Triebold, Erwin (Muros Watch Company): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Produktion umfasste Stoppuhren, Damenuhren, Herrenuhren, Tischuhren, Wecker sowie Musik-Spielwerke, hergestellt in seinen Werkstätten in Mumpf im Säckingerhof, in Wittnau, St. Crois und Frick sowie durch Heimarbeitende. Zeitweise gab es um die 140 Beschäftigte. Diese produzierten vor allem für den europäischen, arabischen und amerikanischen Markt. Oft verwendete Muros Ebauche Uhrwerke wie [[FHF]] 26 (von Fabrique d'Horlogerie de Fontainemelon).Triebold beschäftigte in der Blütezeit bis zu 140 Personen. Erwin Triebold betätigte sich auch politisch im kantonalen und auch eidgenössichen Parlament. Sodann erbaute er Mietwohnungen im Gartenviertel und Einfamilienhäuser auf der Waldwiese in Mumpf, vor allem für seine Angestellten. Der Betrieb in Mumpf bestand von 1939 bis 1957. Im Jahr 1940 erfolgte der Eintrag ins Schweizerische Handelsamtsblatt. Im Jahr [[1958/de| verlegte Erwin Triebold die gesamte Produktion nach Frick in eine ungenutze Fabrikanlage. Doch die finanziellen und weltwirtschaftlichen Verhältnisse leiteten den Niedergang und die Übernahme von Muros. In den 1960er Jahren geriet er in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkaufte die Fabrik an die Zürcher Familie Schulthess, die den Betrieb [[1993/de|1993]] schloss. Vielleicht handelte es sich dabei um die Firma „[[Desco von Schulthess]]“, die seit [[1946/de\1946]] erfolgreich Marken wie Audemars Piguet, Heuer und Jaeger-LeCoultre im Fernen Osten vertrieb und sich zunehmend für das Uhrengeschäft interessierte. Die Muros-Fabrik änderte gleichzeitig ihren Namen in Arios Uhrenfabrik AG. Die neuen Eigentümer von Schulthess wollten sich wohl auf Arios konzentrieren und die anderen Marken aufgeben. Obwohl die Marke Arios bereits 1952 registriert worden war, scheint sie von Muros zuvor kaum genutzt worden zu sein, und fast alle erhältlichen Arios-Uhren versprühen einen deutlichen 70er-Jahre-Charme. Laut einer Quelle wurde die Arios Uhrenfabrik AG [[1990/de|1990]], laut einer anderen Quelle [[1993/de|1993]] aufgelöst. Jedenfalls wurden keine Uhren mehr unter dem Namen Arios produziert. Doch dann, im Jahr [[2005/de|2005]], wurde plötzlich die Domain www.arios.ch registriert. Die Website wirbt mit dem Slogan „Uhrmacherqualität“ und bezeichnet sich selbst als Schweizer Uhrenmanufaktur. Das alte Logo wird wieder verwendet, und es werden sogar einige neue Uhren präsentiert. Diese neuen Designs scheinen jedoch noch nicht in Produktion gegangen zu sein. | Die Produktion umfasste Stoppuhren, Damenuhren, Herrenuhren, Tischuhren, Wecker sowie Musik-Spielwerke, hergestellt in seinen Werkstätten in Mumpf im Säckingerhof, in Wittnau, St. Crois und Frick sowie durch Heimarbeitende. Zeitweise gab es um die 140 Beschäftigte. Diese produzierten vor allem für den europäischen, arabischen und amerikanischen Markt. Oft verwendete Muros Ebauche Uhrwerke wie [[FHF]] 26 (von Fabrique d'Horlogerie de Fontainemelon).Triebold beschäftigte in der Blütezeit bis zu 140 Personen. Erwin Triebold betätigte sich auch politisch im kantonalen und auch eidgenössichen Parlament. Sodann erbaute er Mietwohnungen im Gartenviertel und Einfamilienhäuser auf der Waldwiese in Mumpf, vor allem für seine Angestellten. Der Betrieb in Mumpf bestand von 1939 bis 1957. Im Jahr 1940 erfolgte der Eintrag ins Schweizerische Handelsamtsblatt. Im Jahr [[1958/de| verlegte Erwin Triebold die gesamte Produktion nach Frick in eine ungenutze Fabrikanlage. Doch die finanziellen und weltwirtschaftlichen Verhältnisse leiteten den Niedergang und die Übernahme von Muros. In den 1960er Jahren geriet er in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkaufte die Fabrik an die Zürcher Familie Schulthess, die den Betrieb [[1993/de|1993]] schloss. Vielleicht handelte es sich dabei um die Firma „[[Desco von Schulthess]]“, die seit [[1946/de\1946]] erfolgreich Marken wie Audemars Piguet, Heuer und Jaeger-LeCoultre im Fernen Osten vertrieb und sich zunehmend für das Uhrengeschäft interessierte. Die Muros-Fabrik änderte gleichzeitig ihren Namen in Arios Uhrenfabrik AG. Die neuen Eigentümer von Schulthess wollten sich wohl auf Arios konzentrieren und die anderen Marken aufgeben. Obwohl die Marke Arios bereits 1952 registriert worden war, scheint sie von Muros zuvor kaum genutzt worden zu sein, und fast alle erhältlichen Arios-Uhren versprühen einen deutlichen 70er-Jahre-Charme. Laut einer Quelle wurde die Arios Uhrenfabrik AG [[1990/de|1990]], laut einer anderen Quelle [[1993/de|1993]] aufgelöst. Jedenfalls wurden keine Uhren mehr unter dem Namen Arios produziert. Doch dann, im Jahr [[2005/de|2005]], wurde plötzlich die Domain www.arios.ch registriert. Die Website wirbt mit dem Slogan „Uhrmacherqualität“ und bezeichnet sich selbst als Schweizer Uhrenmanufaktur. Das alte Logo wird wieder verwendet, und es werden sogar einige neue Uhren präsentiert. Diese neuen Designs scheinen jedoch noch nicht in Produktion gegangen zu sein. | ||
