Jaeger-LeCoultre Atmos: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine mechanische [[Tischuhr]] mit [[Pendel|Drehpendel]], deren [[Zugfeder]] unter Nutzung der Wärmeausdehnung einer dazu geeigneten Flüssigkeit aufgezogen wird. Bei Exemplaren nach [[1945]] wird als Flüssigkeit das stark auf Temperaturänderungen reagierende Äthylchlorid verwendet, das bei Temperaturänderung auf eine Dose - ähnlich einer [[Aneroid]]dose - seine Kräfte ausübt. Dieses System einer autodynamischen Uhr wurde bereits [[1880]] von [[Lössl, Friedrich Ritter von|Friedrich Ritter von Lössl]] der Öffentlichkeit vorgestellt. [[Lössl, Friedrich Ritter von|Lössl]] erhielt dafür am [[28. Oktober]] [[1880]] ein Patent vom Kaiserlichen Patentamt. Nachdem der Schweizer Ingenieur [[Reutter, Jean-Léon|Jean-Léon Reutter]] [[1928]] die ersten Prototypen einer [[Tischuhr]] entwickelt hat, die ihre Energie aus den kleinsten atmosphärischen Veränderungen schöpft, erlangte er [[1929]] darauf ein französisches Patent. Nach ersten in Frankreich gefertigten Exemplaren wurde die "Atmos" nach [[1945]] von [[Jaeger-LeCoultre]] gefertigt. Das Schweizer Uhren-Unternehmen stellt die moderne Variante einer Uhr her, die unter der Bezeichnung "Atmos" vertrieben wird. Diese Uhr bezieht die mechanische Energie zum [[Aufzug]] der [[Zugfeder]] aus den wetterbedingten Schwankungen der Temperatur, die selbst in gut klimatisierten Räumen ausreichend sind, um das Werk in Gang zu halten. Die imposante [[Unruh]] bewegt sich  bei lediglich zwei [[Halbschwingungen]] pro Minute mit majestätischer Gemächlichkeit. Das Atmos-System reagiert überaus sensibel: Eine Temperaturänderung von 1°C reicht für eine Betriebsdauer von ca. 48 Stunden aus. Die "Atmos" ist das offizielle Staatsgeschenk der Schweiz.  
 
Eine mechanische [[Tischuhr]] mit [[Pendel|Drehpendel]], deren [[Zugfeder]] unter Nutzung der Wärmeausdehnung einer dazu geeigneten Flüssigkeit aufgezogen wird. Bei Exemplaren nach [[1945]] wird als Flüssigkeit das stark auf Temperaturänderungen reagierende Äthylchlorid verwendet, das bei Temperaturänderung auf eine Dose - ähnlich einer [[Aneroid]]dose - seine Kräfte ausübt. Dieses System einer autodynamischen Uhr wurde bereits [[1880]] von [[Lössl, Friedrich Ritter von|Friedrich Ritter von Lössl]] der Öffentlichkeit vorgestellt. [[Lössl, Friedrich Ritter von|Lössl]] erhielt dafür am [[28. Oktober]] [[1880]] ein Patent vom Kaiserlichen Patentamt. Nachdem der Schweizer Ingenieur [[Reutter, Jean-Léon|Jean-Léon Reutter]] [[1928]] die ersten Prototypen einer [[Tischuhr]] entwickelt hat, die ihre Energie aus den kleinsten atmosphärischen Veränderungen schöpft, erlangte er [[1929]] darauf ein französisches Patent. Nach ersten in Frankreich gefertigten Exemplaren wurde die "Atmos" nach [[1945]] von [[Jaeger-LeCoultre]] gefertigt. Das Schweizer Uhren-Unternehmen stellt die moderne Variante einer Uhr her, die unter der Bezeichnung "Atmos" vertrieben wird. Diese Uhr bezieht die mechanische Energie zum [[Aufzug]] der [[Zugfeder]] aus den wetterbedingten Schwankungen der Temperatur, die selbst in gut klimatisierten Räumen ausreichend sind, um das Werk in Gang zu halten. Die imposante [[Unruh]] bewegt sich  bei lediglich zwei [[Halbschwingungen]] pro Minute mit majestätischer Gemächlichkeit. Das Atmos-System reagiert überaus sensibel: Eine Temperaturänderung von 1°C reicht für eine Betriebsdauer von ca. 48 Stunden aus. Die "Atmos" ist das offizielle Staatsgeschenk der Schweiz.  
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==Funktionsweise==
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Das Äthylchlorid ist in einem Metallgehäuse eingeschlossen, das dank seiner Balgenform wie eine Expansionskammer wirkt. Wenn die Temperatur steigt, dehnt sich das Äthylchloridgas aus. Dabei geht die Kammer wie ein Akkordeon auseinander und drückt eine Spiralfeder zusammen, die als Gegengewicht wirkt und bei 27 Grad C ganz zusammengedrückt ist. Bei diesem Vorgang rollt sich ein Kettchen um eine kleine Trommel. Eine weitere kleine Feder sorgt für den Zug. Bei sinkender Temperatur wickelt sich das Kettchen wieder ab, die Trommel rastet ein und treibt dadurch die Welle der Antriebfeder an. Diese Feder wird aufgezogen und speichert damit die nötige Antriebsenergie.
  
