Ferdinand Berthoud Gewichtsgetriebene Schiffschronometer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ferdinand Berthoud Gewichtsgetriebene Schiffschronometer
 
 
 
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Das Werk dieser No. 15 besticht natürlich auf den ersten Blick mit der riesigen Unruh mit ihrem Durchmesser von 13 cm und der vertikal unter dem Werk befindlichen Temperaturkompensation in Form eines Messing-/Stahlrosts mit 16 Stäben, der sich über die gesamte Breite der Platine erstreckt und direkt auf die Unruhfeder einwirkt. Die dreischenkelige Unruh ist ein massiver, vergoldeter Messingreif mit drei Gewichten, eine große, gravierte Skala dient der Feinregulierung. Eine Wippenchronometerhemmung gibt das Gangrad alle zwei Sekunden frei. Das eigentlich Werk umfaßt drei Ebenen mit massiven Messingplatinen, darüber das Zifferblatt und darunter die lange Wegstrecke für den Gewichtsaufzug. Starke, verstiftete Werkspfeiler verleihen der hohen Konstruktion die nötige Stabilität Alles an diesem Werk ist von überragender Qualität und in hervorragendem Zustand. Die meisten Uhren dieser Art von Ferdiand Berthoud sind heute in Museen zu finden. Im Schauraum des Musée international d’Horlogerie (MIH) in La Chaux-de-Fonds findet sich die No. 12 von 1774, das Conservatoire National des Arts et Métiers in Paris besitzt sechs Exemplare, einige sind verstreut in Sammlungen anderer Museen oder Privatleute.
 
Das Werk dieser No. 15 besticht natürlich auf den ersten Blick mit der riesigen Unruh mit ihrem Durchmesser von 13 cm und der vertikal unter dem Werk befindlichen Temperaturkompensation in Form eines Messing-/Stahlrosts mit 16 Stäben, der sich über die gesamte Breite der Platine erstreckt und direkt auf die Unruhfeder einwirkt. Die dreischenkelige Unruh ist ein massiver, vergoldeter Messingreif mit drei Gewichten, eine große, gravierte Skala dient der Feinregulierung. Eine Wippenchronometerhemmung gibt das Gangrad alle zwei Sekunden frei. Das eigentlich Werk umfaßt drei Ebenen mit massiven Messingplatinen, darüber das Zifferblatt und darunter die lange Wegstrecke für den Gewichtsaufzug. Starke, verstiftete Werkspfeiler verleihen der hohen Konstruktion die nötige Stabilität Alles an diesem Werk ist von überragender Qualität und in hervorragendem Zustand. Die meisten Uhren dieser Art von Ferdiand Berthoud sind heute in Museen zu finden. Im Schauraum des Musée international d’Horlogerie (MIH) in La Chaux-de-Fonds findet sich die No. 12 von 1774, das Conservatoire National des Arts et Métiers in Paris besitzt sechs Exemplare, einige sind verstreut in Sammlungen anderer Museen oder Privatleute.
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==Gewichtsgetriebene Schiffschronometer in Museen==
 
==Gewichtsgetriebene Schiffschronometer in Museen==

Version vom 12. November 2022, 15:45 Uhr

Frühes Pariser Schiffschronometer-Uhrwerk mit Gewichtsantrieb, HM No. 15, Inventée et exécutée par Ferdinand Berthoud, ca, 1775
Draufsicht auf die Uhr mit Zifferblatt

Ferdinand Berthoud Gewichtsgetriebene Schiffschronometer

Die wenigen Schiffschronometer oder Marinechronometer jedoch mit Gewichtsantrieb sind eine extrem rare Spezies, und sie stammen nicht aus der Werkstatt eines verschrobenen Sonderlings, sondern von keinem Geringeren als Ferdinand Berthoud.

