GUB Güteuhren: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Güteuhren der Glashütter Uhrenbetriebe VEB (GUB)'''
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Das Sortiment der Güteuhren umfasste bereits bei Gründung der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|Glashütter Uhrenbetriebe]] im Juli [[1951]] besonders ganggenaue [[Chronometer]], [[Beobachtungsuhren]] sowie zwei Armbanduhrvarianten. Es handelt sich dabei im Einzelnen um das [[Einheitschronometer]] [[Kaliber]] [[Lange 100|100]], die Beobachtungsuhr [[Kaliber]] [[Lange 48|48]] und die beiden Armbanduhrkaliber [[Lange 28|28]] & [[Lange 28.1|28.1]], die das Nachkriegssortiment der [[1948]] verstaatlichten Firma [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|A. Lange & Söhne]], des [[Lange VEB Glashütte i/SA]], darstellten.
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[[Kategorie:Archiv VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]]
Mit der Eingliederung des [[Lange VEB]] [[Bild:Wortmarke Lange VEB Glashütte.jpg|thumb|left|170px|Gütezeichen Q1 1949 Kaliber 28.1]] in die [[GUB]] wurde auch die gesamte Güteuhrenproduktion übernommen und mit dem Signet „GUB“ [[Bild:Bildmarke GUB.jpg|thumb|left|180px|GUB Signet bis 1967]][[Bild:Garantieschein für GUB Kaliber 28.jpg|thumb|left|200px|Garantieschein für GUB Kaliber 28<ref name="CD">[http://www.glashuette-uhrenlexicon.de/index.php?cnt=order CD Faszination Glashütte]</ref>]]  der neu entstandenen Firma, zuerst nur auf den Zifferblättern und nach Verbrauch der vorproduzierten Halbfabrikate auch auf den Werken, ausgestattet.
 
 
 
Das den Erzeugnissen des [[Lange VEB]] aufgrund der hervorragenden Qualität verliehene [[Gütezeichen der DDR|Gütezeichen Q1]] wurde jedoch beibehalten.
 
Dokumentiert ist das zum Beispiel auch auf einer [[1951]] gedruckten Garantieurkunde.
 
 
 
Diese '''Güteuhren''' haben alle eine auf der [[Platine]] unterhalb der [[Unruh]] geprägte und in noch vorhandenen Verkaufsbüchern nachweisbare Werknummer. [[Bild:Werknummer 28 & 28.1.jpg|thumb| right |130px|Werknummeransicht Kaliber 28 & 28.1]]     
 
Aufgrund dieser Tatsache lässt sich heute noch sowohl die Echtheit als auch das Verkaufsdatum nachweisen. Eingeschalt waren diese '''Güteuhren''' in der Regel in verchromten oder vergoldeten Messinggehäusen. Eine geringe Stückzahl wurde auch in aus Pforzheim zugekauften Goldgehäusen eingeschalt, was ebenfalls mittels der Verkaufsbücher nachweisbar ist. Bis zum Auslaufen der Produktion der '''Güteuhren''' dieser Kaliber konnte das hohe Qualitätsniveau der Produkte trotzt Schwierigkeiten in der Materialversorgung gehalten werden.
 
 
 
 
 
 
[[Bild:GUB 62.2 Steinlager.jpg|thumb|left|190px|GUB 62.2: Links ohne, rechts<ref name="Werner Heinrich">Fachzeitschrift "Klassik Uhren", Ausgabe Nr. 3/2007; Artikel "Die Mechanischen Armbanduhren der GUB Glashütte/SA." </ref> mit Steinlager (rot) des Minutenrades]]
 
 
 
Von dem auf der Basis der [[UROFA|Urofa]] Herrenarmbanduhr [[Kaliber]] [[Urofa 581|581]] hergestellten [[Steine|15 steinigen]] [[Kaliber]] [[GUB 62.2|62.2]] der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|GUB]] wurde [[1952]] eine [[Steine|18 steinige]] [[Stoßsicherung|stoßgesicherte]] Güteausführung mit vergoldeter, nicht geschlitzter [[Unruh|Gewichtsunruh]] mit 16 Schrauben und dezentraler Sekunde entwickelt, aber nicht in die Serienproduktion übernommen.        So wurden, wie auch schon bei [[Glashütter Armbanduhren Band II|Kurt Herkner]] und [[Mechanische Armbanduhren aus Glashütte 1950 - 1980|Werner Heinrich]] beschrieben, davon nur zwischen 40 und 50 Stück im Musterbau gefertigt. Diese Uhren, die sich werkseitig durch die vergoldete [[Unruh|Gewichtsunruh]] und vor allem durch das [[Lager|Steinlager]] des Minutenrades deutlich von der Serienproduktion des [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 62.2|62.2]] unterscheiden lassen, sind auch nicht in den Handel gekommen.
 
