Meisterliches aus Schramberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Ihren Ursprung hat die Meister Linie, die sich neben ihrem charakteristischen Aussehen durch aufwendig veredelte Werke auszeichnet, bereits im Jahr 1936. Der Name leitet sich von der Qualität der eingesetzten Werke ab: für das komplexe Innenleben dieser Modelle werden die anspruchsvollsten und besten Werke der [[Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de|Uhrenfabrik Junghans]] verwendet, die für höchste mechanische Kompetenz bei Junghans stehen. Bis in die 1960er Jahre ist für die äußere Gestaltung der klassisch eleganten Zeitmesser der „Uhren-Architekt“ Anton Ziegler verantwortlich. Ausgeglichene Proportionen und ein hoher qualitativer Anspruch – so lässt sich das Gestaltungsprinzip von Anton Ziegler beschreiben. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die ausgewogene Gestaltung der Zifferblätter: „Nur, wenn die Verhältnisse der Zifferblattelemente zueinander stimmen, entsteht eine ansprechende Uhr“ – so der Leitgedanke des Gestalters. Diese Werte finden sich bis heute in der hauseigenen Designkultur des Schramberger Traditionsunternehmens wieder. | Ihren Ursprung hat die Meister Linie, die sich neben ihrem charakteristischen Aussehen durch aufwendig veredelte Werke auszeichnet, bereits im Jahr 1936. Der Name leitet sich von der Qualität der eingesetzten Werke ab: für das komplexe Innenleben dieser Modelle werden die anspruchsvollsten und besten Werke der [[Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de|Uhrenfabrik Junghans]] verwendet, die für höchste mechanische Kompetenz bei Junghans stehen. Bis in die 1960er Jahre ist für die äußere Gestaltung der klassisch eleganten Zeitmesser der „Uhren-Architekt“ Anton Ziegler verantwortlich. Ausgeglichene Proportionen und ein hoher qualitativer Anspruch – so lässt sich das Gestaltungsprinzip von Anton Ziegler beschreiben. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die ausgewogene Gestaltung der Zifferblätter: „Nur, wenn die Verhältnisse der Zifferblattelemente zueinander stimmen, entsteht eine ansprechende Uhr“ – so der Leitgedanke des Gestalters. Diese Werte finden sich bis heute in der hauseigenen Designkultur des Schramberger Traditionsunternehmens wieder. | ||
− | In den 50er bis 60er Jahren setzt Junghans in der Meister Linie und auch in der gesamten Uhrenbranche neue Standards. Schon im Jahr 1951 nimmt Junghans mit dem Kaliber | + | In den 50er bis 60er Jahren setzt Junghans in der Meister Linie und auch in der gesamten Uhrenbranche neue Standards. Schon im Jahr 1951 nimmt Junghans mit dem Kaliber [[Junghans 82|J 82]] als größter Chronometerhersteller Deutschlands eine wichtige Stellung im Markt ein. Mit seiner ungewöhnlich großen [[Schraubenunruh]] ist das chronometerzertifizierte Kaliber [[Junghans 82|J 82]] ein bedeutender Meilenstein in der Werkentwicklung und lässt Junghans im Jahr 1956 zum drittgrößten Chronometerhersteller der Welt werden. Bis 1960 wird das [[Junghans 82|J 82]] stetig perfektioniert und jährlich in Tausende offiziell geprüfte Chronometer eingebaut. |
Ein weiteres, legendäres Werk ist das Kaliber J88, ein selbst entwickelter Schaltrad-Chronograph mit aufwendiger Breguetspirale, der ab 1949 in die Chronographen des Hauses eingebaut wird. 1951 zeigen die Zifferblätter erstmalig eine Tachymeter- und Telemeter-Funktion. Als die neu gegründete Bundeswehr 1955 eine Dienstuhr für ihre Piloten sucht, erhält Junghans den Zuschlag und produziert den heute legendären Flieger-Chronographen mit zwölfeckiger Lünette (Typ BW-111). 1970 werden die vorerst letzten Meister Uhren produziert, nachdem der Fokus nun auf Quarzuhren liegt und mechanische Uhren vorübergehend vom Markt verdrängt werden. | Ein weiteres, legendäres Werk ist das Kaliber J88, ein selbst entwickelter Schaltrad-Chronograph mit aufwendiger Breguetspirale, der ab 1949 in die Chronographen des Hauses eingebaut wird. 1951 zeigen die Zifferblätter erstmalig eine Tachymeter- und Telemeter-Funktion. Als die neu gegründete Bundeswehr 1955 eine Dienstuhr für ihre Piloten sucht, erhält Junghans den Zuschlag und produziert den heute legendären Flieger-Chronographen mit zwölfeckiger Lünette (Typ BW-111). 1970 werden die vorerst letzten Meister Uhren produziert, nachdem der Fokus nun auf Quarzuhren liegt und mechanische Uhren vorübergehend vom Markt verdrängt werden. |
Aktuelle Version vom 18. November 2016, 01:48 Uhr
Schramberg, Oktober 2016
Die Erfolgsgeschichte der Meister-Linie aus der Schramberger Uhrenfabrik Junghans nimmt bereits in den 1930er Jahren ihren Lauf. Von Anfang an zählen allerhöchste Qualitätsstandards – in den Meister-Uhren werden nur die besten Werke des Hauses verbaut. In den einzigartigen Modellen zeigen sich bis heute die hohe uhrmacherische Kompetenz sowie das unverkennbare Design von Junghans, die der Traditionsmarke ihren authentischen Charakter verleihen.