Informationen zum Bild der Gewichtsgetriebene Schiffschronometer

Diese HM No. 15 mit einer Höhe von 52 und einem Durchmesser von 18 cm ist diese Uhr von beeindruckender Größe. Bedenkt man, dass für die Verwendung auf See noch ein kardanisch aufgehängtes Messinggehäuse nötig war, das diese Werk sicher umschloß, kann man sich die Bedeutung dieses Navigationsinstruments im Zentrum des Schiffes geradezu bildlich vorstellen. Da ein Gehäuse hier nicht vorhanden ist, kommt das Äußere eher nüchtern daher, gibt dafür aber aufregende Einblicke in das Werk mit seiner mächtigen, sanft schwingenden Unruh. Bleiben wir zunächst beim silbernen Zifferblatt mit der großartigen Signatur, seinem Viertelkreissegment für die römischen Stunden und den zwei kleinen Zifferblättern für die Minuten und Sekunden mit den feinen, gebläuten Stahlzeigern. Hier fällt sofort die ungewohnte Einteilung in Schritte von zwei Sekunden ins Auge: Merkmal der verwendeten Hemmung mit der langsamen Unruhschwingung, die nur alle zwei Sekunden voranschreitet. Stunden und Sekunden werden im Übrigen unabhängig voneinander gestellt. Weiter finden wir eine Vorrichtung zum Anhalten der Unruh, eine kleine Abdeckplatte und einen Aufzugsvierkant; ein vergleichsweise zierliches Element angesichts dessen, was sich beim Aufziehen zwischen den stählernen Pfeilern in Bewegung setzt. Einem Lastenaufzug gleich wandert die große Messingplatte, von drei Winkeln geleitet nach oben, auf der die zwei unerwartet aufwändig dekorierten Messinggewichte stehen. Zwei Umlenkrollen führen das Seil zur großen, waagrecht liegenden gerillten Aufzugswalze, die Gangdauer beträgt 24 Stunden.

Es gibt einen netten Film im Internet, in dem Karl-Friedrich Scheufele, Präsident der vor einigen Jahren zu neuem Leben erweckten Marke Ferdinand Berthoud die restaurierte HM No. 14, also den direkten Vorgänger dieser Uhr, für das Chopard-Museum L.U.CEUM in Fleurier entgegen nimmt. Nett auch deshalb, weil ein Mitarbeiter darin fragt, ob es denn hier auch Kette und Schnecke gäbe, was natürlich bei einem Gewichtsantrieb unsinnig ist und was sicher auch dem Frager bekannt gewesen sein dürfte; verbuchen wir das einmal unter dem pädagogischen Aspekt. Interessant an dem schön gemachten Film ist aber dennoch der Vergleich, den er zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Nummern 14 und 15 zuläßt: Dort das vergoldete Blatt mit Emailzifferblättern, bei diese Uhr ins Silber gravierte Skalen. Das Abdeckplättchen fehlt der No. 14 gänzlich und es zeigt sich beispielhaft, dass kaum eines der 21 Chronometer dem anderen gleicht. Sind es hier die unterschiedlichen Materialien der Zifferblätter, sehen wir in Paris die No. 24 von 1782 mit drei kleinen Zifferblättern und die erwähnte No. 6 hat alle Anzeigen aus der Mitte; gibt es neben rohen Bleigewichten solche in verziertem Messing, wird anderswo der Gewichtsteller einmal in Rollen geführt und einmal mit Messingwinkeln – auf einer Zeichnung von Berthoud selbst wird gar eine Zahnstange verwendet. Ständige Veränderung und fortwährendes Weiterentwickeln kennzeichnen Berthouds Werk. Geschildert wird im Übrigen auch die Herstellung eines Gehäuses für den Marinechronometer – wer ein solches benötigt, muß es sich in der Regel selbst anfertigen, denn die Berthoud'schen Chronometer dieser Art gibt es praktisch nur ohne Gehäuse, was an die französischen Präzisionspendeluhren für Observatorien erinnert, die, u.a. auch von Berthoud gefertigt, häufig großzügig auf mitgelieferte Holzgehäuse verzichtet hatten. Man lieferte Technik und Präzision.

Das Werk dieser No. 15 besticht natürlich auf den ersten Blick mit der riesigen Unruh mit ihrem Durchmesser von 13 cm und der vertikal unter dem Werk befindlichen Temperaturkompensation in Form eines Messing-/Stahlrosts mit 16 Stäben, der sich über die gesamte Breite der Platine erstreckt und direkt auf die Unruhfeder einwirkt. Die dreischenkelige Unruh ist ein massiver, vergoldeter Messingreif mit drei Gewichten, eine große, gravierte Skala dient der Feinregulierung. Eine Wippenchronometerhemmung gibt das Gangrad alle zwei Sekunden frei. Das eigentlich Werk umfaßt drei Ebenen mit massiven Messingplatinen, darüber das Zifferblatt und darunter die lange Wegstrecke für den Gewichtsaufzug. Starke, verstiftete Werkspfeiler verleihen der hohen Konstruktion die nötige Stabilität Alles an diesem Werk ist von überragender Qualität und in hervorragendem Zustand. Die meisten Uhren dieser Art von Ferdiand Berthoud sind heute in Museen zu finden. Im Schauraum des Musée international d’Horlogerie (MIH) in La Chaux-de-Fonds findet sich die No. 12 von 1774, das Conservatoire National des Arts et Métiers in Paris besitzt sechs Exemplare, einige sind verstreut in Sammlungen anderer Museen oder Privatleute.


Gewichtsgetriebene Schiffschronometer in Museen