Glockner, Johann Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Paul Glockner war Uhrmacher in Prag um [[1890/de|1890]] und war Altstädter Bürger. Er wurde auch Paul Hanus Glockner un kam vermutlich aus Augsburg. Er heiratete Ludmilla Steinmeissel Tochter des Uhrmachers [[Steinmeissel, Hans|Hans Steinmeissel]].  Im Jahre [[1596/de|1596]] beerbte er den Uhrmacher Steinmeissel. [[1597/de|1597]] kaufte er ein Haus in der Plattnergasse, [[1901/de|1601]] erwarb er ein zweites Haus. [[1602/de|1602]] wurde er Zum
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Zunftmeister der Schlosserzunft gewählt, im gleichen Jahr geriet er in den um eine neue Zunftordnung ausgebrochenen Zunftstreit.
  
Johann Paul Glockner war Uhrmacher in Prag um
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verlangte von der Zunft die Bewilligung, neben Kleinuhren auch Großuhren herstellen zu dürfen. Er wies nach, daß er in Breslau beides erlernt habe. Der Stadtrat dagegen stellte fest, daß das Handwerk in Augsburg und anderswo im Reich geteilt ist. Bei der ihm erteilten Genehmigung handle es sich um eine Ausnahme für seine Person, auf die sich niemand berufen könne  Im Streit um die Durchsetzung einer neuen deutschen Zunftordnung verprügelte er die Uhrmacher Johann Glockner und [[Czyngkeysen, Henrych|Henrych Czyngkeysen]]. [[1603/de|1603]] wurde Johann Paul Glockner von seinem Zunftmeisteramt enthoben und zusammen mit Paumeister, der der Führer der Opposition war, eingekerkert. Nach seiner Entlassung richtete  er sich an der Prager Burg einen Laden ein, in dem er Augsburger Erzeugnisse verkaufte. Bis zu seinem Tode im Jahre [[1606/de|1606]] war er in reger Handelsverbindung mit [[Schißler (Schissler), Christoph (1530-1608)|Christoph Schißler]].
  
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Glockner hinterließ ein Vermögen im Werte von 3964 Schock Groschen. Es wurde bestimmt, daß das Handwerksgerät seinem Sohne verwahrt werden sollte, bis dieser das Uhrmacherhandwerk erlernt habe. Im Jahre [[1615/de|1615]] verfaßte die Witwe Ludmilla ihr Testament. Zu jener Zeit lebten von den fünf Kindern Johann Paul Glockners noch zwei: der Sohn Johann Paul und die Tochter Maria. Diese heiratete später [[Karges, Johann Baptist|Johann Baptist Karges]]. Kargers kam aus Wien und  war sehr jähzornig. Er wurde zweimal eingekerkert, das erste Mal, nachdem er am Tage des heiligen Johann Baptist des Jahres [[1616/de|1616]] geschossen hatte, das zweite Mal im Jahre [[1621/de|1621]] wegen Rebellion.
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Tochter Suzanna Glockner heiratete Nikolaus Solis, ihre Tochter Suzanna Solis heiratete [[1593/de|1593]] den älteren [[Habermehl, Erasmus|Erasmus Habermehl]]. 
  
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Der Sohn von Christoph Schwarzpach, [[Schwarzpach, Georg|Georg Schwarzpach]], erhielt die Funktion eines Zunftmeisters und übte diese von [[1628/de|1628]] bis zu seinem Tode im Jahre [[1628/de|1628]] aus.
  
 
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*[https://www.bohemia-online.de/index.php/bohemia/article/download/2248/3448Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren 1630—1850, Karl Fischer 1968]
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*[Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren 1630—1850 Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren 1630—1850, Karl Fischer 1968]
  
 
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Aktuelle Version vom 4. April 2021, 16:18 Uhr

Prager Uhrmacher

Johann Paul Glockner war Uhrmacher in Prag um 1890 und war Altstädter Bürger. Er wurde auch Paul Hanus Glockner un kam vermutlich aus Augsburg. Er heiratete Ludmilla Steinmeissel Tochter des Uhrmachers Hans Steinmeissel. Im Jahre 1596 beerbte er den Uhrmacher Steinmeissel. 1597 kaufte er ein Haus in der Plattnergasse, 1601 erwarb er ein zweites Haus. 1602 wurde er Zum Zunftmeister der Schlosserzunft gewählt, im gleichen Jahr geriet er in den um eine neue Zunftordnung ausgebrochenen Zunftstreit.

Christoph Schwarzpach (Svarzcpach) ein Kleinuhrmacher und Altstädter Bürger verlangte von der Zunft die Bewilligung, neben Kleinuhren auch Großuhren herstellen zu dürfen. Er wies nach, daß er in Breslau beides erlernt habe. Der Stadtrat dagegen stellte fest, daß das Handwerk in Augsburg und anderswo im Reich geteilt ist. Bei der ihm erteilten Genehmigung handle es sich um eine Ausnahme für seine Person, auf die sich niemand berufen könne Im Streit um die Durchsetzung einer neuen deutschen Zunftordnung verprügelte er die Uhrmacher Johann Glockner und Henrych Czyngkeysen. 1603 wurde Johann Paul Glockner von seinem Zunftmeisteramt enthoben und zusammen mit Paumeister, der der Führer der Opposition war, eingekerkert. Nach seiner Entlassung richtete er sich an der Prager Burg einen Laden ein, in dem er Augsburger Erzeugnisse verkaufte. Bis zu seinem Tode im Jahre 1606 war er in reger Handelsverbindung mit Christoph Schißler.

Glockner hinterließ ein Vermögen im Werte von 3964 Schock Groschen. Es wurde bestimmt, daß das Handwerksgerät seinem Sohne verwahrt werden sollte, bis dieser das Uhrmacherhandwerk erlernt habe. Im Jahre 1615 verfaßte die Witwe Ludmilla ihr Testament. Zu jener Zeit lebten von den fünf Kindern Johann Paul Glockners noch zwei: der Sohn Johann Paul und die Tochter Maria. Diese heiratete später Johann Baptist Karges. Kargers kam aus Wien und war sehr jähzornig. Er wurde zweimal eingekerkert, das erste Mal, nachdem er am Tage des heiligen Johann Baptist des Jahres 1616 geschossen hatte, das zweite Mal im Jahre 1621 wegen Rebellion. Tochter Suzanna Glockner heiratete Nikolaus Solis, ihre Tochter Suzanna Solis heiratete 1593 den älteren Erasmus Habermehl.

Der Sohn von Christoph Schwarzpach, Georg Schwarzpach, erhielt die Funktion eines Zunftmeisters und übte diese von 1628 bis zu seinem Tode im Jahre 1628 aus.

Quelle

  • [Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren 1630—1850 Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren 1630—1850, Karl Fischer 1968]