Für höchste Ansprüche
Ihren Ursprung hat die Meister Linie, die sich neben ihrem charakteristischen Aussehen durch aufwendig veredelte Werke auszeichnet, bereits im Jahr 1936. Der Name leitet sich von der Qualität der eingesetzten Werke ab: für das komplexe Innenleben dieser Modelle werden die anspruchsvollsten und besten Werke der Uhrenfabrik Junghans verwendet, die für höchste mechanische Kompetenz bei Junghans stehen. Bis in die 1960er Jahre ist für die äußere Gestaltung der klassisch eleganten Zeitmesser der „Uhren-Architekt“ Anton Ziegler verantwortlich. Ausgeglichene Proportionen und ein hoher qualitativer Anspruch – so lässt sich das Gestaltungsprinzip von Anton Ziegler beschreiben. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die ausgewogene Gestaltung der Zifferblätter: „Nur, wenn die Verhältnisse der Zifferblattelemente zueinander stimmen, entsteht eine ansprechende Uhr“ – so der Leitgedanke des Gestalters. Diese Werte finden sich bis heute in der hauseigenen Designkultur des Schramberger Traditionsunternehmens wieder.
In den 50er bis 60er Jahren setzt Junghans in der Meister Linie und auch in der gesamten Uhrenbranche neue Standards. Schon im Jahr 1951 nimmt Junghans mit dem Kaliber J 82 als größter Chronometerhersteller Deutschlands eine wichtige Stellung im Markt ein. Mit seiner ungewöhnlich großen Schraubenunruh ist das chronometerzertifizierte Kaliber J 82 ein bedeutender Meilenstein in der Werkentwicklung und lässt Junghans im Jahr 1956 zum drittgrößten Chronometerhersteller der Welt werden. Bis 1960 wird das J 82 stetig perfektioniert und jährlich in Tausende offiziell geprüfte Chronometer eingebaut.
Ein weiteres, legendäres Werk ist das Kaliber J88, ein selbst entwickelter Schaltrad-Chronograph mit aufwendiger Breguetspirale, der ab 1949 in die Chronographen des Hauses eingebaut wird. 1951 zeigen die Zifferblätter erstmalig eine Tachymeter- und Telemeter-Funktion. Als die neu gegründete Bundeswehr 1955 eine Dienstuhr für ihre Piloten sucht, erhält Junghans den Zuschlag und produziert den heute legendären Flieger-Chronographen mit zwölfeckiger Lünette (Typ BW-111). 1970 werden die vorerst letzten Meister Uhren produziert, nachdem der Fokus nun auf Quarzuhren liegt und mechanische Uhren vorübergehend vom Markt verdrängt werden.