  

Version vom 30. April 2007, 14:29 Uhr

Atmos Tischuhr

Atmos

Jaeger-LeCoultre

Eine mechanische Tischuhr mit Drehpendel, deren Zugfeder unter Nutzung der Wärmeausdehnung einer dazu geeigneten Flüssigkeit aufgezogen wird. Bei Exemplaren nach 1945 wird als Flüssigkeit das stark auf Temperaturänderungen reagierende Äthylchlorid verwendet, das bei Temperaturänderung auf eine Dose - ähnlich einer Aneroiddose - seine Kräfte ausübt. Dieses System einer autodynamischen Uhr wurde bereits 1880 von Friedrich Ritter von Lössl der Öffentlichkeit vorgestellt. Lössl erhielt dafür am 28. Oktober 1880 ein Patent vom Kaiserlichen Patentamt. Nachdem der Schweizer Ingenieur Jean-Léon Reutter 1928 die ersten Prototypen einer Tischuhr entwickelt hat, die ihre Energie aus den kleinsten atmosphärischen Veränderungen schöpft, erlangte er 1929 darauf ein französisches Patent. Nach ersten in Frankreich gefertigten Exemplaren wurde die "Atmos" nach 1945 von Jaeger-LeCoultre gefertigt. Das Schweizer Uhren-Unternehmen stellt die moderne Variante einer Uhr her, die unter der Bezeichnung "Atmos" vertrieben wird. Diese Uhr bezieht die mechanische Energie zum Aufzug der Zugfeder aus den wetterbedingten Schwankungen der Temperatur, die selbst in gut klimatisierten Räumen ausreichend sind, um das Werk in Gang zu halten. Die imposante Unruh bewegt sich bei lediglich zwei Halbschwingungen pro Minute mit majestätischer Gemächlichkeit. Das Atmos-System reagiert überaus sensibel: Eine Temperaturänderung von 1°C reicht für eine Betriebsdauer von ca. 48 Stunden aus. Die "Atmos" ist das offizielle Staatsgeschenk der Schweiz.

Funktionsweise

Das Äthylchlorid ist in einem Metallgehäuse eingeschlossen, das dank seiner Balgenform wie eine Expansionskammer wirkt. Wenn die Temperatur steigt, dehnt sich das Äthylchloridgas aus. Dabei geht die Kammer wie ein Akkordeon auseinander und drückt eine Spiralfeder zusammen, die als Gegengewicht wirkt und bei 27 Grad C ganz zusammengedrückt ist. Bei diesem Vorgang rollt sich ein Kettchen um eine kleine Trommel. Eine weitere kleine Feder sorgt für den Zug. Bei sinkender Temperatur wickelt sich das Kettchen wieder ab, die Trommel rastet ein und treibt dadurch die Welle der Antriebfeder an. Diese Feder wird aufgezogen und speichert damit die nötige Antriebsenergie.


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