Diskussion:Thiel Taschenuhr mit Thiel Surprise B: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten legen den Schluß nahe, daß es sich bei diesem Werk um eine<br> | + | '''Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten legen den Schluß nahe, daß es sich bei diesem Werk um eine<br>'' 'Sonderausführung' der Surprise D unter Verwendung von Teilen der Surprise B'' handelt.''' |
Eine derartige Sonderausführung wurde sicherlich auf Grund ökonomischer Zwänge nur bei einer entsprechend hohen Stückzahl hergestellt. Als Auftraggeber kommen also nur bedeutende Goßhändler oder Auslandsvertretungen in Frage. | Eine derartige Sonderausführung wurde sicherlich auf Grund ökonomischer Zwänge nur bei einer entsprechend hohen Stückzahl hergestellt. Als Auftraggeber kommen also nur bedeutende Goßhändler oder Auslandsvertretungen in Frage. | ||
− | == 2. Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin) == | + | == 2. Firma [[Heinrich Fischer - Uhrengroßhandel|Heinrich Fischer (Uhrengroßhandel in Kolding (Dänemark)]] == |
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+ | Heinrich Fischer, seit 1895 tätig, eröffnete am 1. Oktober 1904 in Kolding (Dänemark) eine Großhandlung für Uhren und Goldschmiedeartikel. Neben Gold- und Silberwaren handelte er in erster Linie mit Taschenuhren (u.a. A. Lange und Söhne). Fischer besuchte mit zwei Reisenden Einzelhändler in Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark. Im April 1907 eröffnete Fischer eine Filiale in Norwegen.<br> | ||
+ | :Heinrich Fischer (geboren in Elberfeld am 15. Januar 1868, gestorben am 12. Juni 1908) | ||
+ | :Amalie Fischer, Ehefrau (geboren am 13. April 1870 in Bockhorn, gestorben am 18. Oktober 1924) | ||
+ | :Willy Fischer, Sohn (24. Oktober 1898) | ||
+ | :Ingeborg Fischer, Tochter (30.August 1901) | ||
+ | Nach dem Tod von Heinrich Fischer werden Frau A. Fischer und Kaufmann C. V. Krohn als Inhaber der Firma genannt (1914). | ||
+ | '''Es erscheint durchaus plausibel, daß ein Uhrengroßhändler aus Kolding bei Thiel Taschenuhren mit Werk- und Zifferblattbeschriftung seines Firmensitzes bestellt und diese dann in Skandinavien verkauft.''' | ||
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+ | '''Diese Taschenuhr wurde um 1914 von der Gebrüder Thiel GmbH in Ruhla<br>für den Uhrengroßhändler Heinrich Fischer, Kolding (Dänemark) hergestellt.''' | ||
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+ | == 3. Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin) == | ||
In der Deutschen Uhrmacherzeitung von 1914 bewirbt die Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin) diese Uhr als<br>"Taschenuhr für unsere Feldtruppen".<br> | In der Deutschen Uhrmacherzeitung von 1914 bewirbt die Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin) diese Uhr als<br>"Taschenuhr für unsere Feldtruppen".<br> | ||
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*Der Schriftzug Kolding auf Werk und Zifferblatt weist wohl auf einen Ort in Dänemark hin. | *Der Schriftzug Kolding auf Werk und Zifferblatt weist wohl auf einen Ort in Dänemark hin. | ||
− | Aus diesen beiden Punkten schlußfolgere ich, daß es sich bei "Taschenuhr für unsere Feldtruppen" wohl mehr um ein ''Verkaufsargument'' handelt um Uhren, die nach Ausbruch des I. Weltkrieges nicht mehr exportiert werden konnten, doch noch in Deutschland zu verkaufen. | + | '''Aus diesen beiden Punkten schlußfolgere ich, daß es sich bei "Taschenuhr für unsere Feldtruppen" wohl mehr um ein ''Verkaufsargument'' handelt, um Uhren, die nach Ausbruch des I. Weltkrieges nicht mehr exportiert werden konnten, doch noch in Deutschland zu verkaufen.''' |
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Aktuelle Version vom 26. April 2013, 20:45 Uhr
Über diese Taschenuhr bzw. ihren Hersteller kursieren verschiedene Gerüchte.
