"Gestärkt aus der Krise“ "KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH": Unterschied zwischen den Versionen
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− | Erfolgreicher Weg aus Insolvenz Gründung der "[[KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH]]" Nach dem '''[[Erich Lacher Uhrenfabrik GmbH & Co. KG stellt Insolvenzantrag|Insolvenzantrag der Pforzheimer Uhrenfabrik Erich Lacher vom 30.06.2009]]''', ist nun die Rettung und Sanierung des Unternehmens unter Erhalt aller Arbeitsplätze und des Standorts Pforzheim gelungen. Voraus gegangen waren intensive Gespräche mit zahlreichen Interessenten über eine Kooperation und Zusammenarbeit. Unter mehreren Interessenten kristallisierte sich letztlich die '''[[Kienzle|KIENZLE AG]]''' als idealer Partner heraus und erhielt vom Insolvenzverwalter den Zuschlag. Lacher Geschäftsführer Horst Günther: "KIENZLE ist ein deutsches Unternehmen, das sogar auf eine längere Tradition zurückblicken kann als wir selbst." Das Unternehmen wurde 1822 von Johannes Schlenker in Schwenningen gegründet. 1883 heiratete Jakob Kienzle in die Familie Schlenker ein und wurde Teilhaber. Um 1900 begann die Produktion von Taschen- und Armbanduhren unter der alleinigen Führung von KIENZLE. 1910 wurden die ersten Autouhren hergestellt und Jaguar, Daimler, BMW, Volvo, Audi, Renault, Ford und Opel gehörten zum festen Kundenkreis. Im Jahre 1919 wurden die Uhrenfabriken Schlenker und KIENZLE in KIENZLE Uhrenfabriken KG, Schwenningen umbenannt. Drei Jahre später wurde aus der KG eine Aktiengesellschaft deren Anteile einzig von Familienangehörigen gehalten wurden. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte KIENZLE eigene Uhrwerke, um dann in den 50er Jahren mit der "Volksautomatik" der Armbanduhr mit Selbstaufzug den Durchbruch zu verschaffen. 1964 wurde die Tochterfirma "KIENZLE Zürich AG" gegründet, um unter dem Label "KIENZLE-Swiss" das Armbanduhren-Sortiment im Bereich der hochwertigen Uhren zu ergänzen. Weltweit vertrieben wurden auch die Wecker von KIENZLE mit eigenem Elektronikwerk 627. Über sechs Millionen Einheiten wurden in eigener Produktion hergestellt. Mitte der 70er Jahre festigte KIENZLE seinen Ruf als größter Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. 1987 wurde der KIENZLE Fabrikneubau eingeweiht in dem eine neue Generation von Quarzwerken entstand. Mit 300 Millionen in die ganze Welt verkauften Uhren wird KIENZLE zum internationalen Markenbegriff für gute Uhren aus Deutschland. Seit 2002 hat die KIENZLE AG ihren Sitz in Hamburg und besitzt seit 2006 wieder die weltweiten Markenrechte. Durch den Zusammenschluss von Lacher und KIENZLE werden am Standort Pforzheim alle Arbeitsplätze und die Synergien einer der letzten Pforzheimer Uhrenfabriken mit einem starken Vertriebspartner voll genutzt. Insolvenzverwalter Holger Blümle von der Kanzlei Schultze und Braun:" Bereits mit der Insolvenzantragsstellung war es Ziel aller Beteiligten, das Unternehmen nach allen Kräften auch am Standort in Pforzheim durch einen geeigneten Partner zu erhalten, und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten. Durch eine vorbildliche Zusammenarbeit der Beteiligten, die ich nur ausdrücklich loben kann, konnte mit KIENZLE ein idealer Partner gefunden werden, mit dem das Potential des Unternehmens ausgeschöpft werden kann. Ich bin auf die Zukunft sehr gespannt.“ "Wesentliche Unterstützung leisteten die Rechtsanwälte Dr. Clemens Ladenburger und Dr. Gunther Staib von der Pforzheimer Kanzlei Ladenburger sowie der Unternehmensberater Wolfgang Zang", bestätigt Andreas Günther, der sich in Zukunft die Aufgaben der Geschäftsführung mit Ralf Estor von der KIENZLE AG teilen wird. | + | Erfolgreicher Weg aus Insolvenz Gründung der "[[Kienzle|KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH]]" Nach dem '''[[Erich Lacher Uhrenfabrik GmbH & Co. KG stellt Insolvenzantrag|Insolvenzantrag der Pforzheimer Uhrenfabrik Erich Lacher vom 30.06.2009]]''', ist nun die Rettung und Sanierung des Unternehmens unter Erhalt aller Arbeitsplätze und des Standorts Pforzheim gelungen. Voraus gegangen waren intensive Gespräche mit zahlreichen Interessenten über eine Kooperation und Zusammenarbeit. Unter mehreren Interessenten kristallisierte sich letztlich die '''[[Kienzle|KIENZLE AG]]''' als idealer Partner heraus und erhielt vom Insolvenzverwalter den Zuschlag. Lacher Geschäftsführer Horst Günther: "KIENZLE ist ein deutsches Unternehmen, das sogar auf eine längere Tradition zurückblicken kann als wir selbst." Das Unternehmen wurde 1822 von Johannes Schlenker in Schwenningen gegründet. 