 
 
Mit der [[1952]] eingeführten Neuentwicklung der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|GUB]] Armbanduhr [[Kaliber]] [[GUB 60|60]] in den Ausführungen dezentrale Sekunde (Kaliber 60) und Zentralsekunde bei der Variante [[GUB 60.1|60.1]], war die Basis für eine neue Generation '''Güteuhren''' der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|GUB]] gelegt.
 
[[1954]] wurden aufbauend auf der neuen Kalibergeneration 60 die veredelten Gütewerke [[GUB 60.2|60.2]] mit dezentraler und [[GUB 60.3|60.3]] mit Zentralsekunde, jeweils in den Ausführungsvarianten mit 16 oder 18 [[Steine|Steinen]], mit und ohne [[Stoßsicherung]], zu einem Preis von ca. 200,- Mark in mit 20 Mikron vergoldeten Importgehäusen oder auch in einheimischen verchromten Gehäusen serienmäßig auf den Markt gebracht.
 
 
 
[[Bild:GUB_Werkfamile60_Gütemerkmale.jpg|thumb|230px|GUB Gütemerkmale Werkfamilie 60 - Links: vergoldete Gewichtsunruh & Goldchatons in GUB 60.3, 16 Steine; Rechts: Glashütter Sonnenschliff in GUB 60.3, 18 Steine]]
 
Um den Anforderungen des [[Gütezeichen der DDR|Gütezeichen Q1]] zu entsprechen, waren neben dem Erreichen einer hohen Ganggenauigkeit die Gütewerke auch noch weiter technisch & optisch aufgewertet worden. Neben der teilweisen Verwendung gepresster [[Chaton|Goldchatons]] und einer vergoldeten [[Unruh|Gewichtsunruh]] mit 16 Schrauben, wurden auch, nach alter Glashütter Tradition, [[Kronrad|Kron-]] und [[Sperrad|Sperrrad]] mit dem [[Glashütter Sonnenschliff]] versehen. Während man die Produktion der von [[A. Lange & Söhne]] entwickelten '''Güteuhren''' [[Kaliber]] [[GUB 28|28]] & [[GUB 28.1|28.1]] [[1957]] eingestellt hat, wurden die der [[Kaliber]] [[GUB 60.2|60.2]] & [[GUB 60.3|60.3]] noch bis 1960/61 weiter produziert.
 
 
 
Aus den [[1956]] aus dem Grundkaliber [[GUB 60|60]] heraus entwickelten Armbanduhren mit Datum- und Wochentagsanzeige, den [[Kaliber|Kalibern]] [[GUB 66|66]] & [[GUB 66.1|66.1]], war ebenfalls die Produktion einer Güteuhrvariante geplant. Dieses [[Kaliber]] [[GUB 66.3|66.3]] ist zwar bis zur Nullserienreife entwickelt und im Musterbau sind auch wenige Exemplare gefertigt worden, aber in die Serienproduktion wurde dieses [[Kaliber]] nicht übernommen.
 
 
 
 
 
 
 
[[Bild:Flugzeugborduhr.jpg|thumb|left|190px|Präzisionsmehrzweckuhrwerke GUB 71: Flugzeugborduhr mit Chronogaphenfunktion]]     
 
[[1959]] war auch die Entwicklung des Präzisionsmehrzweckuhrwerkes [[GUB 71]], einer 22 steinigen Flugzeugborduhr mit Chronogaphenfunktion und einem beheizbaren 8-Tage Laufwerk, abgeschlossen. Neben den bis [[1976]] gebauten mechanischen [[Marinechronometer|Schiffschronometern]] ist auch dieses Bordinstument aufgrund seiner höchsten Anforderungen genügenden Gangeigenschaften als Güteuhr anzusehen.
 
 
 
 
 
Inzwischen war mit den [[Kaliber|Kalibern]] [[GUB 67.1|67.1]] bis [[GUB 70.3|70.3]] die Entwicklung der nächsten, noch weiter standardisierten  Armbanduhrgeneration der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|GUB]] abgeschlossen und stand vor der Einführung in die Serienproduktion.
 
Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dem für einen speziellen Exportauftrag mit zwei zusätzlichen [[Steine|Decksteinen]] versehenen Werkkaliber [[GUB 68.1|68.1]], was dann die Kaliberbezeichnung [[GUB 68.4|68.4]] erhielt und nur in einer geringen Stückzahl für diesen einen Exportauftrag gefertigt wurde, um '''''keine''''' echte neue Werksentwicklung und auch nicht, wie gelegentlich beschrieben, um eine '''''Güteuhr''''' im herkömmlichen Sinne handelt.
 
