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Geh.: Holz, Messing-, Silber- und Schildpattintarsien. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, kunstvoll graviert, aufgelegter Ziffernring mit radialen röm. Stunden, aufgesetzter Datumsring mir arab. Zahlen, runde Öffnung für Scheinpendel, zwei aufgesetzte Messingringe "Schlagt Stund zum Vierd / Hier aber Schlagt Nicht" und "Schl. Nicht / Hier Schlagt", zwei aufgesetze Medaillons mit den gravierten Darstellungen der Maria Theresia sowie dem Großsultan Abdul Hamid, fein durchbrochen gearbeitete, gebläute Stahlzeiger. Werk: Rechteckform- Messingwerk, reich graviert mit Krone und Kriegssymbolen, Spindelhemmung, 3 Federhäuser, Rechenschlagwerk, 2 Hämmer / 2 Glocken, Kurzpendel. | Geh.: Holz, Messing-, Silber- und Schildpattintarsien. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, kunstvoll graviert, aufgelegter Ziffernring mit radialen röm. Stunden, aufgesetzter Datumsring mir arab. Zahlen, runde Öffnung für Scheinpendel, zwei aufgesetzte Messingringe "Schlagt Stund zum Vierd / Hier aber Schlagt Nicht" und "Schl. Nicht / Hier Schlagt", zwei aufgesetze Medaillons mit den gravierten Darstellungen der Maria Theresia sowie dem Großsultan Abdul Hamid, fein durchbrochen gearbeitete, gebläute Stahlzeiger. Werk: Rechteckform- Messingwerk, reich graviert mit Krone und Kriegssymbolen, Spindelhemmung, 3 Federhäuser, Rechenschlagwerk, 2 Hämmer / 2 Glocken, Kurzpendel. | ||
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Aktuelle Version vom 11. Oktober 2017, 02:06 Uhr
Antoni(us) jun. Kötl (1743-1785) Wien, Höhe 600 mm, circa 1775
Beschreibung
Prachtvolle Wiener Tischuhr - vermutlich ein Staatspräsent der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich an den türkischen Großsultan Abdul Hamid Geh.: Holz, Messing-, Silber- und Schildpattintarsien. Ziffbl.: Messing, feuervergoldet, kunstvoll graviert, aufgelegter Ziffernring mit radialen röm. Stunden, aufgesetzter Datumsring mir arab. Zahlen, runde Öffnung für Scheinpendel, zwei aufgesetzte Messingringe "Schlagt Stund zum Vierd / Hier aber Schlagt Nicht" und "Schl. Nicht / Hier Schlagt", zwei aufgesetze Medaillons mit den gravierten Darstellungen der Maria Theresia sowie dem Großsultan Abdul Hamid, fein durchbrochen gearbeitete, gebläute Stahlzeiger. Werk: Rechteckform- Messingwerk, reich graviert mit Krone und Kriegssymbolen, Spindelhemmung, 3 Federhäuser, Rechenschlagwerk, 2 Hämmer / 2 Glocken, Kurzpendel.
Das Gehäuse ist sehr aufwändig dekoriert: Blüten, Akanthusranken und Fabelwesen in Boulle-Technik - kunstvolle Einlegearbeiten aus Messing, Silber und Schildpatt. Der hochrechteckige Korpus mit vier Eck-Säulen erhebt sich auf vier Bracket Füßen. Die Fronttür ist verglast und besitzt einen bogenförmigem Ausschnitt. Doppelinvertierter Glockengiebel mit vier Akanthusblattknäufen. Tragegriff mit Habsburger Doppeladler und den Initialen der österreichischen Kaiserin Maria Theresia.
Abgebildet und beschrieben in Norbert Tieger: „Grandi orologi“ – Seite 106 und 107 .
Erzherzogin Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 in Wien) war eine österreichische Fürstin aus dem Hause Habsburg. Als regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen (1740–1780) war sie eine der mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mitregentin ihres Sohnes, Kaiser Josephs II. Joseph Benedikt August Johann Anton Michael Adam von Habsburg-Lothringen erblickte das Licht der Welt am 13. März 1741 als erster Sohn und viertes Kind von Maria Theresia und ihrem Gemahl Franz Stephan von Lothringen. In seiner Außenpolitik war Joseph expansiv, aber meistens nicht vom Glück begünstigt. Die Beteiligung Österreichs an der 1. Teilung Polens mit dem Zugewinn Galiziens ging auf die Initiative Preußens zurück, das als Ausgleich für Russlands Zugewinne im Krieg mit der Türkei einen Korridor durch Polen (als Verbindung zwischen Pommern und Ostpreußen) forderte. Dem war eine Politik der Annäherung an Österreich vorausgegangen, das 1771 einen geheimen Vertrag mit dem Großsultan Mustapha III. der Türkei geschlossen hatte und damit Druck auf Russland ausübte. Als Katharina II. von Russland von diesem geheimen Vertrag erfuhr, wurde Österreich auch ein Angebot gemacht, an der Teilung des souveränen Polens zu partizipieren. Die Initiative zu den Teilungsplänen ging also nicht von Joseph aus, zumal die Rolle Österreichs unter den europäischen Mächten 1771/72 nicht tonangebend war. Allerdings soll er im Gegensatz zu seiner Mutter keinerlei Skrupel bei diesem Handel gehabt haben. Im Russisch-Türkischen Krieg 1768-1774 musste das Osmanische Reich endgültig erkennen, dass es seine Großmachtstellung verloren hatte. 1770 verlegte Russland seine Flotte aus der Ostsee ins Mittelmeer und vernichtete die bei Çeşme vor Anker liegende osmanische Flotte. Im Frieden von Küçük Kaynarca mussten die Osmanen das Krim-Khanat in die Unabhängigkeit entlassen die Bukowina ging an Österreich. Die Österreicher trafen alle Vorbereitungen zum Einmarsch in die Bukowina. Zwei Husarenabteilungen waren bereits im Mai 1774 in die Moldau eingerückt, aber die endgültige Besetzung des Landes wagte Österreich ohne Erlaubnis der Russen noch nicht. Im August 1774 erhielt man in Wien die Erlaubnis des russischen Heerführers, Feldmarschall Graf Rumjanzow, den man davon überzeugt hatte, dass man nur eine vorteilhafte militärische Position gegen die Türken suchte, das Land zu besetzen. Mit dem Aufstellen der Grenzadler sollte aber bis zum Abzug der Russen gewartet werden. Die Aufstellung der kaiserlichen Adler erfolgte in der Zeit vom 16. bis 19.11.1774. Nach einigen Verhandlungen akzeptierte die Pforte, Großherr Abdul Hamid, das fait-accompli und am 7.5.1775 wurde in Konstantinopel der Vertrag unterzeichnet in dem die Ländereien zwischen dem Dniester, Pocutien, Ungarn und Siebenbürgen für immer an Österreich abgetreten wurden. Am 25.2.1777 erhielt Kaiserin Maria Theresia aus Konstantinopel eine Urkunde über die Bukowina und der Großsultan Abdul Hamid ließ den Einwohnern derselben am 11.10.1777 feierlich anzeigen, dass sie ihrer neuen Regentin huldigen sollten, was am folgenden Tag auch wirklich geschah.
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