1883 heiratete Jakob Kienzle in die Familie Schlenker ein und wurde Teilhaber. Um 1900 begann die Produktion von Taschen- und Armbanduhren unter der alleinigen Führung von KIENZLE. 1910 wurden die ersten Autouhren hergestellt und Jaguar, Daimler, BMW, Volvo, Audi, Renault, Ford und Opel gehörten zum festen Kundenkreis. Im Jahre 1919 wurden die Uhrenfabriken Schlenker und KIENZLE in KIENZLE Uhrenfabriken KG, Schwenningen umbenannt. Drei Jahre später wurde aus der KG eine Aktiengesellschaft deren Anteile einzig von Familienangehörigen gehalten wurden. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte KIENZLE eigene Uhrwerke, um dann in den 50er Jahren mit der "Volksautomatik" der Armbanduhr mit Selbstaufzug den Durchbruch zu verschaffen. 1964 wurde die Tochterfirma "KIENZLE Zürich AG" gegründet, um unter dem Label "KIENZLE-Swiss" das Armbanduhren-Sortiment im Bereich der hochwertigen Uhren zu ergänzen. Weltweit vertrieben wurden auch die Wecker von KIENZLE mit eigenem Elektronikwerk 627. Über sechs Millionen Einheiten wurden in eigener Produktion hergestellt. Mitte der 70er Jahre festigte KIENZLE seinen Ruf als größter Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. 1987 wurde der KIENZLE Fabrikneubau eingeweiht in dem eine neue Generation von Quarzwerken entstand. Mit 300 Millionen in die ganze Welt verkauften Uhren wird KIENZLE zum internationalen Markenbegriff für gute Uhren aus Deutschland. Seit 2002 hat die KIENZLE AG ihren Sitz in Hamburg und besitzt seit 2006 wieder die weltweiten Markenrechte. Durch den Zusammenschluss von Lacher und KIENZLE werden am Standort Pforzheim alle Arbeitsplätze und die Synergien einer der letzten Pforzheimer Uhrenfabriken mit einem starken Vertriebspartner voll genutzt. Insolvenzverwalter Holger Blümle von der Kanzlei Schultze und Braun:" Bereits mit der Insolvenzantragsstellung war es Ziel aller Beteiligten, das Unternehmen nach allen Kräften auch am Standort in Pforzheim durch einen geeigneten Partner zu erhalten, und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten. Durch eine vorbildliche Zusammenarbeit der Beteiligten, die ich nur ausdrücklich loben kann, konnte mit KIENZLE ein idealer Partner gefunden werden, mit dem das Potential des Unternehmens ausgeschöpft werden kann. Ich bin auf die Zukunft sehr gespannt.“ "Wesentliche Unterstützung leisteten die Rechtsanwälte Dr. Clemens Ladenburger und Dr. Gunther Staib von der Pforzheimer Kanzlei Ladenburger sowie der Unternehmensberater Wolfgang Zang", bestätigt Andreas Günther, der sich in Zukunft die Aufgaben der Geschäftsführung mit Ralf Estor von der KIENZLE AG teilen wird. |
Die von der KIENZLE AG und Andreas Günther neu gegründete "KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH" wird auch weiterhin Qualitätsuhren unter dem Label "LACO by Lacher" hier in Pforzheim "Made in Germany" herstellen. Eine Erweiterung der Produktion ist geplant. Dadurch werden in Zukunft am Standort Pforzheim weitere Arbeits- und auch Ausbildungsplätze geschaffen. Die Geschäftsführer Estor und Günther haben sich vorgenommen, die auftretenden Synergieeffekte in vollem Umfang zu nutzen und die Deutsche Uhrenindustrie durch sinnvolle Modellpolitik im mittleren Preissegment zu vertreten. | Die von der KIENZLE AG und Andreas Günther neu gegründete "KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH" wird auch weiterhin Qualitätsuhren unter dem Label "LACO by Lacher" hier in Pforzheim "Made in Germany" herstellen. Eine Erweiterung der Produktion ist geplant. Dadurch werden in Zukunft am Standort Pforzheim weitere Arbeits- und auch Ausbildungsplätze geschaffen. Die Geschäftsführer Estor und Günther haben sich vorgenommen, die auftretenden Synergieeffekte in vollem Umfang zu nutzen und die Deutsche Uhrenindustrie durch sinnvolle Modellpolitik im mittleren Preissegment zu vertreten. | ||