 
 
 
 
[[Bild:GUB 70.1 Güteuhren Zifferblattgestaltung.jpg|thumb|left|190px|GUB 70.1 Güteuhren Zifferblattgestaltung]]
 
[[Bild:GUB 70.3 Güteuhren Zifferblattgestaltung.jpg|thumb|left|190px|GUB Güteuhren 70.3 & 70.3 Chronometer Zifferblattansicht]]
 
[[Bild:GUB 70.1 Gütemerkmale.jpg|thumb|right|130px|GUB 70.1 Gütemerkmale Werkseitig: vergoldete Gewichtsunruh, Werknummer]]         
 
 
Ziel war es bei der Entwicklung der neuen Werkfamilie unter anderem auch mit den geplanten Güteausführungen, erstmalig ein chronometerfähiges Armbanduhrwerk der DDR aus Eigenproduktion auf den Markt zu bringen, welches auch auf dem nicht sozialistischen Markt Absatzchancen haben sollte. Erreicht wurde diese Zielstellung erstmalig Anfang der [[1960]]er Jahre mit der [[Steine|16 steinigen]] Güteausführung des [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 70.1|70.1]]. In der höchsten Qualitätsstufe Q1 ebenfalls mit vergoldeter [[Unruh|Gewichtsunruh]] mit 16 Schrauben gefertigt und in 5 Lagen geprüft, wurden die für Chronometerwerke geforderten Werte bei einem Teil der Werke erreicht. Der überwiegende Teil dieser Güteproduktion wurde an das Versandhaus Quelle in die Bundesrepublik Deutschland geliefert. Von in den größerer Stückzahl meist auch in den größeren & moderneren Gehäusen (36 mm) verbauten '''Güteuhren''' des baugleichen [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 70.3|70.3]], die ebenfalls das [[Gütezeichen der DDR|Gütezeichen Q1]] und jetzt auch den Zifferblattaufdruck „Chronometer“ trugen, kamen auch wieder mehr Güteuhren auf den heimischen Markt. Allerdings kann man nur den Teil der '''Güteuhren''' des [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 70.3|70.3]] als [[Chronometer]] bezeichnen, die auch die entsprechende Deckelprägung des [[Gütezeichen der DDR|DAMW]] und ein entsprechendes Chronometerzertifikat vorweisen können.
 
Mit der Einstellung der Produktion des [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 70.3|70.3]] endete [[1970]] die Serienfertigung von '''Güteuhren''' bei den Herrenkalibern.
 
 
 
 
[[Bild:GUB 63.2 Werkansicht.jpg|thumb|left|100px|GUB Gütewerk DAU 63.2<ref name="CD"/>]]
 
[[Bild:GUB DAU Gütewerk 09-60.jpg|thumb|rigth|250px|GUB DAU Gütewerk 09-60, vergoldet, 19 Steine<ref name="Werner Heinrich"/>]]     
 
 
 
Auch bei den Damenarmbanduhren gab es bei den [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|GUB]] Bestrebungen zu einer Produktion von Güteuhren. Basierend auf dem Damenarmbanduhrwerk [[Kaliber]] [[Urofa 542|542]] der [[UROFA|Urofa]] bestand seit [[1951]] die Serienproduktion des [[Kaliber|Kalibers]] [[GUB 63|63]]. Eine Güteausführung bei der die [[Steine|Lagersteine]] teilweise [[Chaton|chatoniert]] waren, wurde zwar unter der Kaliberbezeichnung [[GUB 63.2|63.2]] entwickelt und im Musterbau bis [[1959]] auch wenige Werke gefertigt, aber nicht in die Serienproduktion überführt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Erst [[1971]] kam es über die Werksinnovationen [[GUB 08-20|08-20]] und [[GUB 09-20|09-20]] zu der Serienproduktion eines Güteuhrkalibers mit der Bezeichnung [[GUB 09-60|09-60]]. Von diesem 5 ½  linigen, [[Steine|19 steinigen]] Gütewerk mit [[Unruh|Ringunruh]] und [[Stoßsicherung]] wurden dann in den Jahren bis [[1990]] nur ca. 2000 Stück  produziert.
 
 
 
 
 
 
 
[[Bild:Glashütte original Kaliber 10-30 mit Glasboden.jpg|thumb|left|150px|Gütewerk 10-30]]
 
In der zweiten Hälfte der [[1980]]er Jahre, den letzten der DDR, aber nicht der Produktion mechanischer Herrenarmbanduhren in Glashütte, wurde nochmals an der Entwicklung einer höchsten Ansprüchen genügenden '''Güteuhr''', diesmal zeitgemäß mit automatischem [[Aufzug]], gearbeitet. Zur Produktion dieser Uhr des [[Kaliber|Kalibers]] [[10-30]] kam es dann aber erst [[1990]], nach der Umwandlung des [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|VEB Glashütter Uhrenbetriebe]] in die [[Glashütter Uhrenbetrieb GmbH]]. Dieses auch wieder mit dem [[Glashütter Sonnenschliff]] veredelte Werk wurde dann bis zur endgültigen Privatisierung [[1994]] gebaut.
 
 
 
 
 
 
 
== Quellen ==
 
<references/>
 
 
 
[[Kategorie:Allgemeines]]
 

Aktuelle Version vom 24. April 2012, 00:26 Uhr

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