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*[https://arios.ch/ Website Arios Watch Factory Postfach 660 CH-8053 Zürich]. | *[https://arios.ch/ Website Arios Watch Factory Postfach 660 CH-8053 Zürich]. | ||
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Version vom 20. November 2025, 21:41 Uhr
Triebold, Erwin (Muros Watch Co)
Schweizer Uhrenfabrikant
Biographie
Erwin Triebold wurde am 24. Oktober 1907 in Grenchen geboren als der Sohn von Adolf Mathäus Triebold (? - 1975) und Lina Zwahlen (1871–1940). Er war der Bruder von Johanna Triebold (1896–1986), Othmar Triebold (Otto) (1898–2001), Frieda Triebold (1900–1989) Werner Triebold (1901–vor 2000), Olga Triebold (1903–1984), Walter Triebold (1906-1999) und Erwin Triebold (1907-1909). Laut den Historischen Lexikon der Schweiz gab es auch einen einen älteren Bruder Robert Tiebold. Erwin heiratete Aline Gilomen im Jahr 1940, ein Jahr zuvor gründete Erwin Triebold seine Uhrenmanufaktur Muros in Mumpf. Mumpf liegt im äußersten Norden der Schweiz, an der Grenze zu Deutschland, das direkt jenseits des Rheins liegt. Heute gilt die Region nicht mehr als Zentrum der Uhrenindustrie. Doch im Großteil des 20. Jahrhunderts wurden dort Millionen von Uhren hergestellt, die heute fast vergessen sind und als „Roskopf“-Uhren bekannt wurden. Triebold war 1946-1961 Gemeindeammann von Mumpf, 1945-1953 freisinniger Aargauer Grossrat und 1947-1955 Nationalrat.
Erwin Triebold verstarb am 13. September 1990 in Rheinfelden.
Uhrenfabrik Muros
Die Produktion umfasste Stoppuhren, Damenuhren, Herrenuhren, Tischuhren, Wecker sowie Musik-Spielwerke, hergestellt in seinen Werkstätten in Mumpf im Säckingerhof, in Wittnau, St. Crois und Frick sowie durch Heimarbeitende. Zeitweise gab es um die 140 Beschäftigte. Diese produzierten vor allem für den europäischen, arabischen und amerikanischen Markt. Oft verwendete Muros Ebauche Uhrwerke wie FHF 26 (von Fabrique d'Horlogerie de Fontainemelon).Triebold beschäftigte in der Blütezeit bis zu 140 Personen. Erwin Triebold betätigte sich auch politisch im kantonalen und auch eidgenössichen Parlament. Sodann erbaute er Mietwohnungen im Gartenviertel und Einfamilienhäuser auf der Waldwiese in Mumpf, vor allem für seine Angestellten. Der Betrieb in Mumpf bestand von 1939 bis 1957. Im Jahr 1940 erfolgte der Eintrag ins Schweizerische Handelsamtsblatt. Im Jahr [[1958/de| verlegte Erwin Triebold die gesamte Produktion nach Frick in eine ungenutze Fabrikanlage. Doch die finanziellen und weltwirtschaftlichen Verhältnisse leiteten den Niedergang und die Übernahme von Muros. In den 1960er Jahren geriet er in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkaufte die Fabrik an die Zürcher Familie Schulthess, die den Betrieb 1993 schloss. Vielleicht handelte es sich dabei um die Firma „Desco von Schulthess“, die seit 1946/de\1946 erfolgreich Marken wie Audemars Piguet, Heuer und Jaeger-LeCoultre im Fernen Osten vertrieb und sich zunehmend für das Uhrengeschäft interessierte. Die Muros-Fabrik änderte gleichzeitig ihren Namen in Arios Uhrenfabrik AG. Die neuen Eigentümer von Schulthess wollten sich wohl auf Arios konzentrieren und die anderen Marken aufgeben. Obwohl die Marke Arios bereits 1952 registriert worden war, scheint sie von Muros zuvor kaum genutzt worden zu sein, und fast alle erhältlichen Arios-Uhren versprühen einen deutlichen 70er-Jahre-Charme. Laut einer Quelle wurde die Arios Uhrenfabrik AG 1990, laut einer anderen Quelle 1993 aufgelöst. Jedenfalls wurden keine Uhren mehr unter dem Namen Arios produziert. Doch dann, im Jahr 2005, wurde plötzlich die Domain www.arios.ch registriert. Die Website wirbt mit dem Slogan „Uhrmacherqualität“ und bezeichnet sich selbst als Schweizer Uhrenmanufaktur. Das alte Logo wird wieder verwendet, und es werden sogar einige neue Uhren präsentiert. Diese neuen Designs scheinen jedoch noch nicht in Produktion gegangen zu sein.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Erwin Triebold, (Muros Watch Company)
- Bildgalerie Uhrwerke Erwin Triebold, (Muros Watch Company)
- Bildgalerie Archiv Erwin Triebold, (Muros Watch Company)