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Version vom 14. Dezember 2009, 12:39 Uhr
Pressebericht Pforzheim, 26.10.2009
"Gestärkt aus der Krise“
Erfolgreicher Weg aus Insolvenz Gründung der "KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH" Nach dem Insolvenzantrag der Pforzheimer Uhrenfabrik Erich Lacher vom 30.06.2009, ist nun die Rettung und Sanierung des Unternehmens unter Erhalt aller Arbeitsplätze und des Standorts Pforzheim gelungen. Voraus gegangen waren intensive Gespräche mit zahlreichen Interessenten über eine Kooperation und Zusammenarbeit. Unter mehreren Interessenten kristallisierte sich letztlich die KIENZLE AG als idealer Partner heraus und erhielt vom Insolvenzverwalter den Zuschlag. Lacher Geschäftsführer Horst Günther: "KIENZLE ist ein deutsches Unternehmen, das sogar auf eine längere Tradition zurückblicken kann als wir selbst." Das Unternehmen wurde 1822 von Johannes Schlenker in Schwenningen gegründet. 1883 heiratete Jakob Kienzle in die Familie Schlenker ein und wurde Teilhaber. Um 1900 begann die Produktion von Taschen- und Armbanduhren unter der alleinigen Führung von KIENZLE. 1910 wurden die ersten Autouhren hergestellt und Jaguar, Daimler, BMW, Volvo, Audi, Renault, Ford und Opel gehörten zum festen Kundenkreis. Im Jahre 1919 wurden die Uhrenfabriken Schlenker und KIENZLE in KIENZLE Uhrenfabriken KG, Schwenningen umbenannt. Drei Jahre später wurde aus der KG eine Aktiengesellschaft deren Anteile einzig von Familienangehörigen gehalten wurden. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte KIENZLE eigene Uhrwerke, um dann in den 50er Jahren mit der "Volksautomatik" der Armbanduhr mit Selbstaufzug den Durchbruch zu verschaffen. 1964 wurde die Tochterfirma "KIENZLE Zürich AG" gegründet, um unter dem Label "KIENZLE-Swiss" das Armbanduhren-Sortiment im Bereich der hochwertigen Uhren zu ergänzen. Weltweit vertrieben wurden auch die Wecker von KIENZLE mit eigenem Elektronikwerk 627. Über sechs Millionen Einheiten wurden in eigener Produktion hergestellt. Mitte der 70er Jahre festigte KIENZLE seinen Ruf als größter Hersteller von Armbanduhren in der Bundesrepublik. 1987 wurde der KIENZLE Fabrikneubau eingeweiht in dem eine neue Generation von Quarzwerken entstand. Mit 300 Millionen in die ganze Welt verkauften Uhren wird KIENZLE zum internationalen Markenbegriff für gute Uhren aus Deutschland. Seit 2002 hat die KIENZLE AG ihren Sitz in Hamburg und besitzt seit 2006 wieder die weltweiten Markenrechte. Durch den Zusammenschluss von Lacher und KIENZLE werden am Standort Pforzheim alle Arbeitsplätze und die Synergien einer der letzten Pforzheimer Uhrenfabriken mit einem starken Vertriebspartner voll genutzt. Insolvenzverwalter Holger Blümle von der Kanzlei Schultze und Braun:" Bereits mit der Insolvenzantragsstellung war es Ziel aller Beteiligten, das Unternehmen nach allen Kräften auch am Standort in Pforzheim durch einen geeigneten Partner zu erhalten, und damit auch die Arbeitsplätze zu erhalten. Durch eine vorbildliche Zusammenarbeit der Beteiligten, die ich nur ausdrücklich loben kann, konnte mit KIENZLE ein idealer Partner gefunden werden, mit dem das Potential des Unternehmens ausgeschöpft werden kann. Ich bin auf die Zukunft sehr gespannt.“ "Wesentliche Unterstützung leisteten die Rechtsanwälte Dr. Clemens Ladenburger und Dr. Gunther Staib von der Pforzheimer Kanzlei Ladenburger sowie der Unternehmensberater Wolfgang Zang", bestätigt Andreas Günther, der sich in Zukunft die Aufgaben der Geschäftsführung mit Ralf Estor von der KIENZLE AG teilen wird.
Die von der KIENZLE AG und Andreas Günther neu gegründete "KIENZLE Lacher Uhrenmanufaktur GmbH" wird auch weiterhin Qualitätsuhren unter dem Label "LACO by Lacher" hier in Pforzheim "Made in Germany" herstellen. Eine Erweiterung der Produktion ist geplant. Dadurch werden in Zukunft am Standort Pforzheim weitere Arbeits- und auch Ausbildungsplätze geschaffen. Die Geschäftsführer Estor und Günther haben sich vorgenommen, die auftretenden Synergieeffekte in vollem Umfang zu nutzen und die Deutsche Uhrenindustrie durch sinnvolle Modellpolitik im mittleren Preissegment zu vertreten.