Meisterhaft neuinterpretiert
2011 wird die Meister-Linie zu neuem Leben erweckt. In diesem Jahr feiert die Uhrenfabrik Junghans ihr 150-jähriges Jubiläum und zu diesem Anlass werden die Zeitmesser, basierend auf den historischen Vorbildern, zeitgemäß neu interpretiert. In ihrem charakteristischen Design spiegeln sich Geschichte und Gegenwart der Marke zeitgleich wider. Ihre unverwechselbare Optik erhalten die klassisch gestalteten Zifferblätter durch die schalenförmig eingelassenen Hilfszifferblätter. „Das Meister Design erreicht einen hohen Grad an Eleganz durch seine Feingliedrigkeit, die optische Kaschierung der Höhen, die geschwungenen Formen, und bekommt durch ungewöhnliche Proportionierung seinen spannungsvollen Charakter“ so Junghans-Designer Volker Fuchs. Passend zum Firmenjubiläum werden limitierte Sondermodelle der Meister Chronoscope und Meister Chronometer vorgestellt. Heute umfasst die Linie neben den klassischen Ausführungen, wie der Meister Handaufzug mit kleiner Sekunde, der Meister Classic oder der Meister Chronoscope auch Komplikationen mit Mondphasen- oder Kalenderwochenanzeige. Für Damen wurde eine feminine Interpretation der historischen Vorbilder umgesetzt.
Verbindung von Tradition und Funktionalität
Inspiriert von einem historischen Chronographen aus dem Jahr 1951, präsentiert Junghans 2014 ein neues Mitglied in der Riege der Meister Uhren. Die Meister Telemeter adaptiert besondere Details, wie die außergewöhnliche Anordnung der Hilfszifferblätter, in die Gegenwart. Ebenfalls ausgestattet mit Telemeter- und Tachymeterskala, ist die Meister Telemeter eine gelungene Hommage an ihren Vorreiter. Die fein gestalteten Skalen um die Minuterie und das silbern glänzende Zifferblatt verströmen gleichermaßen Modernität und traditionelle Werte. Diese Kombination aus klassischer Uhrengestaltung und sportlicher Dynamik auf dem Zifferblatt macht den zeitgenössisch aufbereiteten Zeitmesser zu einem festen Begleiter – nicht nur bei sportlichen Anlässen.
Hoch hinaus geht es 2015 mit der Meister Pilot: Ein unverwechselbares Aussehen und mechanische Unabhängigkeit machen den Zeitmesser zum perfekten Kopiloten am Handgelenk. Ihr Design greift die markanten Gestaltungselemente der legendären Junghans-Fliegeruhr aus dem Jahr 1955 auf und kombiniert diese mit der eleganten und leichten Formensprache der heutigen Meister Linie. Beidseitig entspiegeltes und gewölbtes Saphirglas bietet beste Sicht auf die deutlichen Leuchtzahlen und markanten Zeiger. Die Liebe zum Detail spiegelt sich auch in der Gestaltung des siebenfach verschraubten Gehäusebodens wider: ihn ziert eine speziell gestaltete Windrose, die die Symbolsprache der klassischen Fliegerei in Form eines künstlichen Horizonts aufnimmt. Das besondere Konstruktionsprinzip der Frontmontage verleiht dem Zeitmesser eine für Fliegeruhren außergewöhnliche Eleganz – und die Leichtigkeit, die man zum Abheben braucht.
Ausdruck purer Leidenschaft
Junghans und das Automobil – eine starke Verbindung, die seit Ende des 19. Jahrhunderts besteht, denn bereits Arthur Junghans, Sohn des Firmengründers, war passionierter Automobilliebhaber. Mit der 2016 lancierten Meister Driver bringt die Uhrenfabrik Junghans diese Leidenschaft für das Automobil, die auch die jetzigen Eigentümer – Dr. Hans-Jochem Steim und Hannes Steim – leben, zum Ausdruck. Für das Design der Meister Driver dienten ausgewählte Oldtimer aus deren beeindruckender Autosammlung als gestalterisches Vorbild. Ausgesuchte Designelemente der Instrumentenanzeigen dieser Klassiker finden sich in den Zeitmessern wieder: Zifferblätter in „Tacho-Optik“, die besondere Lackierung und Lederbänder mit Kontrastnähten, die an Auto-Ledersitze erinnern, spiegeln den historischen Hintergrund der Uhren wider. Und sind doch im Hier und Jetzt fest verankert.
So stellt die Meister Linie der Uhrenfabrik Junghans eine wunderbare Symbiose aus Tradition und Moderne dar: „Als Uhrmacher in vierter Generation macht es mich jeden Tag sowohl ehrfürchtig als auch stolz, den Weg der großen Traditionsmarke weiter gestalten zu dürfen und mit neuen Modellen die Zeit erlebbar zu machen. Dem Kunden soll der Blick auf die Uhr Freude bereiten“, sagt Geschäftsführer Matthias Stotz.