Nach intensiven Recherchen ergibt sich folgendes Bild:
1. Vergleich mit Thiel Surprise
Der Vergleich der Werke Surprise B, Kolding (Surprise C) und Surprise e ergab folgende Unterschiede:
. | Surprise B | Kolding Surprise C |
Surprise e |
Halbschwingungen je Stunde | 18.000 | 14.400 | 18.000 |
Ankerradtrieb | 6 Zähne kleiner Durchmesser |
6 Zähne großer Durchmesser |
6 Zähne kleiner Durchmesser |
Sekundenrad | 60 Zähne | 48 Zähne | 60 Zähne |
Federhaus | mit hohem Lager | mit flachem Lager | mit hohem Lager |
Federhausschraube | ohne Ansatz | mit Ansatz | ohne Ansatz |
Pfeiler | hoch | flach | hoch |
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten legen den Schluß nahe, daß es sich bei diesem Werk um eine
'Sonderausführung' der Surprise D unter Verwendung von Teilen der Surprise B handelt.
Eine derartige Sonderausführung wurde sicherlich auf Grund ökonomischer Zwänge nur bei einer entsprechend hohen Stückzahl hergestellt. Als Auftraggeber kommen also nur bedeutende Goßhändler oder Auslandsvertretungen in Frage.
2. Firma Heinrich Fischer (Uhrengroßhandel in Kolding (Dänemark)
Heinrich Fischer, seit 1895 tätig, eröffnete am 1. Oktober 1904 in Kolding (Dänemark) eine Großhandlung für Uhren und Goldschmiedeartikel. Neben Gold- und Silberwaren handelte er in erster Linie mit Taschenuhren (u.a. A. Lange und Söhne). Fischer besuchte mit zwei Reisenden Einzelhändler in Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark. Im April 1907 eröffnete Fischer eine Filiale in Norwegen.
- Heinrich Fischer (geboren in Elberfeld am 15. Januar 1868, gestorben am 12. Juni 1908)
- Amalie Fischer, Ehefrau (geboren am 13. April 1870 in Bockhorn, gestorben am 18. Oktober 1924)
- Willy Fischer, Sohn (24. Oktober 1898)
- Ingeborg Fischer, Tochter (30.August 1901)
Nach dem Tod von Heinrich Fischer werden Frau A. Fischer und Kaufmann C. V. Krohn als Inhaber der Firma genannt (1914). Es erscheint durchaus plausibel, daß ein Uhrengroßhändler aus Kolding bei Thiel Taschenuhren mit Werk- und Zifferblattbeschriftung seines Firmensitzes bestellt und diese dann in Skandinavien verkauft.
Diese Taschenuhr wurde um 1914 von der Gebrüder Thiel GmbH in Ruhla
für den Uhrengroßhändler Heinrich Fischer, Kolding (Dänemark) hergestellt.
3. Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin)
In der Deutschen Uhrmacherzeitung von 1914 bewirbt die Firma Richard Lebram (Uhrengroßhandel in Berlin) diese Uhr als
"Taschenuhr für unsere Feldtruppen".
Wie ist diese Werbung zu bewerten?
- Die Taschenuhr ist mit relativ empfindlichem Emaille-Zifferblatt ausgestattet. Leuchtmasse wurde nicht verwendet.
- Der Schriftzug Kolding auf Werk und Zifferblatt weist wohl auf einen Ort in Dänemark hin.
Aus diesen beiden Punkten schlußfolgere ich, daß es sich bei "Taschenuhr für unsere Feldtruppen" wohl mehr um ein Verkaufsargument handelt, um Uhren, die nach Ausbruch des I. Weltkrieges nicht mehr exportiert werden konnten, doch noch in Deutschland zu verkaufen.
--Holger 13:01, 18. Okt. 2009 (CEST)