this construction on June 4, 1875 as patent no. 2052. However, his achievement was disputed - J.H. Martens also claimed the design as his own and E.G. Storer of Fleurier in Neuchâtel maintained that the mechanism was not original. M. Grossmann produced a prototype of the construction at Glashuette in Saxony. Up to 1905 the share of pivoted detent escapements in competition chronometers was around 20%. In the early 20th century the German companies Broecking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, Lange & Sons, and Chronometerwerke Hamburg produced at most 30 to 50 marine chronometers per year; other makers such as Kittel, Kutter and Petersen himself only created around five chronometers per year. Matthias Petersen, a member of the British Horological Institute, was an excellent watchmaker who was decorated many times in Hamburg; in 1883 for example he achieved 1st, 2nd, 5th, 6th and 7th positions in tests. The test temperatures ranged from 5 to 30 degrees Celsius.<br>
A rare ship’s chronometer with Petersen’s escapement, so-called “deutscher Chronometergang” (“German chronometer escapament”) Case: mahogany box, brass inlays, applied ivory signature shield, solid handle on top, brass gimbals and bowl, rising hood, two-body. Dial: silvered, signed, numbered, inlaid radial Roman numerals, 56h power reserve indication, large seconds, white gold spade hands. Movm.: brass movement, decorated, moulded pillars, chain/fusee, pivoted detent escapement according to Grossmann, blued screws, bimetallic chronometer balance with 2 weights and 4 screws, blued, helical, freesprung balance spring, chatoned diamond endstone on balance, chatoned ruby endstone on escape wheel.
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Sources: Juergen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977, p. 477; Tony Mercer, "Chronometer Makers of the World", Colchester 1991, p. 219; Manfred Lux "Die Chronometermacher in Deutschland im 19. Jahrhundert", 'Alte Uhren und moderne Zeitmessung', December 1988; http://www.knirim.de.

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 10:21 Uhr

Matthias Petersen, Altona, Werk Nr. 79,175 x 165 x 175 mm, circa 1890

Red copyright.svg.png Alle Bildrechte liegen bei dem Auktionshaus Auktionen Dr. H. Crott.

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Seltenes Expeditionschronometer mit Petersen’schen Hemmung, auch “deutscher Chronometergang” genannt Geh.: Mahagonikasten, Messing intarsiert, aufgeschraubtes signiertes Elfenbeinschild, massiver ragegriff, Messing-Kardanikgehäuse, abnehmbares Gehäuseoberteil, zweiteilig. Zffbl.: versilbert, signiert, nummeriert, eingelegte radiale röm. Zahlen, 56h-Gangreserveanzeige, große Sekunde, Spade- Goldzeiger. Werk: Messingwerk, Zierschliff, profilierte Pfeiler, Kette/Schnecke, Wippenchronometerhemmung nach Grossmann, gebläute Schrauben, bimetallische Chronometerunruh mit 2 Gewichten und 4 Schrauben, gebläute, zylindrische, freischwingende Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh, chatonierter Rubindeckstein auf Chronometerrad.
Matthias Petersen ist 1888 als Chronometer- und Uhrmacher in Altona nachweisbar und leitete als Inhaber eine Filiale der Uhren- und Fourniturenhandlung F. Eichholz in Hamburg. Petersen konstruierte eine eigene Hemmung (Wippenhemmung mit Ruhezylinder), die er in seine Chronometer einbaute und für die er am 4. Juni 1875 das Patent mit der Nummer 2052 erhielt. Um diese Hemmung gab es einen Prioritätsstreit mit J.H. Martens; E.G. Storer von Fleurier in Neuchâtel behauptete, der Mechanismus sei nicht neu. M. Grossmann stellte bei Glashuette in Sachsen einen ersten Prototyp der Konstruktion her. Der Anteil der Wippenhemmungen in Wettbewerbschronometern lag bis 1905 bei etwa 20%. Die deutschen Firmen Bröcking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, A. Lange & Söhne und Chronometerwerke Hamburg produzierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl maximal 30 bis 50 Marinechronometer; andere Hersteller wie Kittel, Kutter, und Petersen selbst fertigten lediglich bis zu fünf Exemplare pro Jahr. Matthias Petersen, der auch Mitglied im BHI (British Horological Institute) war, war ein ausgezeichneter Uhrmacher, der in Hamburg mehrfach ausgezeichnet wurde, so z.B. im Jahr 1883 mit 1., 2., 5., 6. und 7. Plätzen. Die Testtemperaturen lagen von 5 bis 30 Grad Celsius.
Quellen: Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977, Seite 477; Tony Mercer, "Chronometer Makers of the World", Colchester 1991, p. 219; Manfred Lux "Die Chronometermacher in Deutschland im 19. Jahrhundert", Alte Uhren und moderne Zeitmessung, Dezember 1988; http://www.knirim.de.

A rare ship’s chronometer with Petersen’s escapement, so-called “deutscher Chronometergang” (“German chronometer escapament”) Case: mahogany box, brass inlays, applied ivory signature shield, solid handle on top, brass gimbals and bowl, rising hood, two-body. Dial: silvered, signed, numbered, inlaid radial Roman numerals, 56h power reserve indication, large seconds, white gold spade hands. Movm.: brass movement, decorated, moulded pillars, chain/fusee, pivoted detent escapement according to Grossmann, blued screws, bimetallic chronometer balance with 2 weights and 4 screws, blued, helical, freesprung balance spring, chatoned diamond endstone on balance, chatoned ruby endstone on escape wheel.
In 1888 Matthias Petersen is listed as a watch and chronometer maker in Altona; he was owner of a branch of the F. Eichholz watch and supply company of Hamburg. Petersen constructed his own pivoted detent escapement with a locking cylinder, which he used in his chronometers; he patented this construction on June 4, 1875 as patent no. 2052. However, his achievement was disputed - J.H. Martens also claimed the design as his own and E.G. Storer of Fleurier in Neuchâtel maintained that the mechanism was not original. M. Grossmann produced a prototype of the construction at Glashuette in Saxony. Up to 1905 the share of pivoted detent escapements in competition chronometers was around 20%. In the early 20th century the German companies Broecking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, Lange & Sons, and Chronometerwerke Hamburg produced at most 30 to 50 marine chronometers per year; other makers such as Kittel, Kutter and Petersen himself only created around five chronometers per year. Matthias Petersen, a member of the British Horological Institute, was an excellent watchmaker who was decorated many times in Hamburg; in 1883 for example he achieved 1st, 2nd, 5th, 6th and 7th positions in tests. The test temperatures ranged from 5 to 30 degrees Celsius.
Sources: Juergen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977, p. 477; Tony Mercer, "Chronometer Makers of the World", Colchester 1991, p. 219; Manfred Lux "Die Chronometermacher in Deutschland im 19. Jahrhundert", 'Alte Uhren und moderne Zeitmessung', December 1988; http://www.knirim.de.

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