Hoffrichter, Michael: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Michael Hof(f)richter (Hoffrichter, Offkichter) wurde circa 1647 in Oberpeterswalde in Schlesien geboren. Er erlangte [[1670/de|1670]] die Meisterwürde und starb um [[1702/de|1702]]. | + | Michael Hof(f)richter (Hoffrichter, Offkichter) wurde circa [[1647/de|1647]] in Oberpeterswalde in Schlesien geboren. Er erlangte [[1670/de|1670]] die Meisterwürde in Augsburg (Augustae Vindelicorum) und starb um [[1702/de|1702]]. |
− | Gérard (de) Lairesse (1641-1711) war ein niederländischer Maler und Kunsttheoretiker. Er war vielfach begabt, sein Talent lag in der Musik, Gedichtkunst und Theater. Lairesse wurde in Liège geboren und war der zweite Sohn des Malers Renier de Lairesse (1597-1667). Er studierte Kunst bei seinem Vater und ab 1655 bei Bertholet Flemalle. Er arbeitete in Köln und 1660 in Aix-la-Chapelle (Distrikt Aachen) für Herzog Maximilian Heinrich von Bayern (1621-1688), aus dem Hause Wittelsbach, ab 1650 Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof von Hildesheim und Lüttich, und war somit im deutschsprachigen Raum bekannt. | + | Auf der Rückseite der Abgebildete Uhr im Punktierstil gemaltes Portrait einer zeitgenössisch gekleideten Dame im "spanisch anmutenden Kostüm", mit rotem, bordürenverziertem Seidenrock, einem braunen, mit blauen Schleifen verzierten Oberteil und brauner Samtschleppe mit grünem Innenfutter. Sie trägt eine weiße Spitzenhaube mit blauer Schleife und Schleier, Perlohrringe und lange Handschuhe. Ihr sehr tief geschnittenes Dekolleté wird geschmückt von einer Perlenkette. Mit ihrer rechten Hand hält sie einen ausgebreiteten Fächer empor, mit ihrer linken auf Hüfthöhe eine schwarze Theatermaske. Sie sitzt in einem Park neben einem Piedestal, auf dem eine Schale mit Blumen steht. Im Hintergrund eine Parklandschaft mit Baumallee. Der Gehäuserand ist durch Sommerblütenbouquets unterteilt in vier Kartuschen mit ländlichen Szenen: Reiter, Wandersmann und zwei Schäferdarstellungen. Im Innendeckel polychrome Darstellung der Venus in einem von Tauben gezogenen Wagen, begleitet von ihrem Sohn Amor mit Liebespfeil, der mit seiner rechten Hand die Zügel hält, nach einer Gravur des niederländischen Malers, Radierers und Mezzotintostechers Gérard de Lairesse. |
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+ | Gérard (de) Lairesse ''(1641-1711)'' war ein niederländischer Maler und Kunsttheoretiker. Er war vielfach begabt, sein Talent lag in der Musik, Gedichtkunst und Theater. Lairesse wurde in Liège geboren und war der zweite Sohn des Malers Renier de Lairesse (1597-1667). Er studierte Kunst bei seinem Vater und ab 1655 bei Bertholet Flemalle. Er arbeitete in Köln und 1660 in Aix-la-Chapelle (Distrikt Aachen) für Herzog Maximilian Heinrich von Bayern (1621-1688), aus dem Hause Wittelsbach, ab 1650 Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof von Hildesheim und Lüttich, und war somit im deutschsprachigen Raum bekannt. | ||
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+ | [[Jürgen Abeler]], "[[Meister der Uhrmacherkunst]]", 2. Auflage, Wuppertal 2010, S. 252. | ||
[[Kategorie:Biographie]] | [[Kategorie:Biographie]] | ||
[[Kategorie:Biographie H]] | [[Kategorie:Biographie H]] |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2023, 14:55 Uhr
Deutscher Uhrmacher
Michael Hof(f)richter (Hoffrichter, Offkichter) wurde circa 1647 in Oberpeterswalde in Schlesien geboren. Er erlangte 1670 die Meisterwürde in Augsburg (Augustae Vindelicorum) und starb um 1702.
Auf der Rückseite der Abgebildete Uhr im Punktierstil gemaltes Portrait einer zeitgenössisch gekleideten Dame im "spanisch anmutenden Kostüm", mit rotem, bordürenverziertem Seidenrock, einem braunen, mit blauen Schleifen verzierten Oberteil und brauner Samtschleppe mit grünem Innenfutter. Sie trägt eine weiße Spitzenhaube mit blauer Schleife und Schleier, Perlohrringe und lange Handschuhe. Ihr sehr tief geschnittenes Dekolleté wird geschmückt von einer Perlenkette. Mit ihrer rechten Hand hält sie einen ausgebreiteten Fächer empor, mit ihrer linken auf Hüfthöhe eine schwarze Theatermaske. Sie sitzt in einem Park neben einem Piedestal, auf dem eine Schale mit Blumen steht. Im Hintergrund eine Parklandschaft mit Baumallee. Der Gehäuserand ist durch Sommerblütenbouquets unterteilt in vier Kartuschen mit ländlichen Szenen: Reiter, Wandersmann und zwei Schäferdarstellungen. Im Innendeckel polychrome Darstellung der Venus in einem von Tauben gezogenen Wagen, begleitet von ihrem Sohn Amor mit Liebespfeil, der mit seiner rechten Hand die Zügel hält, nach einer Gravur des niederländischen Malers, Radierers und Mezzotintostechers Gérard de Lairesse.
Gérard (de) Lairesse (1641-1711) war ein niederländischer Maler und Kunsttheoretiker. Er war vielfach begabt, sein Talent lag in der Musik, Gedichtkunst und Theater. Lairesse wurde in Liège geboren und war der zweite Sohn des Malers Renier de Lairesse (1597-1667). Er studierte Kunst bei seinem Vater und ab 1655 bei Bertholet Flemalle. Er arbeitete in Köln und 1660 in Aix-la-Chapelle (Distrikt Aachen) für Herzog Maximilian Heinrich von Bayern (1621-1688), aus dem Hause Wittelsbach, ab 1650 Erzbischof und Kurfürst von Köln, Bischof von Hildesheim und Lüttich, und war somit im deutschsprachigen Raum bekannt.
Weiterführende Informationen
Quelle
Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst", 2. Auflage, Wuppertal 2010, S. 252.